Bewertung

Review: #2.03 Blut

Mulder wird auf einen Fall in einer Kleinstadt angesetzt, in der es eigentlich gar keine Kriminalität gibt, in der letzten Zeit aber mehrere Amokläufe zu verzeichnen waren. Natürlich stößt er auch da mit seiner Erklärung auf Widerstand.

Halluzinationen

Als Zuschauer weiß man sofort, wie es zu den Amokläufen kommt. Es sind elektrische Geräte, die den Auftrag geben bzw. die Angst so weit schüren, dass die betroffenen Menschen sich nicht weiter zu helfen wissen. Nun muss man erst mal damit zurecht kommen, dass man einer seltsamen Anweisung auch wirklich folgt, denn also gesunder Mensch denkt man sich, dass es doch kein Problem sein könnte, sich dagegen zu wehren. Dieser Problematik hat sich aber auch die Episode angenommen und in verschiedenen Fällen gut deutlich gemacht, dass sich die Menschen durchaus versuchen zu wehren, letztlich aber unterlegen sind. Ich finde es ja immer sehr gut, wenn Autoren solche Problematiken vorhersehen und dem Zuschauer helfen und es nicht so abtun, als müsste man als Zuschauer eben irgendwie damit zurecht kommen, wenn man eine Mysteryserie schaut. Trotzdem konnte mich die Storyline nicht so ganz überzeugen, weil mir die Selbstreflexion der Menschen fehlt. Niemand sucht Hilfe, verscuht andere Menschen um Rat oder tut irgendetwas anderes, um der Gehirnwäsche zu entkommen. Das ist mir zu stark vereinfacht gewesen.

Politische Zwänge

Deutlich besser gelungen ist da die Untersuchung von Mulder und schließlich auch Scully, die seltsame Stoffe finden, die dann eine durchaus sinnvolle Erklärung für die Morde liefern. Viel interessanter ist aber die Ursachenfindung. Mulder macht Pestizide dafür verantwortlich, die geheimerweise gesprüht werden, was ihn in einen Disput mit dem Bürgermeister bringt, der zu verstehen gibt, dass seine kleine Stadt vom Obstbau abhängt und sich keine Ernteverluste vorstellen kann. Wie der Sheriff der Stadt dort dazwischen steht und nicht so recht weiß, wie er sich verhalten soll, war auch gut in Szene gesetzt. Die Szenen waren irgendwie spannender als die Halluzinationen, auch wenn diese mit entsprechender Musik und Schnitttechnik alleine nachts ihre Wirkung auch nicht verfehlen. Die Lösung des Falles ist dann schließlich, dass man Mulder doch irgendwie glaubt und der Bürgermeister einen Deal mit ihm aushandelt. Auch hier wird also Politik gemacht, aber Mulder ist nur wichtig, dass die Menschen sicher sind und gesund bleiben.

Das große Highlight der Episode war das Mulders Besuch bei den einsamen Schützen. Hier deutete sich an, wie witzig die Serie sein kann. Die Schützen bieten ersten wunderbare Verschwörungstheorien und liefern sich dabei zweitens einen großartigen Schlagabtausch mit Mulder. Wie sie immer wieder auf ihre Zeitschrift hinweisen, die Mulder offenbar nicht aufmerksam liest und Mulder es trocken damit erwidert, dass am gleichen Tag wohl auch der Playboy im Briefkasten war, ist einfach nur zu herrlich. Auch die Bemühungen von Frohike, der um Scully buhlt, waren herrlich. Hier steckt noch viel Potenzial, das noch viel Freude bringen wird.

Fazit

#2.03 Blut ist eine durchwachsene Episode, die eigentlich nur durch die sehr amüsante Szene der einsamen Schützen herausragt. Der Rest ist nicht weiter auffällig und es gab auch keine wichtigen Entwicklungen.

Emil Groth - myFanbase

Die Serie "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI" ansehen:


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