Review: #3.06 Feindinnen

Allison is back...! Eine ansprechende Folge, vor allem weil Lauren Sydneys zweite Identität enthüllt und des Weiteren taucht eine Totgeglaubte wieder auf: Allison Doren lebt, was wirklich alles auf den Kopf stellt.

Neue Kontaktperson für Sloane

Mir würde der ganze Tag schon verdorben werden, wenn ich gleich morgens beim Joggen Sloane begegnen würde, doch er lauert Sydney geradezu auf. Dieser Schuft muss so viele Leben wie eine Katze haben, sonst würde er nicht mehr leben. Er gibt Syd neue Informationen, die er auf einer Internetseite geheim unter dem Passwort "Credit Dauphine" hält: Der alten Zeiten zu Liebe, laut Sloane. Da wird einem richtig schlecht. Doch selbst Syd findet das nicht dumm und schwelgt in Erinnerungen. Was mich hingegen sehr verängstigt und verunsichert.

Sloane hat mit mir etwas gemeinsam: Er traut Lauren nicht viel zu. Selbst bei diesem Gespräch kann er es nicht lassen, privat zu werden und redet von Vertrauen (als ob er das Wort kennen würde?) und davon, wie ihm Emily und die Freundschaft zu Jack fehlen. Doch Sydney lässt sich auf seine Manipulation nicht ein. Sloanes Informationen sind für die CIA sogar wertvoll, fragt sich bloß, wie lange noch? Vaughn und Syd sollen einen Robert Lange vor The Covenant beschützen, sind aber beide nicht gerade begeistert über ihre Zusammenarbeit, was man schon an ihren Blicken merkt.

Auch Jack ist mal wieder in einer Besprechung. Seine Anwesenheit halte ich persönlich immer für wichtig, da er ein Mann ist, der einem Respekt einflößt und auf dessen Worte man großen Wert legt.

Anschließend möchte Dixon, dass Sydney in Zukunft Sloanes Kontaktperson ist, worüber Lauren und auch Syd natürlich gar nicht begeistert sind und dementsprechend reagieren. Inzwischen schätze ich Reed als eine sehr machtbesessene Frau ein. Sydney verstehe ich, denn an ihrer Stelle würde ich auch nicht mit Sloane zusammenarbeiten, doch dann erfährt sie den Grund und ist fast genauso sprachlos wie Sark. Syds und Dixons Blicke sprechen Bände, doch Lauren versteht, glaube ich, nur Bahnhof. Bin mir bei ihr aber nicht so sicher. Blöd geschaut hat sie jedenfalls.

Bei ihrer ersten "Besprechung" mit Sloane in Zürich stellt Sydney erst mal einiges klar, bevor die Zusammenarbeit anfängt und das in einem 1A-Ton. Ich finde ihre Haltung Sloane gegenüber großartig, wie sie ihm ihre Prioritäten klarmacht und gar nicht auf seine blöden Andeutungen betreffs Vaughn eingeht. Sie gibt ihm die Order, ein Treffen zwischen Sark und Doren zu arrangieren. Richtig krass - mal umgekehrt, bei SD-6 erteilte er immer die Befehle.

Sloane: Sydney, ich bin sehr erfreut, dass sie eingewilligt haben, meine Verbindungsagentin zu sein.

Sydney: Das war eine Dienstanweisung, nicht freiwillig. So wie ein Hauswart auch nicht freiwillig die Toiletten reinigt. (klasse Vergleich!)

"Man scheißt nicht hin, wo man schläft."

Vaughn kommt nicht damit klar, dass er Lauren wegen des Lazarey-Mordes anlügen muss und Sydney somit schützt. Apropos Lazarey: Jetzt geht das wieder los! Es war gerade so ruhig um diesen mysteriösen Mann geworden. Michael stinkt das alles gewaltig, was man an seiner Spielweise und Aggressivität merkt, die vor allem Weiss zu spüren bekommt. Armer Kerl, dabei kann er am wenigsten dafür, doch viel kann er Vaughn nicht helfen, im Prinzip gar nicht, denn er bringt einen Spruch nach dem anderen (weiß Gott, dafür liebe ich ihn). Auf der einen Seite verstehe ich Vaughn, da er Syd beschützt, aber das auch nur aufgrund Dixons Order; auf der anderen Seite ist es sicher nicht einfach, die Arbeit seiner Frau zu sabotieren. Aber wenn er so ein Angsthase ist, dann soll er zu Reed gehen und ihr alles erzählen!

