Bewertung

Review: #6.12 Iren sind menschlich

Es ist St. Patricks Day, Zeit zum Feiern. Und die Amerikaner lieben bunte Feiertage voller Alkohol und bunter Paraden. Mal so richtig die Sau rauslassen. Und während sich Jack schon richtig darauf freut, die Iren und damit auch seine Vorfahren zu feiern. Liz hingegen versucht, dem Feiertag so gut es geht aus dem Weg zu gehen. Gemeinsam mit Criss verbarrikadiert sie sich in ihrer Wohnung und amüsiert sich darüber, wie die Menschen auf den Straßen herumtorkeln und sich sinnlos besaufen.

Es könnte alles perfekt laufen, würde nicht plötzlich Liz' ehemaliger Freund Dennis Duffy an ihrer Tür klingeln und sich kurzerhand auf Liz' Couch einnisten würde. Bei Liz schrillen sofort die Alarmglocken, da sie glaubt, dass Dennis nur aufgetaucht ist, um sie wieder zurück zu erobern. Dass sie damit jedoch weit daneben liegt, bemerkt sie in ihrer Wut über Dennis Auftauchen erst sehr spät. Criss hingegen ist ungeheuer offen gegenüber dem Eindringling und freundet sich schnell mit ihm an, was Liz natürlich überhaupt nicht recht ist.

Man mag es kaum glauben, aber die ganze Sache mit Dennis Duffy hat am Ende sogar einen tiefgründigen Sinn, denn durch die Gespräche mit ihrem Ex-Freund, die nicht sonderlich freundlich sind an manchen Stellen, erlaubt man Liz Lemon, eine Art Metamorphose durchzumachen. Sie gesteht sich das erste Mal ein, dass sie ein Problem mit Nähe hat und Gefühle nur schwer ausdrücken kann. Sie gesteht Criss in einer ungeheuer schönen Szene auf der Straße schließlich ihre Liebe und macht einen ungeheuren Schritt nach vorne in ihrem Leben. Sie kann endlich ihre Ängste loslassen und sich ganz auf eine Beziehung einlassen, wohl in dem Wissen, dass sie beide nicht perfekt sind, aber dennoch auf einem guten Weg sind.

Ich bewundere Criss wirklich. Er hat eine Engelsgedult mit Liz, scheut jedoch nicht davor zurück, sie zu reizen und sie an ihre emotionalen Grenzen zu bringen. Und selbst im Streit merkt man, dass er sie aufrichtig liebt. Ich würde gerne mehr über dies Beziehung erfahren, sie noch stärker in die Geschichten eingebunden wissen, doch dafür ist James Marsden wahrscheinlich nicht zu haben un als namhafter Gaststar einfach zu teuer. Seine wenigen Szenen in dieser Staffel können jedoch stets überzeugen.

Und während Liz ein Stück erwachsener wird, passiert bei Jack genau das Gegenteil. Er entdeckt das Kind in sich wieder und lässt sich von den Autoren um Frank und Toofer zu einem Strategiespiel überreden. Zunächst fühlt er sich ob seines Erfolgs in der Geschäftswelt überlegen und versucht Frank etwas über die Weltwirtschaft klar zu machen, muss jedoch bald schon erkennen, dass in der Realität so einiges anders läuft als in der wohlklingenden Theorie. Naja – natürlich ist es nur ein Spiel, in dem Jack versagt, doch er bezieht dies bald schon auf sich selbst und seine Arbeit bei Kabletown.

Und das Versagen bei dem Brettspiel resultiert darin, dass Jack in seinen Grundfesten erschüttert Zuflucht in einer Kirche sucht. Man merkt ihm an, dass er in letzter Zeit einfach nicht mehr er selbst ist. Vielleicht ist es tatsächlich das Fehlen von Avery, das ihm zu schaffen macht. Er fühlt sich isoliert und alleine gelassen und hat niemand mehr, mit dem er sich austauschen kann. Da kann man schon mal in eine kleine Sinnkrise kommen, vor allem wenn man von Mitarbeitern bei einem Brettspiel vorgeführt wird. Für einen katholischen Iren, wie Jack stolz einer ist, ist aber gerade der St. Patricks Day ein perfekter Tag, um sich bewusst zu machen, dass man alles schaffen kann, wenn man nur an sich glaubt.

Jenna und Tracy geraten derweil in einen Streit darüber, wer von beiden beliebter ist. In dieser Staffel dürfte es bereits aufgefallen sein, dass Tracy Morgan deutlich weniger Screentime hat als in den letzten Staffeln. Wie wir mitbekommen haben, geht es Morgang gesundheitlich nicht sonderlich gut, so dass er etwas kürzer getreten ist. Dies muss man nun dem Zuschauer irgendwie verkaufen und Jennas neuer Erfolg als Jurorin bei "Americas Kids Got Singing" kommt da gerade Recht. Ihre Karriere ist im Aufwind, während Tracy bemerkt, dass seine auf dem absteigenden Ast ist. Natürlich führt dies zunächst zu offenen Streitereien zwischen den beiden, die sie dank des beherzten Eingreifens von Kenneth jedoch schnell überwinden können.

Fazit

Nach der richtig miesen Episode der Vorwoche geht es dieses Mal deutlich bergauf. Es gab richtig witzige Momente, tolle Geschichten und genügend Spielraum für die Charaktere, sich weiter zu entwickeln. Warum also nicht gleich so?

Melanie Wolff - myFanbase

Die Serie "30 Rock" ansehen:


Vorherige Review:
#6.11 Unfreiwillige Selbstkontrolle
Alle ReviewsNächste Review:
#6.13 Großmentor

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier mit anderen Fans von "30 Rock" über die Folge #6.12 Iren sind menschlich diskutieren.