Bewertung

Review: #7.04 11:00 - 12:00 Uhr

Jack lässt sich von seinen alten Vertrauten vorerst überzeugen, denn in der Regierung gibt es mal wieder Personen, die mit Terroristen gemeinsame Sache machen. Dahinein fügt sich nun langsam aber sicher auch die Geschichte um den Sohn der Präsidentin.

Politische Interessen

Das war fast zu erwarten. Die US-Regierung wird wie so oft unterwandert und arbeitet dieses Mal mit Colonel Juma zusammen. Während die Präsidentin sich also schweren Herzens mit Präsident Matobo auseinander setzt und versucht abzuwägen, welche Katastrophe eigentlich schlimmer ist, stellt der Zuschauer fest, dass ihre eigenen Leute sie erst in diese Lage gebracht haben. Da stecken bestimmt auch finanzielle Interessen dahinter, denn momentan lässt sich schwer erklären, wie unterschiedliche politische Interessen für diese Krise ausschlaggebend sein könnten. Denn was sollte die USA denn davon haben, dass in Sangala intensiv Menschen abgeschlachtet werden, statt mit einer richtigen Regierung gemeinsam zu agieren. Ich bin aber auch gespannt, ob man das alles nicht sogar noch auf Präsident Daniels zurückführen kann, denn immerhin starteten die Entwicklungen in Sangala bereits zum Ende seiner Amtszeit (Siehe Episode #7.00 Redemption). Hier entsteht also viel Klärungsbedarf und wie immer lässt sich fast alles spekulieren. Nach sechs Staffeln hat man das Gefühl, dass schon alles passiert ist und man wagt es erst gar nicht, jemanden als Missetäter zu vermuten, weil die Autoren dann doch wieder geschickt davon ablenken und den Zuschauer mit zahlreichen Wendungen immer wieder umleiten, damit zum Schluss doch alles anders ist, als man vermutete. So wird das vielleicht auch wieder im Weißen Haus ablaufen.

Präsidentin Taylor muss jetzt erstmal schauen, ob ihr die Innenpolitik wichtiger ist als die Außenpolitik und trifft mit Ethan Kanin auf einen engen Berater, der eine klare Position zu diesem Thema hat. Ob das nun aber daran liegt, dass er insgeheim auch die Interessen von Juma vertritt oder einfach nur seinen Patriotismus über seinen Humanismus stellt, lässt sich nicht beantworten. Ebenso interessant ist, was er über den Sohn der Präsidentin weiß, denn begeistert ist er auch nicht gewesen, dass Henry Taylor immer noch am Selbstmord zweifelt. War seine Ausrede eine, die er erfunden hat oder ist auch ihm diese eingeredet worden. Das sie nicht wahr ist, wird in dieser Episode klar, denn Samantha spürt nun doch plötzlich das Bedürfnis zu reden und bittet Henry zu sich. Roger hat also von der Verschwörung im Weißen Haus und der Verbindung zu Sangala gewusst. Mal sehen, wie lange Samantha noch zu leben hat, nachdem sie diese wichtige Information doch noch ausgeplaudert hat. Es ist fast ein Wunder, dass sie überhaupt noch lebt und nicht als Selbstmörderin aus Liebeskummer hingestellt wurde, damit diese Sicherheitslücke gar nicht erst entstehen kann, aber auch die Bösen machen mal Fehler, die sie nun gewiss bereinigen wollen. Dadurch sieht es für Henry Taylor vielleicht auch nicht so gut aus.