Vaughn: Siehst du, wohin das führt?

Weiss: Tja, deshalb sollten CIA-Leute keine vom Sicherheitsrat heiraten. Man scheißt nicht hin, wo man schläft.

Allison is back!

Sark trifft sich mit einem Kontaktmann, der ihm sagt, dass er ab sofort einen Partner hat, und er ist von dieser Neuigkeit regelrecht angewidert. Wieso, verstehe ich allerdings nicht. Ich habe Sark noch nie alleine arbeiten sehen, also warum regt er sich auf? Er war bisher immer Mitläufer für Organisationen oder arbeitete mit Sloane und die Zusammenarbeit mit Bomani läuft ja wohl auch noch. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er gar nicht in der Lage ist, alleine zu arbeiten. Er braucht immer Leute um sich, die ihm den gewissen "Halt" und Respekt geben.

Als Sark dann allerdings seinen "neuen" Partner sieht, ist der genauso sprachlos wie ich, aber beruhigt hat er sich ziemlich schnell. Ich glaube, das wäre jedem so ergangen, wenn man einen Geist sieht: Allison Doren ist seine alte, neue Partnerin! Was für eine Schande, sie hat die Schießerei vor zwei Jahren also überlebt. Ich habe mich nicht gerade gefreut, sie zu sehen, weil ich dachte, sie sei tot. Auf ihre Story bin ich aber gespannt, da sie sicher auch mit Syd und Will zu tun haben wird und natürlich Sark. Rattenscharf sah sie ja aus, als sie Sark begrüßte und dann sein völlig entgeisterter Blick. Solche Momente wünsche ich mir. War Sark eigentlich schon einmal so sprachlos?

Allison: Sieh mich nicht an, als wäre ich ein Geist!

Wieso eigentlich nicht? Ich habe nicht anders daher geschaut. Schließlich hielt man sie für tot, eigentlich alle, und jetzt steht sie einfach so da. Und als ob keine zwei Jahre vergangen wären, landen beide sofort im Bett, wo Doren Sark von der Schießerei mit Syd bis zu der Zusammenarbeit mit The Covenant erzählt. Allerdings glaubt Doren, dass Will tot ist - na, wenn die wüsste! Während Allison erzählt, wird ein Flashback mit Will eingespielt - ganze sechs Sekunden. Das war zwar kein langer, aber es war toll, Cooper mal wieder in "Alias" zu sehen, auch wenn's keine schöne Szene war. Dann sieht Sark die Narben auf Allisons Oberkörper.

Sark: Bristow sollte für diese Narben bezahlen!

Allison: Das wird sie! (hört sich nach Rache an!)

Der Fall Lazarey

Lauren und Lindsey treffen sich und sie ist nicht erfreut darüber, nicht mehr Sloanes Kontaktperson zu sein, dafür ist es aber Lindsey. Sie soll sich jetzt nur noch um den Lazarey-Mord kümmern. Mein Gott, jetzt kommt Lindsey auch wieder ins Spiel. Erst Lazarey - gut den kenne ich nicht, nur vom Video, also kann er nichts dafür, aber jetzt Lindsey, nee.

Reed wird nach Moskau geschickt, wo sie von einem russischen Regierungsbeamten eine digitale Aufnahme von Lazarey bekommt, die sie in Los Angeles sofort zu einem Techniker bringt. Also mir gefällt das überhaupt nicht, ganz und gar nicht. Und wo zum Teufel steckt Jack, wenn man ihn braucht? Er ist doch sonst immer gleich da, wenn man Beweise vernichten sollte! Das kann heiter werden.

