Bewertung

Review: #3.13 Neue Allianzen

Diese Folge möchte ich so schnell es geht vergessen. Schlimmer geht's gar nicht vom Storyaufbau her und selbst die Spannung ging flöten, die sonst eigentlich immer da war bei "Alias".

Da die Folge kaum eine richtige Story hatte, kann ich mich schlecht auf eine konkret beziehen. Es ging eigentlich um Sydney und Vaughn, die nicht miteinander arbeiten können, dann die neue Zusammenarbeit zwischen Lauren Reed und Julian Sark, Sloane und Dr. Barnett, Tony Cummings sowie Marshall und Carrie, die endlich Eltern wurden. Im Prinzip ging es um vieles und dann doch wieder um gar nichts.

Nach einer Besprechung bekommen Sydney und Vaughn einen gemeinsamen Auftrag, was beiden erneut unangenehm ist. Die Arbeit zwischen beiden scheint jetzt noch schwieriger zu werden und das entgeht auch Jack nicht, der gleich misstrauisch wird. Durch den Kuss in Nordkorea hat sich alles geändert und es ist noch komplizierter geworden, als es längst schon war. Beide tun mir aber nicht leid, denn sie wussten schließlich, was sie taten, auch wenn sie dachten, sie werden jeden Moment hingerichtet, auch wenn es hart klingt. Ich muss Sydney auch nicht ständig wie ein rohes Ei behandeln.

Jack fährt nach Zürich zu Sloane, um von ihm Informationen über Lisenker zu erfahren, doch Sloane glaubt nicht, dass er deswegen gekommen ist, womit er tatsächlich recht hat, denn Jack hat ein schlechtes Gewissen wegen der Sache mit Katya Derevko. Ehrlich gesagt, es wird schwer für Jack Bristow, das Vertrauen wieder aufzubauen, das er mal zu Sloane hatte, auch wenn Sloane komischerweise Jacks Vorgehen verstand und es sogar entschuldigt. Er ist nicht einmal wütend oder sauer auf ihn, denn schließlich ging es um Syds Leben. Der hat aber auch ein Narren an Sydney gefressen. Dann schüttet er Jack sein Herz aus, dass er sich alleine fühle, weil er Emily so vermisse. Für einen kurzen Moment habe ich sogar etwas Mitleid mit ihm gehabt, was mich erschrak. Jack möchte, dass er mit dem Psychiater der Agency redet, da er wachsam bleiben muss wegen seiner Position als Doppelagent, doch Sloane lehnt das natürlich ab. Das war irgendwie gar nicht anders zu erwarten, für ihn ist so was unverstellbar - er ist doch Arvin Sloane. Er braucht keinen Seelendoktor.

In dieser Folge spielte auch wieder Patricia Wettig alias Dr. Barnett mit. Ich finde ihre Story in dieser Episode sehr dünn und so etwas von langweilig. Es ist zwar mal was anderes als ihre Bürositzungen, aber trotz allem weiß ich nicht, was ich an diesen Sitzungen mit Sloane finden soll. Die Szenen machen die ganze Folge kaputt, da sind mir dann aufgebrachte Gespräche zwischen den Agenten lieber, aber vielleicht steckt hinter dieser langweiligen Story noch etwas - keine Ahnung. Aber Eindruck hat sie nicht auf mich gemacht. Bei einer ihrer Bürositzungen in L.A. war Sydney diesmal nicht wie sonst abgeneigt Dr. Barnett gegenüber, sondern sehr angetan, sich vieles von der Seele zu reden.

Sydney: Dieser Moment, was da zwischen uns geschehen ist, macht alles schwieriger. Wir haben jetzt wieder einen gemeinsamen Einsatz, ich komm nur schwer damit klar.

Und während sie bei Barnett ist, holt sich Vaughn Rat bei Eric Weiss, der genau der Richtige für Beziehungstipps ist. Eric versucht ihm zwar Ratschläge, was Syd und Lauren betrifft, zu geben, doch richtig kann er Michael nicht helfen, auch wenn er es gerne wollte.

Vaughn: Kann man gleichzeitig in zwei Menschen verliebt sein?

Weiss: Nein. Unwahrscheinlich.

Lauren ist in einer Boutique in einer Umkleidekabine und wird dort von Julian Sark überrascht, sie schaut nicht gerade überrascht und schon gar nicht ängstlich. Den Dialog, den beide führten, fand ich schon witzig, allein schon, weil Lauren fast oben ohne da steht.

Sark: Möchten Sie sich etwas überziehen?

Lauren: Nein, ich fühle mich so sehr wohl. Möchten Sie, dass ich mir etwas überziehe?

Sark: Keineswegs.

In dieser Szene wird mir dann auch klar, dass Lauren schon von Anfang an für The Covenant arbeitete und nicht erst seit gestern oder als Sark sie bedrohte. Ein ungewohntes Gespann, die jetzt alle Covenant-Zellen eliminieren wollen, um dann eine neue aufzubauen.