Ein bisschen Jack

Beim FBI ist jetzt natürlich Chaos, nachdem Tony fliehen konnte und damit das Herzstück der Ermittlungen aus der Höhle des Löwen entkommen ist. Theoretisch müsste das ein riesiges Nachspiel haben, denn sowas darf einfach nicht passieren. Die wochenlangen Ermittlungen über einen solchen Zwischenfall kann man bei "24 – Twenty Four" aber nicht sehen, denn wir haben bekanntlich nur einen Tag Zeit. Wie riesig dieser Fehler war, ist gewiss allen bewusst, wirklich was dagegen unternehmen scheint aber nur Renee. Larry ist natürlich in der Verantwortung und muss sich rechtfertigen und zusehen, dass es nicht noch schlimmer wird. Renee dagegen entwickelt sich zu einem echten Heißsporn. Sie fühlt sich vollständig verantwortlich für die Entwicklungen und will um alles in der Welt dafür sorgen, dass man Tony wieder schnappt. Und dafür tut sie wirklich alles. Noch vor zwei Stunden hat sie Jack für seine Methoden verurteilt, jetzt ist sie plötzlich selbst in der Zwangslage, nicht anders handeln zu können und entwickelt ihr Jack-Gen. Überzeugt davon, dass Tanner mehr weiß, als er preisgibt, erzwingt sie die Antwort in der Manier von Jack. Diese Entwicklung gefällt mir gut und auch wenn Renee und Jack derzeit gegeneinander arbeiten, kann ich mir gut vorstellen, dass sie, wenn sie noch mal im Guten aufeinander treffen sollten, ein erneutes Gespräch zum Thema Verhörmethoden führen könnten. Es bleibt allerdings auch noch die Frage offen, wie die Anwälte von Tanner reagieren werden, die über das Ablenkungsmanöver von Janis nicht begeistert waren. Ein weiteres Nachspiel könnte auch Seans Aktion haben, der sich telefonisch als Agent Larry Moss ausgegeben hatte, um das Flugzeug seiner Frau früher landen zu lassen. Larry hat seine Untergebenen jedenfalls nicht komplett im Griff.

Überzeugungsarbeit

Die übrige Storyline ist vor allem dadurch gekennzeichnet, die neuen Situationen zu erklären. Zunächst müssen Bill Tony und Chloe Jack alles erklären und stellen ihn vorerst zufrieden. Man merkt aber, dass er nicht hundertprozentig einverstanden ist, dass man diese Vorgehensweise nutzen musste, um die Hintermänner in der Regierung auffliegen zu lassen. Doch diese drei Menschen sind die einzigen auf der Welt, denen er noch bedingungslos vertraut und diesen Weg schlägt er nun auch ein. Jack ist also überzeugt, doch nun muss Emerson diesem Plan auch zustimmen. Das erweist sich als etwas schwieriger, doch die drei Männer haben die Situation verhergesehen, die Gefahr erkannt und rechtzeitig die richtigen Argumente, um auch diese Etappe zu meistern. Doch auch das Vertrauen von Emerson wird unter Vorbehalt sein und demnächst gewiss auf die Probe gestellt werden. Der Plan kann aber weiter gehen.

Was dabei aber viel interessanter war, ist das kleine Zerwürfnis zwischen Bill und Chloe. Bill war sich wie Jack und Tony der Situation bewusst, doch Chloe hatte da eine naivere Herangehensweise und ist von der Gefahr für Jack überrascht. Dadurch zeigt sich, dass Chloe Bill zwar vertraut, aber durchaus mit starken Gewissensbissen zu kämpfen hat, ob sie wirklich immer das Richtige tut. Da sie in dieser Hinsicht insgesamt eine erhebliche Entwicklung mitgemacht hat und sich über die Jahre vom Vorschriften erfüllenden Computerfreak zu einer immer stärkeren, selbst- und mitdenkenden Frau gemausert hat, ist es trotzdem schön zu wissen, dass in ihr drin noch eine moralische Instanz existiert, die auch das, was sie für richtig und notwendig hält, auf die Art und Weise hinterfragt. Das könnte auch noch interessante Diskussionen zur Folge haben.

Fazit

Der nächste Schritt ist nun klar. Matobo muss irgendwie aus dieser Kammer geholt werden, bevor Renee und das FBI alles zunichte machen. Auch wenn der Aktionismus in dieser Episoden relativ überschaubar blieb, war es durchweg spannend und die Entwicklungen versprechen, dass sich das vorerst auch nicht ändern wird.

Emil Groth - myFanbase

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