Episode: #4.20 Ein unbedeutender Niemand

Babyboom in einer amerikanischen Kleinstadt in der "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI"-Episode #4.20 Ein unbedeutender Niemand - die Babys haben aber alle seltsamerweise einen Schwanz. Die Familien können sich diesen Gen-Defekt nicht erklären. Dann findet man heraus, dass all diese Babys den selben Vater haben, was wiederum für die Mütter ein Schock ist. Mulder (David Duchovny) und Scully (Gillian Anderson) sind gefragt...

Die Serie "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI" ansehen:

Eine schwangere Frau wird mit Wehen in den Kreissaal des Martinsburger Krankenhauses gefahren. Sie heißt Amanda Nelligan. Auf die Frage der Aufnahmeschwester, ob sie den Vater des Kindes benachrichtigen solle, antwortet Amanda: "Ich wüsste nicht, wie der zu erreichen wäre. Er ist nicht von hier... Er ist von einem anderen Planeten." Außer der Aufnahmeschwester lässt sich niemand von Amandas Geschwätz beirren. Mit Hilfe von Dr. Pugh und zwei Krankenschwestern bringt sie ihr Kind zur Welt. Die Kleine ist laut Dr. Pugh "völlig gesund". Was Amanda zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß: Ihr Baby hat einen Schwanz!

Mulder und Scully sitzen in ihrem Mietauto und rollen Richtung Martinsburg. Mulder gibt Scully eine Boulevardzeitung, die sehr an die deutsche Bildzeitung erinnert. Sein Augenmerk konzentriert sich auf folgende Überschrift: "Monkey Babys Invade Small Town". Darunter ist ein Affe mit dem Körper eines Menschenbabys abgebildet. Die Unterschrift lautet: "Did West Virginia Women Mate With Visitors From Space?"

Bereits nach einem kurzen Dialog (Marke: Schlagabtausch) steht fest, dass Mulder aufgrund von Amanda Nelligans Aussage über den Vater ihres Kindes (ein vermeintlicher Außerirdischer) an diesem Fall interessiert ist, während Scully davon überzeugt ist, dass es eine vollkommen natürliche Gegebenheit ist, dass Babys mit Schwänzen zur Welt kommen: "Das sind genetisch bedingte Anhängsel, die Föten auch haben. Der Steiß vergrößert sich und enthält Rückenmarksflüssigkeit und während der Entwicklung schrumpft er wieder. Und gelegentlich tut er das nicht!" Die statistische Häufigkeit (Mulder: "Fünf Mal innerhalb der letzten drei Monate! Und alle in einer Stadt mit einer Einwohnerzahl von weniger als 15.000!") der "Affenbabys" in der Martinsburg kann ihrer Meinung nach genauso gut von der örtlichen Gesundheitsbehörde untersucht werden. Über Mulders Interesse an diesem Fall kann sie sich nur noch lustig machen, darüber lächeln und versuchen, ihn vom Gegenteil zu überzeugen.

Diese Überzeugung des Gegenteils von Mulder Annahme (nämlich dass Amanda von Außerirdischen entführt wurde) übernimmt jedoch die vermeintlich Entführte, Amanda, selbst. Mulder und Scully besuchen sie im Krankenhaus. Auf Mulders Frage, ob sie entführt wurde, antwortet sie: "Häh?? Nein nein, er kam einfach eines Tages in meiner Wohnung vorbei und dann ist es wohl irgendwie passiert." Mulder lässt nicht locker: "Aber der Vater des Babys ist doch wohl ein Außerirdischer?" Amanda daraufhin: "Nein... Sein Name ist Luke Skywalker. Er ist einer von diesen Jedi Rittern."

Mulders Enttäuschung ist ihm wirklich anzusehen! Er schickt jedoch nur einen gewissen Blick zu Scully, wundert sich, belächelt Amanda, schüttelt den Kopf und verlässt anschließend fluchtartig das Krankenzimmer. Spätestens, nachdem Scully herausgefunden hat, dass Amanda "Star Wars" schon 365 Mal gesehen hat, wird es auch ihr zu bunt.

Während Mulder fasziniert Amandas Baby (mitsamt Schwanz) bewundert, übernimmt Scully offenbar die ganze Arbeit und lässt eine DNA-Analyse anordnen. Anhand des genetischen Fingerabdrucks aller "Affenbabys" stellt sie fest, dass alle Babys den gleichen Vater haben.

Die beiden Agenten sind sich einig, dass also auch der Vater der Kinder einen Schwanz gehabt haben muss. "Obwohl er ihn sich wahrscheinlich irgendwann operativ entfernen ließ", fügt Scully grinsend hinzu.

