Review: #2.19 Strippenzieher

#2.19 Strippenzieher brachte Slade in seinem Plan, sich endgültig an Oliver zu rächen, einen großen Schritt weiter, sodass dieser zunehmend ratloser und verzweifelter ist, denn durch Slade wird auch Olivers Privatleben ordentlich auf den Kopf gestellt.

"Five years ago I had the chance to use the cure on Slade. I chose to kill him. Everything that's happening now is my fault."

Slade Wilson bringt weiterhin Oliver und die Menschen, welche ihm wichtig sind, in große Gefahr und schwebt wie ein Damoklesschwert über Starling City. Dabei ist Olivers Angst und Verzweiflung stets spürbar und er kann einem sehr leidtun, vor allem auch, weil er sich ohnehin die Schuld an all den Ereignissen gibt und erst wieder ruhig schlafen können wird, wenn er Slade besiegt hat. Ob es tatsächlich dazu kommen wird beziehungsweise wie der endgültige Showdown dieser beiden Kontrahenten ausgehen wird, werden wir vermutlich erst im Staffelfinale sehen, doch auch zu diesem Zeitpunkt kann man die steigende Spannung in jeder Episode mitfühlen und ich persönlich bin schon sehr gespannt darauf, wie diese Geschichte wohl enden wird.

Unterdessen hat Slade seinen Masterplan bis ins kleinste Detail ausgefeilt, denn auch Isabel arbeitet für ihn und später stellt sich sogar heraus, dass er Roy aufspürte, nachdem dieser die Stadt verlassen hat, und nun für die Gefangenen als Mirakuru-Spender dienen soll. Glücklicherweise kam Oliver noch rechtzeitig zu Ort und Stelle, um Roy vor dem sicheren Tod zu bewahren. Nach den verpatzten Ereignissen und Olivers Verhalten gegenüber Roy war es sehr schön zu sehen, dass ihm Roy immer noch sehr wichtig ist und er ihn nicht aufgegeben hat. So hoffe ich, dass Roy im finalen Kampf auch eine wichtige Rolle einnehmen wird und er wieder gemeinsam mit Team Arrow gegen Slade kämpfen darf.

"I am stronger than you could even imagine, and soon I will not be alone."

Bezüglich der neuen Soldaten-Armee aus Mirakuru braucht man gar nicht viel zu sagen, da ohnehin fest steht, dass dies kein gutes Zeichen ist, wenn nun ehemalige Verbrecher mit Mirakuru infiziert wurden und so ihre kriminelle Ader in der Stadt ausleben können. Zudem stellt dies eine erneute Hürde für Oliver und sein Team dar und wird sicherlich noch einige Anstrengung kosten. Zwar können mich die Kampfszenen zwischen Deathstroke und Arrow nach wie vor begeistern, dennoch empfand ich das Eindringen von Slade in Olivers Büro nicht so eindrucksvoll wie erwartet, da ohnehin klar war, dass Slade sein Team nicht so einfach umbringen würde, sondern sich etwas viel Kreativeres einfallen lassen würde (wenn dies denn überhaupt sein Plan ist). Außerdem war es in meinen Augen ein wenig unbedacht, dass Sara und Diggle sogleich auf Slade losgingen, da ja beide wissen, dass er Mirakuru in seinem Körper hat und so nicht durch eine Waffe oder Kampfkünste besiegt werden kann.

Um Slade töten zu können, braucht es also vermutlich erst einmal ein Gegenmittel zum Mirakuru, welches Sara und Oliver bereits vor Jahren auf der Insel hatten, sie dieses jedoch nicht zum Einsatz brachten, da Oliver Slade lieber töten als heilen wollte. Ich hoffe sehr, dass die kommenden Rückblenden dieses Ereignis noch ein wenig genauer beleuchten werden, doch nun wissen wir zumindest, warum Oliver so starke Schuldgefühle hat und Slade ein für alle Mal ausschalten möchte. Interessant ist hierbei sicherlich auch, wie sich Oliver dieses Mal entscheiden wird, da er nun dazugelernt hat und sich selbst das Versprechen abnahm, kein Killer mehr zu sein. Ob er diesen Pakt durch Slade brechen muss oder sich treu bleibt, werden wir sicherlich bald erfahren.

