Bewertung

Review: #3.15 Nanda Parbat

Foto: Stephen Amell, Arrow - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Stephen Amell, Arrow
© Warner Bros. Entertainment Inc.

#3.15 Nanda Parbat scheint die zweite Staffelhälfte von "Arrow" vermutlich komplett auf den Kopf stellen zu wollen, denn durch die verschiedenen Handlungsstränge und dem Verhalten der Charaktere wird in Zukunft sicherlich noch Einiges auf uns zukommen.

"You killed my sister, you stupid son of a bitch!" - "Now you're just embarrassing yourself. Your sister's teacher was my teacher. Did you really think you could dispatch me with a stick?"

Malcolm Merlyn, das Übel vieler Figuren in Starling City, musste in dieser Episode seinem Schicksal oder vielmehr seinem ganz eigenen Richter ins Auge sehen. Auf eine eigenartige, verdrehte Art und Weise hat es mir persönlich sehr gut gefallen, dass es ausgerechnet Thea war, die ihren Vater an die gefürchtete League of Assassins auslieferte und ihn auf diese Art für seine vergangenen Taten bezahlen ließ. Thea war in dieser Folge ohnehin sehr mutig, gestand sie – trotz Olivers Warnung den Mund zu halten – Laurel ziemlich schnell, dass sie Sara getötet hatte. Glücklicherweise nahm diese ihr ihre Tat nicht weiter übel, beschuldigte aber stattdessen Malcolm umso mehr, sodass Laurel Thea auch überzeugen konnte, ihren Vater zu verraten. Eine Sache, welche mir hierbei aber nicht sonderlich zusprach oder ich, wie Malcolm, vielmehr lächerlich fand, war Laurels Versuch mit Malcolm zu kämpfen. Die Kampfszenen sind bei "Arrow" für gewöhnlich immer eindrucksvoll, doch die Szene, in welcher Laurel versuchte gegen Malcolm zu kämpfen (und ich sage absichtlich versuchte), konnte ich leider nicht ernst nehmen. Dachte sie tatsächlich, dass sie Malcolm besiegen oder zumindest verletzen könnte? Dennoch kann ich auch aus dieser Kampfszene etwas Positives mitnehmen: ich finde es nach wie vor sehr gut, dass man Laurels Verwandlung zu Black Canary weiterhin so realistisch darstellt und sie nicht sofort zum Helden mutiert. Daher kann man diese gescheiterte Kampfszene auch in diesem Sinne sehen, dass sich Laurel zumindest Mühe gibt, sie aber nun einmal noch nicht so lange trainiert, wie es Malcolm oder die anderen aus Team Arrow tun.

"I wanna show you how I deal with the things you're going through."

Thea, und im Speziellen auch Oliver, kämpfen weiterhin mit den Konsequenzen von Malcolms Taten. Thea natürlich vor allem damit, dass sie Sara auf dem Gewissen hat. Mir hat es wieder einmal sehr gut gefallen, dass sich Roy um Thea bemüht und ihr zuhört. Er hat vollkommen Recht damit, dass Thea ihre Probleme und Sorgen nicht nur mit ihrem Bruder, sondern auch mit einem Vertrauten beziehungsweise Freund besprechen sollte und genau das war Roy für Thea in dieser Episode wieder einmal: ein Freund. Ich finde es sehr lobenswert, dass die beiden trotz ihrer gemeinsamen Vergangenheit auch als Freunde funktionieren und füreinander da sind. So hat man zugleich auch einen schönen Bogen bezüglich Theas aktuellem Zustand und Roys damaligem Verhalten gespannt, als er erfahren musste, was er unter dem Einfluss des Mirakuru getan hatte. Natürlich kann man die beiden Taten nicht unmittelbar miteinander vergleichen, da Sara Theas Freundin war, doch es tut Thea sicherlich gut zu wissen, dass sie in ihrem Schmerz nicht alleine ist. Ihre Schuldgefühle kann man dennoch sehr gut nachvollziehen und nun beschuldigt sich Thea ganz alleine, Malcolm jemals in ihr Leben gelassen zu haben ("You weren't any more in control of yourself than I was." - "Not when I killed Sara, but when I traded Malcolm to the League, when I let him into my life, I knew exactly who he was, what he was."), sodass sie am Ende dieser Episode den Entschluss fast praktisch auf eine Selbstmord-Mission zu gehen. Nun weiß Nyssa auch die Wahrheit, wer Sara tatsächlich umgebracht hat und so kann man schon einmal gespannt darauf sein, wie sie reagieren wird, ob sie Thea tatsächlich herausfordert oder mit ihrem Verlust versucht umzugehen, anstatt Rache auszuüben. Sollte es jedoch zu einem Kampf kommen, bezweifle ich, dass Thea irgendeine Chance gegen Nyssa hat, da sie zwar bereits recht gut mit ihrem Schwert umzugehen weiß, sogar besser als Laurel, aber kein jahrelanges Training vorweisen kann.