Auf der Suche nach des Rätsels Lösung, wie vier verheiratete Frauen (plus Amanda Nelligan) von ein und demselben Mann schwanger werden konnten, kommt Mulder die Idee, dass der Frauenarzt etwas damit zu tun haben könnte. Alle vier Frauen ließen sich nämlich künstlich befruchten, weil es auf natürlichem Weg nicht klappte. Mulders trockener Kommentar: "Tja, man darf eben nicht alle Eier in ein Körbchen legen!"

Mulder und Scully fahren zum Gesundheitsamt, wo die Eltern der Kinder (mit Schwänzen) bereits Dr. Alton zur Rede stellen und "diesen Schweinehund" (OT Mr. Nieman) vom FBI verhaften lassen wollen. Dr. Alton erklärt allen Anwesenden, dass er auf keinen Fall das Sperma der Ehemänner bei der künstlichen Befruchtung verwechsele und auch sonst keine Schuld an den Schwänzen der Kinder habe. Die einzige Erklärung, die er für dieses Phänomen hat, ist, dass die künstliche Befruchtung gar nicht geklappt hat und die Frauen doch auf anderem Weg (Sex!) schwanger wurden, was die anwesenden, betroffenen Frauen natürlich sehr aufregt und zu Treueschwüren gegenüber ihren Ehemännern führt.

Während die Ehepaare noch mit Dr. Alton streiten, läuft Mulder durch den Korridor, von wo er Geräusche kommen hörte. Er trifft auf Eddy van Blundht, den Hausmeister, der gerade ein Abflussrohr repariert. Weil er sich dazu bücken muss, sieht Mulder die kleine Narbe, die Eddy oberhalb vom Po, an seinem Steißbein, hat. Eine Narbe, die durch das Abtrennen eines Schwanzes entsteht!

Eddy versucht vor Mulder zu flüchten, doch dieser schnappt ihn noch auf dem Flur, wo Mulder Eddy vor den Augen aller zu Fall bringt und bloßstellt, indem er ihnen seine Narbe zeigt.

In einem Verhörraum befragen Mulder und Scully Eddy zu den Vorfällen. Scully will wissen, wie er Vater von fünf Kindern sein könne, ohne dass die Frauen sich daran erinnern können, mit ihm geschlafen zu haben. Das einzige, das Eddy zu seiner Verteidigung zu sagen hat, ist, dass doch "alle glücklich sind und niemand verletzt wird" und dass das ja wohl kein Verbrechen sein könne.

Mulder und Scully verlassen den Verhörraum. Mulder gibt zu, keine Ahnung zu haben, was bei diesem Fall vorgeht. Scully vermutet, dass es eine Form von Rohypnol-Vergewaltigung war. Die Opfer verlieren dabei ihre Hemmungen und Erinnerungen. Auch wenn nicht fest steht, wie Eddy den Frauen das Rohypnol unterjubeln konnte, bleibt er in Haft.

Ein Deputy nimmt also seine Personalien auf, während Eddy ihn unentwegt anstarrt. Plötzlich verwandelt sich Eddy in den Deputy, schlägt ihn mit einer Schreibtischlampe zu Boden und flüchtet.

Kurze Zeit später treffen Mulder und Scully auf der Polizeistation ein. Mulder hat inzwischen eine Theorie und will sie Scully erläutern. Doch Scully ahnt schon, was sie gleich zu hören bekommt: "Van Blundht hat sich körperlich irgendwie in seinen Wärter verwandelt und ist dann einfach verschwunden, ohne irgendeinem Bescheid zu sagen."

Daraufhin fahren die beiden Agenten zu Eddys Haus. Mulder hat auf dem Weg zur Veranda seine wahre Freude daran, darüber zu philosophieren, wie es wohl wäre, wie jemand anderes auszusehen und somit auch eine andere Person zu sein. ("Jeder in Ihrer Umgebung würde Sie wie einen anderen Menschen behandeln und vielleicht sind es sogar die Reaktionen der anderen auf uns, die uns zu dem machen, wer wir sind.") Scully ist dagegen der Meinung, dass "auszusehen wie jemand anderes und jemand anderes zu sein zwei ganz verschiedene Dinge sind". (Außerdem erfahren wir, dass Scully gerne einmal in den Körper von Eleanore Roosevelt schlüpfen würde!)