"It's The Arrow that matters. The man under the hood isn't important. Can you imagine what it's like to be him? What he has to live with day in and day out? What that's gotta be like?"

Ein weiterer spannender Aspekt dieser Folge war sicherlich Laurel und ihr Wissen, dass Oliver Queen Arrow ist. Am Ende der letzten Folge kam Slade ja zu Laurel nach Hause, um ihr Olivers Geheimnis zu verraten und so ringt sie in dieser Episode mit sich, wie sie diese Information verarbeiten soll beziehungsweise wie sie am besten damit umgeht. Sehr gut hat mir hierbei gefallen, dass Laurel Oliver/Arrow nicht sogleich konfrontiert hat, sondern zunächst einmal selbst Nachforschungen anstellte, um sich ihrer Sache auch sicher zu sein. Der vermeintliche Motorradunfall von Oliver und Sara machte Laurel natürlich noch skeptischer und so setzte sie die Puzzleteile endlich richtig zusammen, dass sie zum einen mit Sicherheit sagen konnte, dass Oliver Arrow ist und zum anderen, dass ihre Schwester als Canary an Olivers Seite kämpft. Mit dieser Information konfrontierte Laurel aber immer noch nicht Oliver oder ihre Schwester, sondern ging erst einmal zu ihrem Vater, um ihn über ihren neuen Wissensstand aufzuklären. Dieser befindet sich durch die Zusammenarbeit mit Arrow im Gefängnis, steht aber zu seinen Taten und denkt auch nicht daran Arrow zu verraten. Hier muss man Quentin wirklich Lob aussprechen, da er sich in Bezug auf Arrow sehr weiterentwickelt hat, wobei Sara sicherlich geholfen hat. Doch zurück zu Laurel: nach einem wunderbar inszenierten Gespräch zwischen Vater und Tochter erkennt auch Laurel, dass es besser ist, wenn sie Oliver nicht (sogleich) mit ihrem Wissen um seine Identität konfrontiert, sondern ihn lieber so gut sie kann unterstützt. So besucht sie ihn auch gleich am Ende der Folge und gibt ihm lediglich eine feste Umarmung, genau das, was Oliver ohnehin seit langem gebraucht hat. Das schöne Gespräch zwischen Laurel und Quentin gefiel mir außerordentlich gut, da hier wieder einmal aufgezeigt wurde, wie schwer es für Oliver ist, Arrow zu sein und Menschenleben zu retten beziehungsweise zu beschützen und auf der anderen Seite für seine Familie und Freunde da zu sein. Zudem zeigte es sehr gut die Entwicklung von Detective Lance auf, denn auch er hat längere Zeit gebraucht, um einzusehen, dass es wichtigere Dinge gibt, als die Identität von Arrow herauszufinden. So bin ich froh, dass Laurel ihr Wissen (fürs erste) für sich behält und Oliver und auch Sara so gut sie kann unterstützt, anstatt diese aufgrund deren Identitäten beziehungsweise Lügen anzuschreien.

"It says Thea Queen here. Who's she?"

Thea wählt, im Unterschied zu Laurel, nicht den sanften, verständnisvollen Weg, sondern möchte erst einmal nichts mehr mit ihrer Familie zu tun haben. Man kann es ihr auch wirklich nicht übel nehmen, schließlich wird sie ständig aufs Neue mit Lügen beladen und immer wieder im Dunkeln gelassen, sodass es einleuchtet, dass sie das Vertrauen zu ihrer Familie verloren hat. Hinzu kommt dann auch noch ihre Identitätskrise, da sie gar nicht mehr weiß, wer sie denn eigentlich ist. Mir hat Thea in dieser Episode unheimlich leid getan und ihre Verzweiflung war deutlich zu sehen. So konnte Oliver seine Schwester am Ende der Folge auch nicht mehr vom Ausziehen abhalten, auch wenn er ihr in einer rührenden Ansprache offenbarte, dass Robert Queen die ganze Zeit über wusste, dass Thea nicht seine Tochter ist, sie aber dennoch wie eine Tochter geliebt hat und sich immer wieder aufs Neue für sie und seine Familie entschieden hat. Thea ist durch all diese Informationen sicherlich überfordert und muss dies erst einmal verarbeiten, bevor sie sich mit ihrer Familie aussöhnen wird. Hoffen wir einmal, dass dies nicht allzu lange Zeit dauert, denn angesichts der Gefahr, welche von Slade ausgeht, könnte jederzeit etwas passieren und man könnte sogar einen geliebten Menschen im Prozess verlieren.