"Listen, I know what you're doin' and I know why you're doin' it, but you can't save Thea's soul at the thought of your own."

Dass sich Thea, nachdem sie in der vorherigen Folge die Wahrheit von Oliver bezüglich Saras Tod erfahren hat, derzeit in einem schlechten, vielleicht sogar gefährlichen Zustand befindet, ist unbestreitbar und so fühlt sich Oliver einmal mehr dazu veranlasst, Theas Taten auf sich zu nehmen und an ihrer Stelle um ihre eigene Seele zu kämpfen. Man muss schon sagen, Oliver ist ein wirklich guter, fürsorglicher Bruder, auch wenn er natürlich auch seine Macken hat. An Olivers Mission, Theas Seele zu retten, indem er Malcolm aus den Fängen der League befreien möchte, gefielen mir schließlich aber doch die Szenen zwischen Oliver und Diggle am besten. Ich fand es sehr erfreulich, dass Oliver dieses Mal nicht alleine den Weg zu Ra’s al Ghul bestreiten musste, sondern Diggle als Begleitung dabei hatte. Toll, dass sogar Lyla Diggle darin bestärkte, Oliver zu unterstützen.

Die Interaktion zwischen Oliver und Diggle trat in der Vergangenheit durch den Zuwachs des Teams immer mehr in den Hintergrund, sodass es umso schöner war, die beiden wieder einmal (ausschließlich) zu zweit in Aktion zu sehen. Diggle kennt Oliver wirklich sehr gut und wusste daher sogleich, dass es nicht nur Thea, sondern auch Olivers persönliches Anliegen war, nochmals vor Ra’s al Ghul zu treten. Zumindest vor Diggle konnte Oliver schließlich ehrlich sein und gestehen, dass er seit seinem Beinahe-Tod stets schreckliche Alpträume hat und die Angst verspürt, dass es jemanden gibt, der ihn besiegen kann. Das Highlight der Konversation im Kerker war schließlich aber, als Diggle meinte, dass Oliver für ihn wie ein Bruder ist und zu seiner Familie gehört und er daher möchte, dass er sein Trauzeuge ist ("So, pretending for a moment that we aren't two dead men chained to the floor, how do you feel about being my best man?" - "I feel pretty good about it."). Genau wegen solcher wunderbaren Momenten freue ich mich immer besonders, wenn Oliver und Diggle gemeinsam auf meinem Bildschirm aufflackern und da Oliver Diggles Bitte nachgeht und gerne sein Trauzeuge sein wird, steht der baldigen Hochzeit hoffentlich nichts mehr im Weg.

"You know what, sometimes I forget that we work together. When I'm with you, it's just you."

Von Hochzeit kann man im Falle von Felicity und Ray zwar noch nicht sprechen, aber die beiden gingen in ihrer Beziehung in dieser Episode einige Schritte voran. Dies soll nun an alle "Olicity-Fans" da draußen gerichtet sein, denn bitte seid mir um meine Worte nicht böse, denn auch ich bin im Grunde genommen ein "Olicity-Shipper" und möchte die beiden irgendwann einmal zusammen sehen. Doch hier müssen wir den Tatsachen ins Auge blicken: Oliver ist nach wie vor emotional in keinster Weise bereit, eine ernsthafte Beziehung einzugehen und kämpft weiterhin damit, ob er sowohl als Oliver Queen als auch als sein Alter-Ego Arrow leben kann. Zudem hat er nun mit der Sache bezüglich Malcolm, Thea und der League of Assassins genug im Kopf, sodass er Felicity ohnehin nicht die angebrachte und erwünschte Aufmerksamkeit schenken könnte. Felicity hingegen verdient all dies und so kommt eben Ray ins Spiel, welcher ihr die nötige Stütze ist, ein Freund und Zuhörer, der sie auch zur Priorität macht. Ray ist zudem nicht so kaputt und unerreichbar wie Oliver, sodass man es sowohl Felicity als auch ihm gönnt glücklich zu sein. Natürlich soll dies kein Vorwurf an Oliver sein, doch er ist einfach noch nicht bereit für Felicity, also warum sollte sie die ganze Zeit auf ihn warten und stattdessen nicht versuchen zufrieden zu sein? Was aus Ray und Felicity beziehungsweise "Olicity" in Zukunft entsteht, bleibt abzuwarten.