Und um auf Geheimnisse und Lügen zurück zu kommen: Reed durfte es niemandem sagen, auch nicht Michael, dass sie nach Moskau fliegt. Also wenn er das wüsste, ginge es ihm wohl besser, da nun beide ein Geheimnis hüten. Aber Vaughn tut mir auch nicht Leid, schließlich ist er Agent, da muss er auf solche Situationen vorbereitet sein. Er macht es schließlich auch nicht publik, dass er bei der Agency arbeitet. Dieses Geheimnis zu bewahren, halte ich für noch schwieriger als den Lazarey-Mord. Das sah man bereits bei Sydney, die Will und Francie anlügen musste.

Der Techniker findet genug heraus: eEinen Anruf, den Lazarey einen Tag vor dem Mord gemacht hat, der aber kodiert ist und nicht zu rekonstruieren geht, doch dafür konnte der Techniker den Anruf bis nach London zurückverfolgen. Also mein Magen spielt total verrückt. Syd, wärst du doch in Hongkong geblieben! In London erfährt Lauren schließlich den Namen des Mieters.

Lindsey: Stand ein Name auf dem Vertrag?

Lauren: Ja, es stand einer drauf. Ich glaube, sie ist die Mörderin von Lazarey. Ihr Name ist Julia Thorne.

Erinnerungen kommen hoch

Vaughn und Sydney sind in Mailand. Syd sieht sehr attraktiv aus, was auch Vaughn auffällt. Ihm wird sichtlich anders, als er sie sieht. Als er ihr die Halskette mit der Röntgenkamera anlegt, da sage mir keiner, Michael hätte keine Gefühle mehr für Syd. Aber Syd ist auch clever, sie hätte sich genauso gut die Kette alleine anlegen können oder wollte sie sich die Nägel nicht abbrechen? Beide unterhalten sich. Es ist das erste Gespräch zwischen beiden, das normal abläuft und bei dem niemand rot sieht. Liegt sicher auch daran, dass weder Lauren noch Weiss anwesend sind.

Vaughn: Denkst du an Allison?

Sydney: Seit ich weiß, dass sie noch lebt, frage ich mich ständig, sieht sie noch so aus wie sie? Sieht sie aus wie Francie? Denn wenn sie so aussieht, obwohl ich weiß, dass ich sie am Leben lassen sollte, um über die vergangenen zwei Jahre etwas zu erfahren, dann will ich nichts weiter, als sie töten! (das war doch mal eine klare Ansage!)

Allison und Sark sind ebenfalls dort und bereiten sich vor. Das Ironische ist, als beide Teams losgehen, sagen sowohl Syd als auch Allison: Gehen wir!

Im Klub ist Allison schneller als Sydney und es beginnt eine Verfolgungsjagd. Mir kam Allison wie ein Mutant vor. Was haben sie der denn gespritzt, als sie durch den Fahrstuhlschacht sprang? Dann spielt sie Zahnarzt und zieht Lange einen Zahn, in dem sich ein Mikrochip befand. Zum Glück die haben das ganze Szenarium ausgeblendet und mit der Kamera zu Vaughn geschwenkt. Sein Anblick war mir da auch lieber. Eh, Leute gibt's und auf Ideen kommen die, sich in einem Zahn einen Mikrochip zu implantieren. Ist zwar ein todsicheres Versteck, aber ein wirklich Verrücktes. Bei der Verfolgung von Allison wird Syd von ihr niedergeschlagen, aber nicht getötet, was ich von ihr schon eher erwartet hätte.

In der Agency zerbricht sich Syd verständlicherweise den Kopf über das Warum und kommt auf keinen Nenner. Fragen über Fragen, auf die ich auch gerne eine Antwort hätte.

Sydney: Warum hat sie mich nicht getötet?

Weiss: Vielleicht mag sie dich ja.

Sydney: Weiss, ich meine es ernst!

Weiss: Ich doch auch!

[...]

Weiss: Vielleicht ist Allison ein Werwolf und man kann sie nur mit einer silbernen Kugel töten?

