Bewertung

Review: #6.14 Der Blocker

Foto: Jane Krakowski & Weird Al Yankovic, 30 Rock - Copyright: 2014 Universal Pictures; Ali Goldstein/NBC
Jane Krakowski & Weird Al Yankovic, 30 Rock
© 2014 Universal Pictures; Ali Goldstein/NBC

Der Fernsehfilm, der auf Averys Situation aufmerksam machen will, nimmt Gestalt an. Das Drehbuch wurde im Nullkommanichts fertig gestellt, die Darsteller waren schnell gefunden und nun sitzt die Crew zusammen und macht eine erste Drehbuchlesung. Man vergeudet diese Tage wirklich keine Zeit bei "30 Rock".

"Just wanted everyone to know that I'll be method acting; Staying in character at all times."

Um Jacks Part bei dem Fernsehfilm zu spielen, wurde niemand geringeres als Alec Baldwins Bruder William engagiert. Dies sorgt ein ums andere Mal für Lacher, denn die beiden sind sich trotzt einiger, vor allem auch optischer, Unterschiede durchaus sehr ähnlich. Dies zeigt sich immer stärker im Laufe der Episode, als William immer mehr in die Rolle von Jack Donaghy schlüpft, sich genau so kleidet und versucht, genau wie er zu sprechen. Ein wirklich genialer Schachzug der Autoren der Serie, einen zweiten der berühmten Baldwin-Brüder für dieses Engagement zu gewinnen.

Unter den Darstellern für den Fernsehfilm findet sich auch ein weiteres bekanntes Gesicht – Cynthia Nixon. Sie übernimmt den Part von Nancy Donovan, der Frau, mit der Jack vielleicht zusammen gekommen wäre, hätte er nicht versehentlich Avery einen Braten in die Röhre geschoben. Der kurze Auftritt von Nixon hat es wirklich in sich, denn sie persifliert die überaus übertriebene Darstellung von Julianne Moore aus der vierten Staffel mit ungeheurer Präzision, was wirklich Spaß macht zuzusehen.

Jack ist mit der Darstellung seines Lebens, aus der Sicht von Autorin Liz Lemon natürlich ganz und gar nicht einverstanden. Er hat die Ereignisse teilweise völlig ausgeblendet und konfrontiert mit seiner moralisch fragwürdigen Situation um Avery und Nancy damals streitet er natürlich vollkommen ab, dass es neben Avery noch eine andere Frau gab. Auch die beinahe-Affäre mit seiner Schwiegermutter versucht er zu verdrängen, was ihm jedoch nicht so recht gelingen will, vor allem da Diana Jessup sich natürlich sofort auf den Weg nach New York macht, als sie erfährt, dass ein Film über ihre Tochter gedreht werden soll.

Um Jack davon abzuhalten, in Versuchung geführt zu werden, sorgt Liz schließlich dafür, dass Diana sich von Jack abwendet und stattdessen ein Auge auf sein Film-Pendant wirft. Und da dieser im Laufe der Folge Jack tatsächlich immer ähnlicher wird, hat Diana auch überhaupt kein Problem damit, ihre Fantasien mit ihm statt mit Jack auszuleben.

"Well, I'll tell you my secret, sir. I lie to myself. Every morning,

when I wake up, I say, "everything's gonna be okay."

Kenneth geht es unterdessen nicht gerade sehr gut. In der letzten Episode hat er seinen neuen Job gekündigt, um sich wieder um Tracy kümmern zu können und steht jetzt wieder genau da, wo er stand, als er seinen Job im Pagen-Programm hingeschmissen hat. Doch Kenneth gibt sich nicht auf und sucht sich sofort einen neuen Job.

Den findet er schließlich in der Hausmeisterabteilung. Voller Elan stürzt er sich in seine Arbeit und fasziniert damit nicht nur die Zuschauer, sondern auch Jack. Egal wie viele Knüppel man dem Mann zwischen die Beine wirft, er stolpert vielleicht, fällt auf die Nase, aber er steht wieder auf. Selbst Jack muss sich eingestehen, dass dies ungeheuer faszinierend ist. Er fragt Kenneth schließlich offen, wie er das macht, immer so positiv zu bleiben und nie den Mut zu verlieren. Und hier wird Kenneth zum ersten Mal richtig menschlich, denn er gesteht, das er dies nur schafft, indem er sich selbst jeden Tag eintrichtert, dass alles gut werden wird.

Man erlebt nur selten, wie es hinter der immer fröhlichen Fassade des Kenneth Parcell aussieht und in dieser Episode bekommen wir einen kleinen Einblick. Es ist nicht leicht, immer optimistisch zu bleiben, aber was bleibt Kenneth am Ende auch anderes übrig, als jeden Tag wieder aus dem Bett zu steigen und weiter zu machen.

"Weird al yankovic parodied your song. Like, Michael Jackson's "Eat it" or Adeles "Someone likes food."

Jenna macht unterdessen Bekanntschaft mit einem Internetphänomen. Der Musiker Weird-Al nimmt sich den eigens von ihr für den Fernsehfilm aufgenommenen Song auf die Schippe und macht sich damit im Internet einige Fans. Jenna ist jedoch tief beleidigt darüber, das ihr ernst gemeinter Song, in den sie so viel Herzblut investiert hat, so schamlos durch den Kakao gezogen wird. Gemeinsam mit Tracy beschließt sie, es Weird-Al heimzuzahlen und komponiert einen so derben Song über menschliche Ausdünstungen, dass Weird-Al sicher keine Chance hat, diesen zu persiflieren.

Was mir nicht bewusst war, ist die Tatsache, dass Weird-Al tatsächlich existiert und nicht nur ein Teil des „30-Rock“-Ensembles ist. Wie in der Episode sorgt Alfred Matthew Yankovic, unter seinem Künstlernamen Weird-Al für Aufsehen, in dem er Lieder bekannter Künstler persifliert und mit teils witzigen, teils unsinnigen Texten versieht. Die Liste der Künstler, die er dabei durch den Kakao zieht ist enorm lang und so ist es am Ende nicht verwunderlich, dass noch einmal kräftig Werbung für Weird-Al gemacht wird, indem man ihm seine ganz eigene Version des Intros performen lässt.

Fazit

Nach der letzten, ziemlich unlustigen Episode, findet man dieses Mal wieder zu alter Stärke. Dies gelingt in erster Linie durch geniale Gastdarsteller und ein glänzend aufgelegtes Baldwin-Duo, das die Lacher auf ihrer Seite hat. So könnte es gerne weiter gehen.

Melanie Wolff - myFanbase

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