Review: #6.24 05:00 - 06:00 Uhr
Zum sechsten Male sind 24 Stunden um. Im Staffelfinale gab es eine halbe Stunde Lösung der letzten prekären Situation und eine halbe Stunde "Alles wird gut". Wieder hat Jack alles gerettet, was zu retten war. Konflikte lösen sich nahezu in Luft auf, nur Jack selbst findet kein Happy End.
Philipps Tod
Es stand eigentlich nicht zur Debatte, dass Josh gerettet wird. Jack hat eigentlich noch nie versagt, bzw. dass, was er unbedingt schaffen wollte, immer auch erreicht. Insofern hatte er auch keinerlei Probleme, Chengs Männer außer Gefecht zu setzen und Cheng sogar noch gefangen zu nehmen. Welch ein Erfolg. Besser hätte es gar nicht laufen können. Philipp Bauer versuchte unterdessen mit Josh zu fliehen, der letztlich aber seinen ganzen Mut zusammen genommen hat und sich wehrte. Da Philipp seinem Enkel nicht zutraute, dass er wirklich auf ihn schießt, ging er in die Offensive und zog den kürzeren. Zu viel Hass hat sich in Josh angestaut, als dass er diesen Vorteil nicht nutzt. Er wollte ihn sogar töten, doch Jack erreichte den Schauplatz rechtzeitig und schickte Josh zum Hubschrauber. Er selbst vergeudete noch kostbare Zeit. Hat es sich gelohnt, seinem Vater nochmal in die Augen zu schauen? Er hätte ihn auch gleich dort liegen lassen können, um mit Josh zum Hubschrauber zu rennen. Allerdings hätte der Zuschauer dann nicht den spektakulären Stunt von Jack, wie er von der Insel an die Leiter springt, miterleben dürfen. Diese überflüssige Vater-Sohn-Szene hatte also noch was Gutes. Jacks Vater kann man auch wirklich keine einzige Träne nachweinen. Es ist nur zu hoffen, dass er wirklich tot ist. Zwar gibt es eigentlich keinerlei Chancen für ihn, dass er es noch geschafft haben könnte, aber wer schon ein paar Dinge über die siebte Staffel erfahren hat, weiß, dass sowas noch lange nichts bedeuten muss. Irgendeine Geschichte könnten sich die Autoren schon noch ausdenken, wenn sie es denn wollten.
Mit dem resoluten Angriff auf die Bohrinsel ist jedenfalls die große verbleibende Katastrophe der Staffel abgewendet. Es wird keinen Angriff der Russen auf amerikanische Streitkräfte geben. Das Verhältnis der beiden Länder ist nun nicht völlig gestört und es waren sofort versöhnliche Töne zu hören. Bleibt die Rolle Chinas übrig. Cheng ist nun in Gefangenschaft, doch er selbst ist überzeugt, dass man ihn retten wird. Da sind Konflikte vorprogrammiert. Überhaupt hat mir dieser Kommentar sehr gut gefallen, weil er darin auch nochmal Bill und allen Beteiligten vorwirft, dass man Jack zwei Jahre vergammeln ließ. Toll, dass das auch mal jemand in der Serie so sagt, wie es sehr viele Zuschauer wohl auch gesehen haben.
Gnade vor Recht
Mit dem Wissen, dass man vor einem Krieg der Großmächte stand und diesen verhindern konnte, kann man nun auch mal zartere Töne anklingen und einen gelasseneren Blick auf die vergangenen 24 Stunden werfen. Tom Lennox hat sich inzwischen zu einer absolut symphatischen Figur entwickelt, weil er wirklich um das Wohl des Landes und der Personen, die sich für das Land einsetzen, bemüht ist. Er schafft es, Noah gnädig zu stimmen und Karen und Bill ein versöhnliches Ende zu ermöglichen. Zwar sind beide gezwungen zu kündigen, doch es wird kein juristisches Nachspiel haben. Das ist den beiden aber auch zu gönnen, immerhin gehörten sie durchgängig zu den Guten und haben sich kaum fehlerhaft verhalten. Sie haben für ihre Positionen gekämpft und immer auch Verständnis für die Gegenseite aufgebracht und abgewägt. Diese Entwicklung wird auch besonders wichtig für die beiden sein, weil sie als Eheleute nun keinen großen Rucksack an Vorwürfen mitnehmen müssen. Einem glücklichen Leben, bis dass der Tod sie scheidet, steht eigentlich nichts mehr im Wege. Man mag das etwas dick aufgetragen sehen, aber für die beiden ist das gerechtfertigt.