Randbemerkungen

• In dieser Episode erfahren wir einige Informationen bezüglich Isabels Hintergrund und warum sie sich eigentlich mit Slade zusammen getan hat, um Oliver und seine Familie zu zerstören. Angeblich war sie die Seelenverwandte von Robert Queen, während sie als Praktikantin bei Queen Consolidated gearbeitet hat, und die beiden wollten sogar zusammen in den Sonnenuntergang reiten. Wie es aber kommen musste, entschied sich Robert kurzerhand wegen seiner Familie anders und so entwickelte sich Isabel zu einer verbitterten, rachsüchtigen Frau. Da Diggle sie im kurzen Schussgefecht zwischen Oliver und Slade erschossen hatte, dachte ich eigentlich sie sei tot, doch nun scheint es, dass sie von Slade ebenfalls mit Mirakuru infiziert wurde und uns so noch länger erhalten bleiben wird. Nun, warten wir erstmals ab, was noch passiert.
• Caitlin Snow und Cisco Ramon von S.T.A.R. Labs beehrten uns mit ihrem Besuch in Starling City. Diese sind Freunde von Barry Allen, welcher in #2.08 Das Serum das erste Mal auftauchte und am Ende von #2.09 Drei Geister vom Blitz getroffen wurde und seitdem im Koma liegt, und haben auf diesem Weg auch die Bekanntschaft von Felicity gemacht. Die beiden werden sicherlich auch noch eine Rolle in späterer Folge spielen, da sie nun damit beauftragt wurden, ein Gegenmittel zum Mirakuru herzustellen und in ihrem Auftrag hoffentlich Erfolg haben werden.
• Die Anfangsszene dieser Folge hat mir durch die Zusammenarbeit von Oliver, Diggle, Sara und Felicity sehr gut gefallen, da alle vier als Team auftraten und man dies einfach nicht genug oft sehen kann. Besonders amüsant war hierbei natürlich wieder einmal Felicity, welche Probleme mit ihrer Tarnmütze hatte und sich später nervös fragte, ob sie Eigenschaften, wie ein Gebäude in die Luft zu jagen, wohl in ihren Lebenslauf schreiben könnte ("I am a bomber. I can't believe I'm a bomber. I wonder if I can list that on my resume under special skills.").
• "Once you take a life, it changes you forever." Bezüglich der Flashbacks soll noch erwähnt werden, dass Ivo, nachdem er Oliver und Sara von dem Gegenmittel berichtet hat, nun tot ist. Zwar hat ihm Sara ihr Wort gegeben ihn von seinen Qualen zu erlösen, wenn dieser ihnen von seinem Wissen über das Gegenmittel erzählt, doch es war schließlich Oliver, welcher zwei Kugeln auf Ivo schoss. Oliver möchte Sara vor dem Morden bewahren und meint zu ihr, dass es einen Menschen für immer verändert, wenn er einmal das Leben eines anderen genommen hat. Diese Tatsache wird in Zukunft womöglich auch noch eine Rolle spielen, da Oliver während der gesamten Staffel mit sich kämpfen muss kein Mörder mehr zu sein und dieser innere Kampf bezüglich Slade sicherlich noch intensiver wird. Da Sara mittlerweile ebenfalls einige Menschen ausgeschaltet hat, wird dieser Aspekt in ihrer Entwicklung sicherlich auch noch eine Rolle spielen.

Fazit

#2.19 Strippenzieher treibt Oliver an seine Grenzen, Slade an seinem rachsüchtigen Plan zu hindern und baut die einzelnen Handlungsstränge immer weiter auf, sodass wir uns sicherlich auf spannende kommende Episoden freuen dürfen.

Melanie E. - myFanbase

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