Bewertung

Review: #4.21 Befreiung

Die Folge war zwar interessant, konnte aber trotz Lena Olin mit der vorherigen nicht mithalten.

Sydney: So wie es ihr gerade passt

Sydney ging mir in #4.21 Befreiung sehr auf die Nerven. Das lag an ihren laufenden Gemüts- und Meinungsveränderungen. So schnell ändert kein Mensch seine Meinung. Aber ich habe mich langsam daran gewöhnt, dass Sydney eine von diesen Menschen ist, die sich so anpasst, wie es ihr Vorteile verschafft und wie sie an Informationen kommt. So hat sie es mit Sloane, ihrer Tante Katya, sogar ihrem Vater am Anfang dieser Folge und schließlich ihrer eigenen Mutter gemacht. Mit der hatte sie doch abgeschlossen und ich hatte sogar den Eindruck, sie hasst Irina und auf einmal dieses vertraute Beisammensein, als ob nie etwas gewesen ist. Ihr Verhalten erinnerte mich an die zweite Staffel.

Am meisten hat mich aber verbittert, dass sie kein Vertrauen in Dixons Aussage setzte und für sich alles zurechtlegte, nur damit sie eine plausible Erklärung für seine Behauptung hat. Dixon ist seit Jahren ihr Partner auf Missionen und nun glaubt sie ihm kein Wort. Und wenn es ihr passt, macht sie plötzlich wieder Jack für alles verantwortlich, so wie gleich am Anfang der Episode.

Nadia: Wütend, verbittert und voller Hoffnung

Dank Vaughn ist die Katze nun aus dem Sack und Nadia kennt die Wahrheit darüber, wer ihre Mutter getötet hat. Es war jedenfalls NICHT Bishop, sondern Jack. Ich habe sie noch nie so wütend, verbittert und drohend gesehen, aber gleichzeitig immer noch ganz die Ruhe bewahrend. Wie sie Jack drohte: WOW! In einem ruhigen, aber doch beeindruckenden Ton.

Für mich war Nadia bisher immer die kleine, etwas naive Schwester von Sydney Bristow, die zwar als Agentin einiges auf dem Kasten hat, der es aber an Menschenkenntnis fehlt. Nicht einmal für Syds tausendste Entschuldigung hatte sie ein Ohr. Hätte ich mit der Zeit auch nicht mehr. Was sie dagegen auszeichnet, ist der Glaube, dass ihre Mutter noch lebt, was Sydney dagegen nicht macht. Nadia, Jack und Dixon sind die einzigen, die ohne Beweise daran glauben, dass Irina lebt.

Vaughn: Mit der Wahrheit fährt man am besten

Von Michael war ich sehr überrascht, dass er Nadia einen Wink mit dem Zaunpfahl gab und er sie zu Jack schickte, damit sie sich nicht weiterhin an einer Illusion festhält. Das hätte ich ihm ehrlich gesagt nicht zugetraut, da er zu viel Respekt vor Jack Bristow hat, auch wenn er jetzt fast mit ihm verwandt ist. Jedenfalls war es ein anerkennenswerter Zug von ihm und Nadia kennt nun die Wahrheit, auch wenn sie bitter ist.

Eine der besten Szenen war die im Flugzeug mit ihm und Sydney, als er ihr unter Tränen den Heiratsantrag machte und sie ihm keine richtige Antwort darauf gab, ob sie seine Frau werden möchte.

Irina & Jack: Glaube, Reue und Liebe

Im Gegensatz zu seiner Tochter glaubt Jack Dixon, womit er schließlich auch recht behält. Erst durch seinen Einsatz kommt es dazu, dass man nach Irina sucht. Ich frage mich jedoch, ob er Angst vor Irina hatte oder vor einer neuen Enttäuschung? Vieles widersprach sich in seinem Verhalten. Wieso setzte er sich so für die Suchaktion ein und konnte dann doch keine Erleichterung zeigen, als er hörte, dass Irina tatsächlich lebt? Und später gesteht er seiner Frau, dass er seine Tat die ganze Zeit bereut hat. Das habe ich zwar schon gewusst, aber widersprechen tut sich da doch einiges. Möglicherweise hat er kein gutes Gefühl. Oder das schlechte Gewissen macht ihm mehr zu schaffen als gedacht.

Sicher hatte er vor der ersten Begegnung mit Irina Angst, bei der er dann gleich ihre Faust zu spüren bekam. Wie auch immer, Irina und Jack gingen sehr vertraut bei der APO miteinander um. Das war mir schon zu viel des Guten von beiden Seiten. Dass Irina die Vereinbarung mit der CIA einfach so unterschreibt, ohne mit der Wimper zu zucken, ließ schon vermuten, dass sie einen Plan hat. Von Jack weiß man, dass er die Frau immer lieben wird, egal was sie tut, getan hat und noch machen wird. Gegen seine Gefühle kann man eben nichts machen. Er sollte sich trotzdem eine neue Frau suchen.

Ich bedauere sehr, was Irina durchmachen musste, nur leider kann ich ihr nicht vertrauen. Das liegt wohl daran, dass sie eine Derevko ist und weil mir das alles zu perfekt vorkam.

Chase: Einsicht fällt schwer

Die zweite Person, die mir aber schon seit der letzten Folge auf die Nerven geht, ist Direktorin Chase. Den Grund gab ich bereits in meiner vorherigen Review an. Wie kann man Sloane bloß vertrauen? Und jetzt will sie nicht mal einsehen, dass ein russischer Luftangriff alles nur noch verschlimmern wird. Nein, Chase weiß im Prinzip gar nicht, was passieren wird, wenn die Russen angreifen und die Apokalypse ausgeführt wird.

Erst Sydney schafft es, indem sie ihr wegen Sloane ein grundschlechtes Gewissen macht, sie davon zu überzeugen, ihre Mutter wieder zu entlassen, da Irina die einzige ist, die die Katastrophe verhindern kann. Chase habe ich in keiner Folge der vierten Staffel so wütend erlebt, aber auch nicht so sprachlos, als sie erfuhr was Jack in Guatemala macht und als Sydney ihr ins Gewissen redete. Besser eine spätere Einsicht als nie eine.

Sydney & Nadia: Die Vorahnung

Etwas angsteinflößend war es, als sowohl Sydney und Nadia das gleiche eigenartige Gefühl verbunden aus Angst und Dunkelheit bekamen. Wird es doch dazukommen, dass eine die andere töten wird? Werden Nadias Visionen Realität und die Prophezeiung hat recht? Ich hoffe nicht.

Fazit

Diese Folge konnte zwar nicht ganz überzeugen wie die vorherige, aber sie war trotz allem gut. Nicht perfekt, aber gut, abwechslungs- und aufschlussreich. Schade, dass Weiss nicht mehr so oft zu sehen ist, dafür tauchte aber wie erhofft die wunderbare Lena Olin wieder in "Alias" auf, was der ganzen Folge mehr Dynamik gab verbunden mit einigen Fragen um ihren Charakter. Ich hoffe stark, dass das Finale an Spannung und Action zulegt und sich die vierte Staffel mit einer besseren Benotung verabschiedet.

Dana Greve - myFanbase

Die Serie "Alias - Die Agentin" ansehen:


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