Als Lauren sich dazu gesellt, merkt man wieder, wie traurig Syd wird, wenn sie Vaughn und Reed zusammen sieht. Warum muss sich Sydney immer in einen Trauerkloß verwandeln, sobald Reed auftaucht? Das finde ich langsam sehr verbitternd und wird mir mit der Zeit langweilig.

Showdown

Als sich Sloane, Allison und Sark treffen, bringt Sydney Sloane in eine brenzlige Lage, was ich so überragend fand, denn er sah nicht gerade entspannt aus, doch das interessierte Syd kaum! Weiss sah auch nicht begeistert über ihre Aktion aus und wirkte sehr nervös, doch was beide schließlich zu hören bekamen, machte alles wieder wett. Jetzt gab es wieder mehr offene Fragen als eine plausible Antwort. Schlimm, nicht nur für Syd, sondern auch für den Zuschauer!

Sydney: Fragen Sie sie, wo ich die vergangenen Jahre gewesen bin!

[…]

Sloane: Haben sich Ihre und Sydney Bristows Wege mal gekreuzt?

Allison: Wieso?

Sloane: Ich hörte, Sie hatten in Mailand die Gelegenheit, sie zu töten, doch haben sie nicht genutzt.

Allison: The Covenant hat es so gewünscht. Sie brauchen etwas von ihr. Etwas aus ihrem Gedächtnis.

In Sofia kommt es zum erneuten Showdown zwischen Allison und Sydney, bei dem Allison Syd niederschlägt und ihr erzählt, dass Francie "nur" ein Opfer der Umstände war. Diese Person hätte sich die Details über den Mord sparen können, da Syd den Tod ihrer besten Freundin eh noch nicht verkraftet hat. Für Sydney ist doch noch fast alles so, als wäre es gestern passiert. Sydney erfährt nun auch von der Rambaldi-Formel, durch die Allison überleben konnte.

Die Szene war sehr interessant, schon allein, weil erneut Fragen auftauchten und es mal wieder keine einzige Antwort darauf gab, wie beispielsweise mit dieser Flüssigkeit für Allisons Heilung. Ich bin mir nicht sicher, ob die jemals in irgendeiner Folge erwähnt wurde oder war sie etwa im Fläschchen, das McKenas Cole bei SD-6 stehlen wollte in #1.13 Nadeln des Feuers (2)? Aber die CIA hat es ihm doch abgenommen! Bei "Alias" kann man sich wirklich das Hirn zermartern. Der Kampf zwischen Allison und Syd erinnerte mich ein wenig an #2.22 Il Dire, nur war er nicht so brutal und extrem, außerdem habe ich ihn schneller verdaut.

Doren ist aber auch eine Killermaschine, richtig unheimlich. Syd passt einen guten Moment ab und schießt auf sie. Allison überlebt, was Syd Dixon mitteilt. Dieser möchte von Syd alle Details über den Transport wissen, was sehr auffällig war und als schließlich der Krankenwagen im Krankenhaus nicht ankommt, sondern alle Insassen getötet wurden und Allison weg ist, da dachte ich anfangs, Dixon hat seine Kontakte spielen lassen und steckt dahinter. Syd ist sich aber sicher, dass Allison das persönlich getan hat, was Vaughn überhaupt nicht versteht. Kann ich nachvollziehen bei diesen ganzen offenen Fragen. Jedenfalls sagt Sydney immer wieder: Sie war das!

Fazit

Also, die Folge beantwortete keine einzige Frage, dafür kamen immer neue dazu. Ich hoffe, dass endlich mal Fragen beantwortet werden, das ist kaum auszuhalten. Andernfalls könnte es mit der Zeit auch unübersichtlich werden. Die beiden Flashbacks mit Will und Francie fand ich gelungen. In dieser Episode waren auch endlich wieder alle Schauspieler mit an Bord. Selbst Marshall hatte seine tollen Momente, die immer wieder hinreißend sind. Bei dieser Folge habe ich zum ersten Mal gemerkt, wie mir Weiss' Sprüche und Dialoge gefehlt haben.

Dana Greve - myFanbase

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