Am Ende hebt Ray dann auch noch als The Atom ab, da er endlich die fehlende Komponente gefunden hat, welche ihm für sein großes Superhelden-Projekt gefehlt hat. Sein Anzug sieht sehr beeindruckend aus und es macht sicher unheimlich Spaß zu fliegen. Dennoch erinnert mich sein Kostüm ein wenig zu sehr an das von Iron Man, oder bin ich hier die Einzige?! Außerdem muss ich noch meine Bedenken darüber loswerden, dass es nun höchstwahrscheinlich einen weiteren Superhelden in Starling City geben wird, doch angesichts des Angebots von Ra’s al Ghul an Oliver (zu dem ich sogleich kommen werde), steht nun wieder Einiges in den Sternen.

"You tasted death and you wanted more, but the truth is everyone and everything must come to an end. Even for one such as me." - "Kill me, but spare John Diggle's life. Let him go. I will beg for it." - "You have shown tremendous strength, fortitude, power. No, Mr. Queen. I don't want to kill you. I want you to take my place. I want you to become the next Ra's al Ghul."

Das erwähnte Angebot sind die letzten Worte, welche wir aus dieser Folge entnehmen können: Oliver bekommt den Vorschlag unterbreitet der neue Ra's al Ghul zu werden und dessen Platz einzunehmen. Da die Autoren der Serie bereits angedeutet haben, dass #3.15 Nanda Parbat eine Art "Gamechanger" sein würde, wird dies wohl das Angebot darstellen, mit welchem man tatsächlich die gesamte Serie auf den Kopf stellen könnte. Ich weiß noch nicht so recht, wie ich auf diese Neuigkeit reagieren soll und warte erst einmal die kommende Episode ab, bevor ich ein Urteil fälle. Natürlich würde es sehr viel verändern, sollte sich Oliver dazu entschließen der League of Assassins als deren Anführer beizutreten. Zu diesem Zeitpunkt wage ich dies jedoch noch anzuzweifeln. Durch die Annahme des Angebots könnten sich für Oliver und sein Team aber durchaus auch einige Vorteile ergeben. Die Frage ist allerdings, was Oliver opfern müsste, um der Anführer der League zu werden. Kann er Ra’s al Ghuls Vorschlag überhaupt ablehnen oder wird er andernfalls doch getötet? Und wie wird Nyssa, die rechtliche Erbin der League, darauf reagieren, dass ihr Vater sein "Lebenswerk" einem Außenstehenden übergeben möchte?

Randbemerkungen

  • Girl Power heißt es auch in dieser Episode: Die Wahrheitsbekundungen von Thea waren eine angenehme Abwechslung zum sonstigen Lügensalat in Starling City und die gemeinsamen Szenen zwischen Thea und Laurel haben mir sehr gut gefallen, besonders auch, weil Laurel keinen Groll gegen Thea hegt.
  • Auch das gegenseitige Zueinanderstehen von Felicity und Laurel weiß nach wie vor zu überzeugen und ich freue mich immer noch darüber, dass die beiden nun Freundinnen sind.
  • Die beste Szene hinsichtlich Frauenpower war aber dann ganz klar das Gespräch zwischen Laurel und Nyssa über die Erinnerungen an Sara ("Can you remember the sound of Sara's laugh?"). Es wäre sicherlich durchaus interessant zu sehen, würden die beiden miteinander trainieren, da Laurel so bestimmt noch Einiges dazulernen könnte.
  • Quentin zeigt Laurel nach wie vor die kalte Schulter, auch wenn er in dieser Episode nicht zu sehen war. Ich hoffe sehr, dass sich die beiden bald wieder vertragen werden (Ohnehin: hat Quentin denn schon vergessen, dass er damals Saras Rückkehr ebenfalls lange Zeit vor Laurel geheim gehalten hat?).
  • Eine Bemerkung bezüglich Oliver und Laurel muss ich noch loswerden: man kann es nach Laurels (durchaus verständlicher) Reaktion irgendwo doch verstehen, dass ihr Oliver das Geheimnis bezüglich Saras Tod verschwiegen hat, bringt sie sich mit ihren Taten und ihrer Rachelust doch nur in Gefahr. Oliver hingegen kann aber nicht erwarten, dass sich Laurel so diszipliniert und kontrolliert wie er selbst verhält, weil sie einfach noch am Anfang steht. Was mir schlussendlich aber noch zu denken gibt, ist die Bemerkung von Laurel, dass sie sich gar nicht mehr daran erinnern kann, jemals in Oliver verliebt gewesen zu sein ("It's hard to remember a time when I was in love with you"). Meint man hierbei, dass der Zug für Oliver und Laurel endgültig abgefahren ist oder steckt gar nichts weiter dahinter?

Fazit

#3.15 Nanda Parbat gibt uns einen interessanten Einblick in die Zukunft, in welcher sich durch diverse Entscheidungen der Charaktere, allen voran natürlich Olivers Entschluss bezüglich Ra’s al Ghuls Angebot, so Einiges verändern könnte, auf das man durchaus schon gespannt sein darf.

Melanie E. - myFanbase

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