Sydney sieht sich gezwungen, auch auf Rat ihres Vaters, Weiss mit auf die Mission zu nehmen anstatt Vaughn. Diese Gefühlsduselei geht mir langsam auf die Ketten. Ich finde es schade, dass diese bei vielen "Alias"-Episoden der dritten Staffel im Vordergrund steht anstatt der Action und der so beliebten Missionen. Weiss und Syd gehen also auf Mission und ich finde abwechslungsreicher als immer dasselbe Team - mal was anderes. Die Szenen am Anfang der dritten Staffel, als Eric mehr als ihr Freund agierte, fand ich allerdings besser. Solche Szenen fehlen mir.

Sark und Lauren sind voll bei der Sache und suchen die Leiter der Zellen auf, um sie auszuschalten. Lauren ist schon ein Biest: Zuerst vergnügt sie sich, dann ermordet sie eiskalt. Sark hält langsam große Stücke auf sie, das verraten seine Blicke.

Carrie und Marshall - sobald die beiden gemeinsam auftauchen, gibt's immer was zum Lachen. Marshall führt Buch, wann das Baby tritt, also man kann's auch übertreiben.

Sydney: Carrie, alles in Ordnung?

Carrie: Ja mir geht's gut. Ich hab nur ein Baby, das tritt. Mir geht's gut.

Jetzt kommt die so "interessante" Szene mit Sloane und Barnett. Nachdem sich Sloane irgendein grünes Zeug in den Arm spritzt, ruft er Jack an, dass er nun doch bereit sei für eine Sitzung mit Dr. Barnett. Also trifft er sich mit ihr und das Treffen ist typisch für Sloane. Er versucht - wie immer - seinen Gegenüber zu manipulieren, zwischen den beiden kommt gar kein Gespräch zustande. Klar wird allerdings, dass Arvin Sloane Dr. Barnett nicht gewachsen ist, da er ihr Informationen über Syd und Jack entlocken will, aber es nicht schafft, und als er über die beiden reden soll, schickt er sie weg. Auch das zweite Treffen läuft nicht anders. Sloane fängt zwar an zu erzählen, aber ich finde diese Szenen einfach überflüssig und irrelevant, weil Sloane immer wieder abbricht und arrogant zu Barnett wird. Was auch immer dahinter steckt - interessant war's nicht.

Jack, Vaughn und Syd fliegen nach Chamonix und auf dem Flug macht Syd Vaughn klar, dass sie niemals die andere Frau sein wird. Was auch nachvollziehbar ist.

Als Vaughn Lauren anruft, ist diese gemeinsam mit Sark beschäftigt, den nächsten Leiter einer Covenant-Zelle umzubringen. Lauren finde ich eiskalt, arroganter und hochnäsiger als zuvor und zu sehr von sich überzeugt. Irgendwie fängt sie mich an zu nerven, auch wenn mit großer Wahrscheinlichkeit ihre Story gerade einmal beginnt. Für mich ist diese Frau nicht mehr so interessant, schade... oder auch nicht. Aber Sark scheint sich in sie verknallt zu haben, der kann seine Augen gar nicht mehr von ihr lassen. Der hat Allison nicht mal so angesehen.

Die riskante Mission von Vaughn und Sydney geht los, Jack überwacht von draußen alles und Marshall von der CIA. Während dieser Mission bekommt Carrie auch noch starke Wehen, doch will erst ins Krankenhaus, wenn sie und Marshall verheiratet sind. Also muss Weiss beide trauen. Marshall druckt ihm ein Priester-Zertifikat der Säugetiere aus - hach, ich hab selten so gelacht und dann brüllt Carrie auch noch so, dass Weiss endlich unterschreiben soll. Das war ehrlich die beste Szene in der ganzen Episode.

In St. Petersburg trifft sich Sark mit McKenas Cole, der inzwischen auch für The Covenant arbeitet, was Sark aber nicht wusste und deshalb auch sehr baff ist - die Welt ist klein. Cole weiß bereits über die Morde der Covenant-Leiter bescheid, Lauren hat Sark nämlich hereingelegt. Plötzlich erscheint sie auch und ist nicht in L.A., wie Sark vermutete. Beide sollen jetzt gemeinsam die Zelle in Nordamerika leiten. Als Cole mit Lauren allein ist, übergibt er ihr einen Umschlag, in dem wohl Material über Vaughn und Sydney drin ist - nach ihrem Blick und dem folgenden Gespräch mit Cole zu urteilen. Da ich The Covenant überall vermute, schätze ich mal, es sind Fotos aus Nordkorea.

Fazit

Keine interessante Folge, dazu mit einer sehr dünnen Story. Bisher die schlechteste und sogar langweiligste Episode der dritten Staffel, abgesehen von der super Szene mit Marshall, Carrie und Weiss. Selbst die Missionen waren langweilig, null Action, keine Spannung - von "Alias" erwarte ich einfach mehr.

Auch wenn sich zwischen Sark und Lauren vermutlich was anbahnt, ihre Geschichte kam leider nicht so richtig in Gang. Und auch wenn Flinkman und Carrie für den Humor sorgten, ging er in dieser Folge total unter.

Dana Greve - myFanbase

Die Serie "Alias - Die Agentin" ansehen:


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