Familienplanung
Auch im Hause O’Brian ist alles gut. Chloe ist schwanger und Morris besinnt sich wieder auf seine eigentlichen Gefühle für diese Frau. Für seine Verhältnisse findet er romantische Worte, um ihr seine Liebe zu gestehen und freut sich riesig über die Neuigkeiten. Das bringt Chloe regelrecht zum Lächeln. Es war auch mal an der Zeit, dass wieder Kinder in die Serie kommen. Jacks Tochter spielte schon länger keine wirkliche Rolle mehr, die ein oder andere Erpressung einer Mitarbeiterin durch die Tochter ist auch fast in Vergessenheit geraten und auch die Probleme Erin Driscolls mit ihrer Tochter liegen länger zurück. Zumal so ein Säugling auch immer nochmal was hat. Mit dem Kind von Chase Edmunds damals gab es auch ganz witzige Szenen. Ich hoffe also schon, dass das Kind in der nächsten Staffel eine Rolle spielen wird.
Was ist jetzt eigentlich mit der Familie Palmer? Wayne ist auf dem Weg einer Besserung. Von Sandra, die ursprünglich Hauptcast war, hörte man nichts mehr, ebensowenig wie von ihrem Freund Walid. Eigentlich ist es schade, dass doch einige Storys einfach so abgebrochen werden, weil sie für die Gesamthandlung keine Rolle mehr spielen. Interessant wäre der weitere Verlauf oder irgendein richtiger Abschluss schon gewesen.
Allein
Ende gut, alles gut? Nein, einer bleibt wieder auf der Strecke. Jack hat sich zwei Jahre gequält, weil es sich nicht zu sterben lohnte. Das Einzige, was ihn jetzt noch am Leben hält, ist der Gedanke an Audrey, die er so sehr liebt. Es ist fast schon sein Recht, dass ihm Heller den Gefallen tut und Audrey ziehen lässt, doch das kann er nicht. Zu gefährlich ist es in Jacks Gegenwart. Der Dialog zwischen Jack und James war wirklich heftig. Jack bettelte nach dem letzten Sinn seines Lebens und James Heller machte ihm klar, dass es sein Schicksal sei, für immer allein zu bleiben. Die Worte waren wie Faustschläge. Dass Jack dann auch noch so nachsichtig ist und sich von Audrey verabschiedet, weil er Heller sogar im Recht sieht, mit dem, was er sagte, ist sinnbildlich für die Selbstlosigkeit, die Jack seit Jahren an den Tag legt. Dadurch macht er sich zum tragischsten Helden aller Zeiten. Dieser Mann hat wirklich alles gegeben, was er hatte und im Endeffekt nichts bekommen, außer das Wissen, dass ihm Millionen von Menschen das Leben verdanken. Er hätte allen Grund, sein Leben zu verfluchen und womöglich zu beenden, um sich von all dem Leid, dass er in den letzten Jahren durchstanden hat, zu lösen. Doch das ist nicht Jack Bauer. Er wird seinen weiteren Weg gehen und wir werden an Tag 7 erfahren, wie der aussieht.
Fazit
Es war ein gelungenes Staffelfinale der sechsten Staffel, die mit viel Kritik zu kämpfen hatte. Die letzte Stunde hat vor allem für Happy Ends gesorgt, die auch so in Ordnung gehen. Nur der Protagonist schlechthin, Jack Bauer, muss weiter ziehen und auf das Gute in der Welt verzichten und das ist einfach nur tragisch.
Emil Groth – myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Day 6: 5:00 A.M. - 6:00 A.M.Erstausstrahlung (US): 21.05.2007
Erstausstrahlung (DE): 26.08.2008
Regie: Brad Turner
Drehbuch: Robert Cochran, Manny Coto & David Fury
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