Schließlich sind die beiden Agenten an Eddys Haus. Sein Vater, Eddy Senior, öffnet ihnen die Tür und steht bereitwillig für alle Fragen zur Verfügung. Durch ihn erfahren Mulder und Scully, dass Eddy nicht in die Fußstapfen seines Vaters treten und als "Affenmann" beim Zirkus arbeiten wolle. Doch Eddy Senior ist niemand anderes als Eddy Junior, der sich in seinen Vater verwandelt hat. Er verrät sich selbst, kann aber flüchten, da Mulder und Scully nicht wissen, wessen Gestalt er angenommen hat.

Eddy flüchtet zu Mrs. Nieman. Sie ist eine der Frauen, die von Eddy geschwängert wurden. Natürlich hat sich Eddy in ihren Ehemann verwandelt. Er flüchtet ins Badezimmer.

Zur gleichen Zeit inspizieren Mulder und Scully Eddys Haus. Sie finden eine Leiche, die anscheinend in ungelöschtem Kalk mumifiziert wurde. Es ist Eddy van Blundht Senior!

Währenddessen kommt der echte Mr. Nieman nach Hause. Eddy bleibt also nur noch eine Möglichkeit: Er muss sich wieder verwandeln. Seine Wahl: Mulder!

Scully untersucht später in der Obduktionshalle den toten Eddy Senior... mit einer Kreissäge in den Händen und einem Schutzhelm auf dem Kopf! Als Mulder hinzukommt, erläutert sie ihm, dass "die Leiche dieses Mannes wissenschaftlich gesehen ein Prachtexemplar" sei. Denn Eddy Senior besitzt überall zusätzlich unter der Haut Muskelgewebe. Während sie spricht, fummelt Mulder interessiert an Eddys Schwanz herum und bricht ihn aus Versehen ab. Nur mit Mühe gelingt es ihm, Scully durch spitzfindige Fragen von der Leiche abzulenken, bis er den Schwanz wieder daran befestigt hat. Kaum hat Mulder den Saal verlassen, fällt der Schwanz der verdutzten Scully vor die Füße.

Im Krankenhaus erhält Amanda Besuch von Mulder. Schon nach wenigen Sekunden ist klar, dass Mulder nicht er selbst, sondern Eddy ist, der aussieht wie Mulder. Er stellt Amanda einige Fragen über Eddy. (Also über sich selbst!) Amanda erinnert sich gut an Eddy: "Er ist einer von den Kerlen, von denen man rückblickend sagt: ‚Oh mein Gott, was hab ich mir nur gedacht?' Er hatte ungefähr eine Million Angewohnheiten, die mich störten!" Mulder alias Eddy ist von dieser Analyse nicht sehr begeistert.

Kurz nachdem der "Mulder" gegangen ist, taucht der echte Mulder bei Amanda auf. Durch einen Anruf der Niemans, die sich über sein Verhalten in ihrem Badezimmern wundern, findet Mulder heraus, dass Eddy sich in ihn verwandelt hat! Eine Schwester gibt ihm den Tipp, dass er (Eddy als Mulder) zum Umkleideraum gegangen sei. Dort trifft Mulder auf zwei Personen, einen Sicherheitsmann und Dr. Pugh. Er legt beiden Handschellen an und bittet Scully telefonisch, zu ihm ins Krankenhaus zu kommen. Nachdem er aufgelegt hat, hört er ein seltsames Geräusch, blickt nach oben und im nächsten Moment stürzt sich Eddy aus der Decke auf Mulder.

Mulder alias Eddy hat kurz danach zwar noch einige Probleme, sein Verhalten gegenüber dem Beamten und Dr. Pugh zu rechtfertigen, doch dürfen er und Scully dann gehen. "Mulder" gesteht Scully ein, dass dieser Fall doch nicht so bedeutend war, wie er anfangs dachte. Scully wundert sich zwar über seinen Sinneswandel, doch sie ist auch nicht gerade unglücklich darüber, wieder nach Washington D.C. fahren zu dürfen.

Der echte Mulder ist übrigens im Keller des Krankenhauses eingesperrt. Seine Hilfeschreie hört niemand. An der Tür steht ein Schild: See janitor for key!

Zurück in Washington legen "Mulder" und Scully Skinner ihren Bericht vor. Obwohl sich "Mulder" sehr seltsam verhält und auch in seinem Bericht "Federal Bureau of Investigation" gleich zweimal falsch geschrieben hat, bemerkt niemand, dass Eddy in seinem Körper steckt.

Scully ist so sehr in ihre Akten über die Muskelstruktur von Eddy vertieft, dass ihr nicht auffällt, wie lang "Mulder" braucht, um den richtigen Schlüssel zu seiner Bürotür zu finden.

