Bewertung

Review: #6.21 Die Rückkehr von Avery Jessup

Foto: Alec Baldwin & Elizabeth Banks, 30 Rock - Copyright: 2014 Universal Pictures; Ali Goldstein/NBC
Alec Baldwin & Elizabeth Banks, 30 Rock
© 2014 Universal Pictures; Ali Goldstein/NBC

Averys Martyrium hat endlich ein Ende gefunden und sie kehrt einigermaßen wohlbehalten wieder in die Vereinigten Staaten zurück, wo Jack bereits auf sie wartet und sie mit offenen Armen empfängt. Avery geht es nach der langen Zeit in Nordkorea erstaunlich gut und sie bittet Jack, so schnell wie möglich wieder zur Normalität über zu gehen, da sie die kräfte- und nervenzehrende Zeit in Gefangenschaft schnell hinter sich lassen will.

Interessanterweise stellt sich bald schon heraus, dass Avery nicht die einzige Geisel, die von Kim Jong-Il und seinen Schergen festgehalten wurde. Ein weiterer Reporter namens Scott Scotsman konnte von der CIA ebenfalls befreit werden.

Jack hadert nach Averys Rückkehr mit seinem Gewissen, ob er Avery von dem Kuss mit ihrer Mutter Diana erzählen soll oder nicht. Letztendlich nimmt Avery ihm jeglichen Wind aus den Segeln, als sie ihm von Anfang an klar macht, dass ihr egal ist, was er im letzten Jahr getan hat und dass sie ihm jegliche Affären mit anderen Frauen verzeiht. Diese für Avery eher untypische Reaktion wirft Jack völlig aus der Bahn, denn normalerweise würde Avery ihm nicht so einfach durchgehen lassen, dass er sie quasi betrogen hat. Jack versucht daraufhin mit allen Tricks herauszubekommen, was Avery im Schilde führt beziehungsweise was sie im Gegenzug ihm gegenüber zu verheimlichen versucht. Dass Avery am Ende nur vorhatte, Jack mit ihrer Taktik aus der Reserve zu locken und ihn zum Reden bringen wollte, ist eine großartige Wendung in der Episode und definitv ein Highlight in der Episode.

Natürlich ist es für Avery nicht gerade schön zu hören, dass Jack sie ausgerechnet mit ihrer Mutter hintergangen hat, doch sie schluckt die neue Nachricht herunter und willigt dann ein, mit Jack noch einmal von vorne zu beginnen und das letzte Jahr endlich hinter sich zu lassen. Und welche symbolische Geste würde sich dafür besser eigen als eine Erneuerung des Ehegelöbnisses der beiden, auf das wir uns nun wohl im Staffelfinale freuen dürfen.

Während der Kleinkrieg zwischen Jack und Avery durchaus amüsant anzusehen ist, ist die Sache mit der vertauschten Rollenverteilung zwischen Liz und Criss schon ein wenig lächerlich. Dass Criss und Liz nicht unbedingt das typische amerikanische TV-Paar darstellen, ist eigentlich schon seit Beginn der Staffel bekannt. Dass Criss gerade dann eine Identitätskrise bekommt, als zwischen ihm und Liz das Thema "Baby" aufkommt, ist zwar auf auf eine gewisse Weise nachvollziehbar, doch hätte ich mir insgeheim gehofft, dass Criss, der ansonsten alles sehr locker angeht, hier eine ähnliche Coolness an den Tag legt wie gegenüber auf dem Sofa kauernden Ex-Freunden von Liz.

Stattdessen brodelt es in ihm und er glaubt, nur ein guter Familienvater werden zu können, wenn er finanziell für eine Familie sorgen kann. Leider ist es in unserer Gesellschaft heute noch häufig so, dass die Frau nach einer Familiengründung karrieretechnisch kürzer tritt und der Mann in die traditionelle Rolle des Ernährers schlüpft. Bislang harmonierten Liz und Criss jedoch gerade deswegen so, weil sie einander akzeptiert haben. Und nun beginnt Criss, dies Rollenverteilung, die er und Liz sich erarbeitet hatten in Frage zu stellen, obwohl akut noch gar kein Handlungsbedarf ist.

Der dritte Plot rund um Jenna ist nicht wirklich besser als der um Criss und Liz. Für ihre Hochzeit sucht Jenna fieberhaft nach einem Sponsor, da sie keine Lust hat, die kostspielige Feier die ihr vorschwebt, selbst zu bezahlen. Und so lässt sich sich zu einem Werbespot überreden, durch den sie ihre lange unterdrückte Südstaaten-Persönlichkeit wieder entdeckt, die sie regelrecht übermannt. Natürlich ist es witzig mitanzusehen, wie Jane Krakowski mit einem unglaublich starken Akzept durch das Bild stapft, doch einen tieferen Sinn hat die ganze Geschichte nicht wirklich.

Gut, manch einer mag nun argumentieren, dass man versucht, Jenna eine kleine Identitätskrise anzudichten, doch dies scheitert grandios daran, dass Jenna bereits nach wenigen Stunden durch einen Zeitungsartikel erkennt, dass sie eine nationale Berühmtheit ist und absolut nichts mehr mit ihrem alten Selbst zu tun hat. Viel über ihr altes Selbst erfährt man in dieser Episode jedoch nicht, so dass Jenna am Ende eigentlich nur wieder typisch Jenna ist

Fazit

Lediglich der Kleinkrieg zwischen Jack und Avery sind wirklich sehenswert. Die übrigen Geschichten dümpeln ein wenig vor sich hin und lassen vor allem den typischen 30-Rock-Esprit der ersten Staffeln vermissen. Hoffen wir, dass das Staffelfinale nicht nur mit einer interessanten Geschichte aufwarten kann sondern endlich mal allen Charakteren gleichermaßen interessante Storylines bietet, die vielleicht hin und wieder auch mal etwas miteinander zu tun haben und sich nicht immer nur lose kreuzen.

Melanie Wolff - myFanbase

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