Bewertung

Review: #10.02 Gründer-Mutation

Foto: Rebecca Wisocky, David Duchovny & Gillian Anderson, Akte X - Copyright: 2016 Fox Broadcasting Co.; Ed Araquel/FOX
Rebecca Wisocky, David Duchovny & Gillian Anderson, Akte X
© 2016 Fox Broadcasting Co.; Ed Araquel/FOX

Nach dem gelungen Auftakt, der sich intensiv um die große Storyline um Aliens, Entführungen und mögliche Motive gekümmert hatte, macht diese zweite Episode zunächst den Anschein, als sei sie ein typischer Fall der Woche, die in der Serie manches Mal Überhand genommen hatten, aber eigentlich ganz oft auch voll überzeugen konnten. Ganz so eindeutig war es hier aber dann doch nicht.

"Mulder, this is dangerous." – "When has that ever stopped us before?"

Der Auftakt um Dr. Sanjay und die Stimmen in seinem Kopf erinnerten mich gleich ganz stark an die Episode #2.03 Blut, als Menschen über elektrische Geräte Nachrichten übermittelt bekamen und so durch Halluzinationen zu Morden getrieben wurden. Hier war es natürlich etwas anders, aber die Bedrohung der Situation war sehr ähnlich. Entsprechend dachte ich hier auch ziemlich schnell an einen Fall der X-Akten, der mehr oder weniger linear in dieser Episode gelöst wird. Da passte es auch ins Bild, dass dann auch Mulder die Frequenzen wahrnahm und somit gefährdet war. Scullys Sorge war dabei schön mit anzusehen und dass Mulder einen trockenen Kommentar dazu parat hat, lässt das Fanherz natürlich höher springen. Es sind solche Dialoge, die schon früher immer wieder für Vergnügen während der Ermittlungen gesorgt haben und dieser Charme ist nach 14 Jahren nicht verloren gegangen. Im Gegenteil, es macht sogar noch mehr Spaß, weil die kleineren Anspielungen dabei ihre zusätzliche Wirken entfalten. Man spürt dabei einfach, wie sehr es sowohl den Autoren als auch den Schauspielern Spaß machen muss, wieder zusammen an dieser Serie zu arbeiten. Und den selben Spaß hat man dann als Zuschauer.

"How are these connected, the birds, the suicide, the kids, the genetic anomalies?"

Die Ermittlungen in dem Fall überzeugen insgesamt durch ihre Komplexität. Es tauchen immer neue Hinweise auf, insbesondere die Arbeit von Dr. Goldman, in die auch Sanjay involviert war, erweist sich als äußerst interessant, weil das Verteidigungsministerium seine Finger im Spiel hat und die Hintergründe eine deutlich größere Bedeutung haben. Die Experimente mit Kindern könnten in das gesamte Verschwörungskonzept hineingehören, viel wichtiger noch, auch der Sohn von Scully und Mulder könnte in diesem Zusammenhang eine Rolle spielen. Ich bin wirklich sehr positiv überrascht gewesen, welchen großen Bogen dieser vermeintliche Fall der Woche doch geschlagen hat. Der Dialog zwischen Mulder und Scully bzgl. William war sehr intensiv und die Szenen, in denen Mulder und Scully sich jeweils als Eltern wahrnehmen, hatten so einen erst harmonischen, dann beängstigenden Touch. Allerdings wirkten diese Momente auch etwas fehl am Platze. Es war unglaublich schön, die Gefühle und Ängste bezüglich William zu erfahren, aber die Platzierung war doch noch recht verwirrend. Ich hoffe sehr, dass hier die nächsten Episoden noch mehr Aufschluss liefern, doch da diese Episode in der Produktion mal als fünfte Episode der Staffel geplant war, kann man wohl nur aufs Finale hoffen.

"They said, I killed my baby, I didn't, I led him out."

Was den Fall betrifft, so konnte dieser durch die Aussage von Jackie quasi gelöst werden, auch wenn es sehr gruselig und teilweise mit der "Geburt" von Kyle auch ganz schön eklig war. Auch die Kinder mit ihren Mutationen waren nur schwer zu ertragen. Das ging ganz schön aufs Gemüt. Dass Kyle derjenige ist, der Kraft seiner Gedanken offenbar über diese hohe Frequenz kommunizieren kann, die Kraft aber nicht im Griff hat, war insgesamt ein nicht zu erwartender Verlauf, auch wenn es letztlich mal wieder ein unerwünschtes Nebenprodukt von geheimen Experimenten ist. Dass dabei der Wunsch von Kyle dahinter steht, seine Schwester zu finden, hatte natürlich einen schönen, familiären Aspekt, der es noch einfacher machte, Kyle als Opfer zu sehen, und alle Schuld gen Goldman und seinen Praktiken zu schieben.

Dass es überhaupt soweit kommen konnte, haben wir übrigens Skinner zu verdanken, der ganz wunderbar Scully und Mulder den Rücken frei hält. Sein Spiel war herrlich. Erst fährt er die harte Linie und als der Ministeriumsmitarbeiter aus dem Raum ist, zeigt er sein wahres Ich, fragt die Agenten, was sie brauchen und erklärt dann trocken, aber eindeutig, dass er noch Zeit brauche, bis er den Fall abgeschlossen habe. Herrlich. Früher hat Skinner eher verdeckt geholfen. Dass er das nun so offen kommuniziert, macht auf jeden Fall viel Spaß.

Fazit

Diese Episode bot einen komplexen und teils ekligen Fall, der deutlich mehr als nur ein Fall der Woche ist und bei Mulder und Scully Emotionen bezügliches ihres Sohnes William hervorruft, die neben den humorvollen Kommentaren Lust auf weitere Episoden machen. Trotzdem muss man sich erst mal wieder an alles gewöhnen, bevor man hier die ganz großen Punktzahlen vergeben kann.

Emil Groth – myFanbase

Die Serie "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI" ansehen:


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