Eddy muss in Mulders Körper einige herbe Rückschläge einstecken. Mulder führt nicht das Leben, das er sich vorgestellt hat. Sein Verhältnis zu Scully ist rein beruflicher Natur, Mulder erforscht UFOs und andere seltsame Dinge, die Eddy zur nüchternen Feststellung veranlasst: "Heiliger Strohsack! Dafür gehen also meine Steuergelder drauf!" Und auch mit Mulders Wohnung ist Eddy unzufrieden. Mulder hat kein Bett, "durchgeknallte Freunde" und die einzige Frau, die ihn anruft, kostet $2.99 pro Minute!

Um sich wieder gut zu fühlen, betrachtet Eddy sein neues Ich im Spiegel, spielt mit Mulders Waffe und bemerkt verführerisch: "Du bist ein verdammt gutaussehender Mann."

Von "seinem" Spiegelbild ermutigt, besucht Eddy Scully. Ja, in Mulders Körper. Und das Schicksal nimmt seinen Lauf...

Scully ist vom ersten Moment an misstrauisch. Sie wundert sich sehr über Mulders abendliches Erscheinen. Die mitgebrachte Rotweinflasche irritiert sie ebenso wie die Tatsache, dass Mulder ganz offen und vor allem persönlich mit ihr spricht: "Ich hab nur irgendwie so rumgehangen und da dachte ich, dass wir eigentlich nie wirklich miteinander reden..." Scully gibt ihm recht. "Mulder" daraufhin: "Und was hält uns davon ab, es zu tun?"

Nach einiger Zeit, "Mulder" schüttet gerade die letzten Tropfen Rotwein in Scullys Glas, sitzen die beiden noch immer auf Scullys Couch. Es herrscht eine sehr entspannte Atmosphäre. Al Greens "Ain't It Funny How Time Slips Away" läuft im Hintergrund.

Scully erzählt "Mulder" von ihrem Abschlussball und dem chaotischen, statt wie üblich romantischen Ende, das der Abend nahm. Sie kann selbst kaum fassen, dass sie das alles "Mulder" erzählt und gibt zu, eine völlig neue Seite an ihm zu entdecken. (Und sie steht drauf!)

"Mulder" fragt sie, ob sie sich nie wünsche, die Zeit zurückdrehen und von vorne anfangen zu können. Scully runzelt die Stirn und fragt: "Wollen Sie das?" Mulder alias Eddy nickt und rückt ein Stück dichter an Scully heran. Er beugt sein Gesicht zu ihrem. Scully sieht zunächst nicht sehr begeistert sondern sehr überrascht aus, doch dann entspannen sich ihre Gesichtszüge. Die Musik schwillt an, "Mulders" und Scullys Lippen kommen sich näher, als... der echte Mulder mit viel Krach herein platzt.

Sein Blick spricht Bände! Scully stößt den unechten Mulder entsetzt von sich weg. Sie sieht aus, als würde sie van Blundht am liebsten an die Kehle springen, als sich dieser vor ihren Augen in seine wahre Gestalt zurück verwandelt. Er zuckt schuldbewusst mit den Achseln als wollte er sagen: Tu mir nichts, das hätte doch jeder versucht!

Einen Monat später besucht Mulder Eddy im Gefängnis. "Worüber wollten Sie mit mir sprechen?", fragt Mulder. Eddy will Mulder nur einen Rat geben, aus eigener Erfahrung sozusagen: "Ich bin der geborene Verlierer, aber Sie sind es freiwillig! Sie sollten etwas leben! Gönnen Sie sich was! An Ihrer Stelle jedenfalls würde ich das tun."

Leicht säuerlich und grimmig verlässt Mulder den Saal und trifft auf die wartende, unentschlossen dreinblickende Scully. Die Stimmung zwischen ihnen ist nicht die Beste. Es scheint, als würde etwas zwischen ihnen stehen. Scully wirkt frustriert und beschämt. Schließlich findet sie doch die richtigen Worte: "Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass man ihnen das sagen muss, aber Sie sind kein Verlierer." Mulder entgegnet: "Ja, aber ein Eddy van Blundht bin ich auch nicht, oder?" Doch Scully antwortet nicht, sondern wahrt ihr Pokerface. Ihre wahren Gefühle konnten zu diesem Zeitpunkt nur erahnt werden.

Claudia R. - myFanbase


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Reviews zu dieser Episode

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  • Ellen S. vergibt 9/9 Punkten und schreibt:
    Ich weiß nicht, wie es passieren konnte, aber es ist passiert! Irgendwo zwischen sprechenden Tattoos, irren Bienen, Gehirntumoren, ewigen Streitigkeiten und schizophrenen Seelenverwandten lief...mehr

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