Bewertung

Review: #2.02 Der Parasit

Die X-Akten sind zwar immer noch geschlossen, doch Scully gelingt es, sich so in Mulders Fall einzubringen, dass sie zusammen arbeiten. Und entgegen Mulders ersten Annahmen ist es sogar ein äußerst interessanter Fall.

Mit vereinten Kräften

Man kann es Mulder aber auch nicht wirklich übel nehmen, dass er sich zunächst angegriffen fühlt, weil ihn sein ersten Fall nach Wochen von stupider Abhörarbeit in die stinkende Kanalisation führt. Da fällt es definitiv schwer, die positiven Dinge zu sehen und an etwas Außergewöhnliches zu glauben. Wie Scully diese Rolle übernimmt und Mulder quasi überzeugt, war eine schöne Szene. Doch ganz selbstlos war es auch nicht, denn auch sie hat Lust, wieder mit Mulder zusammen zu arbeiten. Dafür sind sie in der ersten Staffel einfach zu enge Partner geworden. Der Fall selbst hatte dann auch noch die perfekte Symbiose für das Duo, denn neben Mulders Einsätzen vor Ort musste ein hoher wissenschaftlicher Anteil gestemmt werden. Scully hatte mit der Entdeckung des Parasiten und der nachfolgenden Arbeit also viel zu tun und war in gewisser Weise der entscheidende Faktor bei der Lösung des Falles. Die Agenten haben sich also hier bestens ergänzt. Zu diesem Zeitpunkt der Serie war es die bestmögliche Episode.

Artenvielfalt

Der Fall selbst war auch äußerst gelungen. Nicht nur, dass man durch das Ambiente eine enorm spannende und vor allem gruselige Atmosphäre geschaffen hat, die einem den Atem anhalten ließ. Der Fall war auch sehr interessant und der große Parasit toll umgesetzt. Außerdem hat mir die Erklärung sehr gut gefallen. Ein Parasit mit menschenähnlicher Statur, also eine Art Kreuzung, die womöglich auf Strahlung in Folge des Unfalles von Tschernobyl zurück zu führen ist, hört sich schon sehr realitätsnah an und ist damit ziemlich wenig Science Fiction. Dass sich in verstrahlten Gebieten Arten verändern und anpassen, ist ja hinreichend bekannt. Wieso sollte nicht auch so etwas möglich sein. Interessant ist hier auch politisch der kleine Seitenhieb gegen die Russen, denn immerhin gab es auch kleinere Vorfälle in den USA, die man hätte einbinden können und die genauso gut als Basis der Erklärungen möglich wären. Hier hätte man also seiner Zeit voraus sein können, aber das ist aus der jetzigen Situation heraus gesehen, wo in Deutschland nach Fukushima eine breite Mehrheit gegen Atomkraft ist, natürlich auch etwas ganz anderes. Selbst wenn man diese Episode jetzt erst drehen würde, könnte man wohl davon ausgehen, dass man seine eigenen Kraftwerke nicht in Verruf bringt, sondern an anderen Orten ansetzt. Das Problem aber bleibt und ich finde es gut, dass man in diesem Fall eben diese Strahlungserklärung eingebracht hat. Das offene Ende wirkt durch die Realitätsnähe noch beängstigender.

Freunde

Die Episode bietet aber noch mehr, denn in kleinen Szenen nebenher wird deutlich gemacht, dass jemand beim FBI dafür sorgen will, dass Mulder und Scully wieder an den X-Akten arbeiten dürfen, diese also wieder geöffnet werden. Natürlich bleibt geheim, wer das sein soll, und man kann wohl auch davon ausgehen, dass dieses Geheimnis noch eine Weile bleibt. Unabhängig davon ist dieser Schachzug aber gelungen, weil die Fragen, die dies mit sich bringt, der eigentliche Antrieb sind. Wieso sollte jemand wollen, dass Mulder und Scully wieder weiter machen? Was steckt wirklich hinter all den Dingen, die schon entdeckt wurden? Welche Vertuschungen gibt es? Und warum braucht man Mulder und Scully? Außerdem frage ich mich, inwieweit das noch mit Deep Throat in Verbindung steht. Es gibt also viele Fragen, die es in dieser Staffel anzugehen gilt. Ich freue mich.

Fazit

Mit einer spannenden und vor allem gruseligen Atmosphäre gelingt es in der Episode einen interessanten Fall der Woche zu bieten und zusätzlich wichtige kleine Schritte im Gesamtkontext zu gehen.

Emil Groth – myFanbase

Die Serie "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI" ansehen:


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