Review: #9.02 Tag 9: 12:00 Uhr bis 13:00 Uhr
Die zweite Episode von "24: Live another day" bastelt weiter an der Grundkonstellation für die Staffel und beantwortet direkt schon ein paar Fragen, über die man nach der ersten Staffel noch spekuliert hatte.
"I owe her as family"
Ich hatte nach der ersten Episode schon spekuliert, dass es Jack eigentlich nur um Audrey gehen kann, weil alles andere keinen Sinn macht. Die Macher der Serie haben sich entschieden, diesen logischen Weg ebenfalls einzuschlagen und auch gar kein großes Geheimnis daraus zu machen. Chloe spricht Jack also direkt auf das Warum an und Jack sagt frei heraus, dass er sich nichts von seiner Rettungsaktion verspricht, er es aber Audrey und ihrem Vater schulde. Wie gesagt, es ist der einzig logische Weg und es hätte wohl auch wenig Sinn gemacht, hierzu einen Spannungsbogen aufzubauen.
"You're my friend. If you wanted help, you should have just asked"
In der ersten Episode hatte man darauf wert gelegt, darzustellen, dass es zur Debatte stand, ob Jack Chloe um Hilfe bittet oder sich lieber auf sich selbst verlässt. Gleich zu Beginn der Episode wird das wieder aufgegriffen, als Chloe deutlich macht, dass Jack sich falsch entschieden hat. Jacks Reaktion darauf war sehr spannend. Man hat richtig gesehen, wie ihn es schmerzte. Ich bin sehr gespannt, inwieweit man sich die Zeit nimmt, das Spannungsverhältnis zwischen Chloe und Jack darzustellen, die Frage, inwieweit sie sich nach all den Ereignissen noch aufeinander verlassen und blind vertrauen können. Ein späterer Satz von Chloe ist da sicherlich auch von Bedeutung. "You don't get to judge me, Jack, not after what I've been through". Ich traue den Serienmachern zu, dass sie hier noch eine sehr emotionale Geschichte kreieren können. Der Anfang ist jedenfalls voller Potenzial dafür.
"It's like someone else had the control"
Chris Tanner wird für den Anschlag verantwortlich gemacht, weil alle Zeichen daraufhin deuten. Seiner Aussage wird da natürlich wenig Glauben geschenkt. Letztlich ist es auch für alle anderen Beteiligten einfacher, einen Soldaten als verrückt darzustellen und ihm die Schuld zuzuschieben, als hinzunehmen, dass das System gehackt wurde. Doch die Tatsache, dass es tatsächlich ein Fremder, Derek Yates, getan hat, ist enorm beunruhigend. Kampfflugzeuge einfach auf beliebige Ziele schießen zu lassen, oder dass man etwas dagegen tun kann, ist auf jeden Fall ein starker Ansatz, der durch die aktuellen Politikbezug und die Diskussion zu Drohnenflugzeugen auch noch beängstigend real ist. Aber auch das hat "24" schon immer gut umgesetzt. Derek Yates ist in dem ganzen Spiel schließlich nur eine naive Marionette, die nicht verstanden hat, dass er nicht mächtig genug ist, um aus der ganzen Situation lebend herauszukommen. Die Freundin war mal wieder nicht aus Liebe mit ihm zusammen, sondern bewusst eingesetzt, um hinterlistig das Drohnenkontrollgerät in den eigenen Besitz zu bringen. Diese ist spannenderweise die Tochter der offensichtlichen Strippenzieherin. Ja richtig, es ist eine Frau, die hier für die terroristische Aktion die Verantwortung übernimmt. Dass man hier Michelle Fairley besetzen konnte, die in "Game of Thrones" noch die umsichtige und liebevolle Catelyn Stark mimte, ist ebenfalls sehr vielversprechend, wird sie sich hier sicherlich von einer anderen Seite zeigen.
"You don't think that I'm up to this?"
Auf der politischen Seite muss jetzt erst mal das Drohnenmissgeschick verarbeitet werden, weil das die Beziehungen zu den Briten natürlich erheblich belastet. Präsident Heller möchte eine emotionale Rede vor dem Parlament halten und damit Wiedergutmachung betreiben, doch Mark Boudreau glaubt nicht daran, dass er dieser Aufgabe mit seiner fortschreitenden Alzheimer gewachsen sei, steht damit aber erst mal alleine da. Sein Probeverhör war eine sehr gute Idee und ich fand es wirklich gelungen, dass er konsequent am Ball geblieben ist und Heller hart angegangen ist. Da hat er direkt Sympathiepunkte bei mir gesammelt, weil er seinen Job hier als Stabschef wirklich gut wahrgenommen hat. Audrey hat das aber anders gesehen und so wurde hier auch ein kleines Spannungsfeld aufgebaut, wobei ich mir auch vorstellen könnte, dass es Audrey eher belastet hat, dass ihr Vater wirklich auf dem absteigenden Ast ist und sie das einfach nicht wahrhaben wollte, nun aber gesehen hat, welche Konsequenzen es haben könnte. Da für Audrey aber noch ganz andere Geheimnisse parat stehen, ist dies gewiss erst mal nur der Anfang.
"Agent Walker, please, you got to trust me."
Ziemlich typisch und aus meiner Sicht dämlich war Marks Ansage an Navarro. Eine Drohung mit dem Ende der Karriere ist für mich immer ein Ausdruck von Hilflosigkeit. Unterm Strich bleibt aber natürlich die oberste CIA-Aufgabe Jack zu finden, weil er noch immer gefährlich ist. Chloe könnte die entscheidende Komplizin für den Anschlag sein. Jack ist also Jäger und Gejagter und da bleiben Actionszenen nicht aus, die gewohnt hervorragend umgesetzt sind. Entscheidend ist aber eher das Aufeinandertreffen von Jack und Kate Morgan. Jack ahnt, dass Kate eine hervorragende Agentin ist und scheint ein winzig kleines bisschen Zutrauen zu haben. Jedenfalls erklärt er, dass er den Anschlag auf Heller verhindern wolle und sie ihn nicht stören sollten. Das hat sicherlich noch nicht überzeugen können, doch so wie man Kate in der ersten Episode kennen gelernt hat, wird sie nach ihrem Schädelbrummen sicherlich über Jacks Worte nachdenken und wohl diejenige werden, die als Schnittstelle zwischen Jack und CIA agiert, sodass Jack eine notwendige Hilfe erhält. So kann man den Anfang jedenfalls deuten.
Fazit
Die Episode bastelt weiter am Aufbau und der Richtung der Story für die Staffel und führt weitere entscheidende Charaktere ein, ohne große Fragen aufzuwerfen oder Spektakuläres zu liefern. Insgesamt also ein gelungenes Comeback von Jack.
Emil Groth - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Day 9: 12:00 PM - 1:00 PMErstausstrahlung (US): 05.05.2014
Erstausstrahlung (DE): 18.05.2015
Regie: Jon Cassar
Drehbuch: Robert Cochran & David Fury
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