Review: #9.03 Tag 9: 13:00 Uhr bis 14:00 Uhr
Wer sich bisher noch nicht im Klaren war, welche verschiedenen Handlungsstränge in der Staffel behandelt werden, der hat mit dieser Episode zahlreiche Hinweise darauf gefunden, was uns in den kommenden Episoden bevor stehen dürfte. Es gab einige tiefe Einblicke in die Gefühlswelt der Charaktere.
"I asked myself the same question every day."
Die letzten Zweifel sind beseitigt. Kate Morgan macht sich richtig gut als weiblicher Jack Bauer. Sie hat ein ähnliches Durchsetzungsvermögen, eine ähnliche Überzeugungskraft und lässt sich durch keine Umstände von ihrem Weg abbringen. Selbst Erik Ritter ist ziemlich schnell beeindruckt und von ihren Fortschritten, denn sie kommen der Wahrheit langsam auf die Spur. Wäre da nur nicht dieser Makel mit ihrem Ehemann, der sie an der Nase herum führte. Kate kritisiert sich selbst dafür am meisten und hat da eventuell ähnliche Emotionen wie Jack gegenüber Nina Myers. Jedenfalls ist ihre Motivation und ihr Hang zur Skepsis jetzt mehr als deutlich geworden. Jack, der sich geschickt und ziemlich brutal (er hat wirklich unschuldigen Demonstranten in die Beine geschossen) in die Botschaft abgesetzt hat, ist sie jedenfalls dicht auf den Fersen. Ich bin sehr auf das nächste Zusammentreffen gespannt, denn seit Beginn der Staffel arbeitet man daran, das Kate immer mehr Zweifel daran hat, dass alles so ist, wie es scheint. Mal schauen, wie lange sie noch in Jack eine Gefahr sieht. Argumente hat er ihr erst mal wieder genug geliefert.
"I don't need that anymore."
Auf der politischen Seite der Serie entwickeln sich die Geschichten äußerst spannend. Wir haben einen dickköpfigen James Heller, der aus dem Bauch heraus das tut, was er für richtig hält, und die Bedenken von Mark Boudreau nicht hinreichend ernst nimmt. Das führt dazu, dass er überaus hart angegangen wird im Parlament und jetzt sicherlich ein herbes Echo bekommen wird. Heller war ein ganz schönes Häufchen Elend. Dass Mark recht hat, macht ihn allerdings deswegen nicht sympathisch, weil er sein Amt dann doch stark missbraucht. Die Unterschrift des Präsidenten zu fälschen, ist schon ein starker Konfliktherd, der das Wasser zum Ende der Staffel sicherlich überkochen lässt. Seine Geheimhaltungstaktik wird wohl auch deshalb scheitern, weil Audrey sich wieder emanzipiert und genug davon hat, wie ein zartes Pflänzchen behandelt zu werden. Sie wird sicherlich schnell skeptisch werden, wenn Mark die Zeichen der Zeit nicht erkennt. Im Moment läuft es darauf hinaus, dass er es sich mit Audrey komplett verscherzt. Die sich selbst für stark haltende Audrey wird aber auch noch spannend sein, denn wie sie die zahlreichen Rückschläge (Vater am Ende, Mark konspirativ, Jack in der Nähe) verkraften wird, kann man noch nicht absehen.
"You don't know?" - "Know what?"
Die emotionalste Stelle der Episode war mit Sicherheit für jeden Fan der Serie das Ende der erfolglosen Verfolgungsjagd von Jack und Chloe. Diese ist einen Moment unachtsam und so kann Simone entkommen. Die Gründe für ihre Unachtsamkeit werden sofort erklärt und hätten schockierender nicht sein können. Bei einem Autounfall hat Chloe Morris und ihren Sohn verloren, was ihren Wandel mehr als nur nachvollziehbar macht. Es ist aber noch viel schlimmer. Für sie war es gar kein Unfall sondern ein geplanter Anschlag auf sie selbst, weil sie als einzige wusste, was mit Jack geschehen ist. Kurzfristig musste aber Morris ihren Sohn vom Fußball-Training abholen und so hat es ihn erwischt. Schon der leiseste Gedanke an diese Konstellation kann einen innerlich auffressen. Chloe tut einem in diesem Moment so unendlich leid. Jack wusste all das auch nicht, kann sich aber leider nicht die Zeit nehmen, Chloe wenigstens mal in den Arm zu nehmen. Für ihn geht es immer nur weiter. Der Blick ist nach vorn gerichtet und so ist alles, was er letztlich dazu sagt ein schönes, aber der Situation eigentlich nicht gerecht werdendes "You can honor their lives by helping others." So ist Jack nun mal. Jede Sekunde könnte entscheidend sein. Die Szene war wirklich gut, aber es wäre wohl noch mehr möglich gewesen.
"Mr. Cross, please!"
Jack hat erst mal erreicht, was er wollte, denn auch wenn Simone weg ist, so hat er zumindest immer noch Chloe an seiner Seite. Die neue Idee ist es nun, Tanner quasi zu entlasten und nachzuweisen, dass sein System doch von außen gesteuert wurde. Er bettelt dazu um die Hilfe von Cross, doch dieser traut Jack offenbar nicht, oder aber er hat mit Yates unter einer Decke gesteckt bzw. unterstützt die Idee gegen den Einsatz von Drohnen. Der grimmige Blick ist jedenfalls mysteriös genug, um von dem Charakter noch einiges erwarten zu dürfen. Was sind seine Ziele? Warum misstraut er Jack? Will er Chloe nur schützen oder hat er ganz eingene Ziele? Hier gibt es noch viele Fragen.
"We are fighting a war"
Auch auf Seiten der "Bösen" entwickelt sich eine interessante Konstellation. Margot, die Clan-Mutter, will das Vermächtnis ihres Mannes ehren und seinen Tod rächen. Zur Seite steht ihr dabei nicht nur die Tochter, sondern auch noch ein Sohn, der die technische Umsetzung koordinieren muss. Außerdem ist da noch Simones Ehemann Naveed, der erst als erzürnter Ehemann dargestellt wird, der es nicht ertragen kann, dass seine Ehefrau Ehebruch begangen hat. Doch im Verlauf der Episode sind es offenbar Gewissensbisse bezüglich der Umsetzung des mörderischen Plans, die ihn vom Rest abheben. Im Prinzip kann man sein Todesurteil fast schon unterschreiben. Es bleibt nur die Frage, ob Simone oder Margot dieses Problem lösen müssen. Es werden gewiss noch einige Opfer gebracht werden.
Fazit
Die dritte Episode tut sehr viel für die Charaktere und bietet viel Einblick in deren Innenleben. Dafür bleibt die Spannung etwas auf der Strecke, aber das ist zu diesem Zeitpunkt der Staffel auch absolut in Ordnung.
Emil Groth - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Day 9: 1:00 PM - 2:00 PMErstausstrahlung (US): 12.05.2014
Erstausstrahlung (DE): 18.05.2015
Regie: Adam Kane
Drehbuch: Sang Kyu Kim & Patrick Somerville
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