Bewertung

Review: #1.11 Eve

An zwei verschiedenen Orten werden zur selben Zeit zwei völlig identische Morde begangen. Mulder hat dazu gleich eine Theorie mit Außerirdischen parat, doch er soll dieses Mal zumindest in dieser Hinsicht den kürzeren ziehen. Die Grundlage ist experimentell-wissenschaftlich.

Jemand oder etwas

Wenn es zwei Mordfälle gibt, die völlig identisch zu sein scheinen, dann ist es schwierig, das einfach als Zufall abzutun. Mulder ist sofort überzeugt, dass da mehr dahinter steckt und kommt gleich mit wilden Theorien aus der Kategorie Kornkreise und Enführungen. Bisher sollte er mit solchen Verdachten immer richtig liegen, doch dieses Mal ist er dann doch über das Ziel hinaus geschossen. Wie Mulder durch seinen Informanten erfährt, ist die Basis dieses Falles absolut menschgemacht. Vor Jahren gab es die sogenannten Litschfield-Experimente. Das waren eugenetische Experimente, bei denen man durch Genmanipulation völlig identische Kinder erschuf, die man Adam (die Jungen) und Eva (die Mädchen) nannte, und diese nummerierte. Daran beteiligt war natürlich wieder die Regierung, die selbstverständlich inzwischen alles daran leugnen würde, wenn man dazu Untersuchungen anstellen würde, denn das Projekt wurde wegen Misserfolgs inzwischen eingestellt. Insofern ist es also doch wie immer. Mulder findet mit Scully etwas heraus, aber von einer richtigen Beweisführung ist er weit entfernt.

Wie weit ist die Menschheit eigentlich wirklich von dieser Möglichkeit entfernt? Genmanipulation gibt es inzwischen doch schon lange, nur bisher nicht beim Menschen. Trotzdem ist die Idee, die hinter der Episode steckt, gar nicht mal so weit hergeholt. Gab es vielleicht sogar schon solche Versuche? Theorie und Forschung sind hier nicht mehr so weit auseinander und dieser Fakt verleiht dieser Episode eine besondere Note. Es ist kein simples Hirngespinst, von dem hier die Rede ist. Dieser Fall ist nicht paranormal. Die Gesetze der Physik werden nicht außer Kraft gesetzt. Es könnte irgendwie wirklich passieren. Durch diese "reale" Bedrohung in Form von zwei niedlichen kleinen Mädchen muss man durchaus schlucken. Der Zuschauer ist wirklich gefesselt.

Es sind auch nicht nur die beiden Mädchen, die die Bedrohung ausmachen. Auch die Ärztin Sally Kendrick, die, wie sich herausstellt, Eva 6 ist und das Projekt einfach weiter geführt hat, indem sie als Ärztin für künstliche Befruchtung ihre Ziele umsetzte und die nächste Generation kreierte, offenbart, wie gefährlich es sein kann, wenn der Mensch Wesen erschafft, die mächtiger sind, als er selbst. Wenn die sich dann auch noch selbst weiterentwickeln, kann das nicht besonders gut enden.

Eva und Eva

Tina und Cindy sind die besagten Mädchen, die die neue Generation der Evas darstellen. Die beiden zuckersüßen Kinder haben kaltblütig parallel ihre "Väter" ermordet. Sie wussten es einfach, haben im Prinzip alles telepatisch geplant und dann durchgeführt. Das ist wirklich gruselig. Zudem waren sie unglaublich kalkulierend. Wer sieht schon in diesen beiden Kindern potentielle Mörderinnen. Kinder sind unschuldig, können nichts für die grausame Welt und müssen beschützt werden. Doch die beiden sind gar keine richtigen Kinder. Sie sind Produkte einer künstlichen Befruchtung, die in den Körpern von Kindern, ohne unter Verdacht zu geraten, ihre Pläne schmieden konnten. Auch Mulder und Scully wären beinahe auf diese Tour reingefallen. Es war eigentlich nur Zufall und Mulders schnelles Schalten, dass sie jetzt noch leben. Dieses hinterhältige Lächeln der Kinder hat einen fast wahnsinnig gemacht. Man wollte Mulder und Scully gerne zurufen, dass sie sich in acht nehmen sollen. Trinkt nicht! Als Tina und Cindy ertappt sind, versuchen sie mit der Masche aber erneut, sich Mulder und Scully wenigstens vom Halse zu halten. Es ist wohl das perfekte Verbrechen. Übermenschliche Fähigkeiten nutzen, um zu morden und alles im Mantel der Unschuld tarnen. Zudem sind die beiden auch ziemlich clever gewesen und hatten eine gute Kombinationsgabe. Das war wirklich gruselig, auch wenn man es eigentlich die ganze Zeit nicht merkte. In der Nachbetrachtung ging diese Episode wirklich unter die Haut. Es ist aber zu bezweifeln, dass man nichts mehr von den Evas hören wird. Zu ausgeklügelt haben sie sich gegeben. Solange sie leben, egal in welchem Zustand, muss man sich eigentlich Sorgen machen.

Fazit

Diese Episode ist äußerst gelungen. Der Fall hat eine große Tragweite, die kleinen Mädchen konnten mit ihrem unschuldigen Getue lange ihr wahres Ich verbergen und sorgten so für einige Spannung, die unter die Haut ging.

Emil Groth - myFanbase

Die Serie "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI" ansehen:


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