Bewertung

Review: #3.16 Die Prophezeiung

Foto: Stephen Amell, Arrow - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Stephen Amell, Arrow
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Wie #3.16 The Offer uns zeigte, bedeutet ein gewöhnlich erscheinendes Angebot nicht unbedingt automatisch, dass dieses besagte Angebot auch wirklich als ein solches gemeint ist. Denn im Falle von Ra’s al Ghul heißt dies vielmehr, dass man entweder seinen Wünschen folgt, oder die Konsequenzen der falschen Entscheidung davontragen muss.

"There is a prophecy. The man who doesn't perish at the blade of Ra'a al Ghul will become Ra's al Ghul. Ra's al Ghul doesn't offer, he orders."

Bisher haben wir Ra's al Ghul lediglich in seinem eigenen Terrain unberechenbar und herzlos agierend gesehen, doch am Ende dieser Episode bekommen wir einen ersten Vorgeschmack darauf, was uns in Zukunft erwarten wird. Zugegeben, ist es ein kluger, für Oliver äußerst schmerzhafter Schachzug, dass sich Ra's als Arrow ausgibt und einige der verbliebenen Bösewichte umbringt. Da Olivers Ansehen als Retter der Stadt derzeit ohnehin angeschlagen ist und er vor allem auf Captain Lance nicht gut zu sprechen ist, wird Ra's Aktion seinem Ruf sicherlich nicht weiterhelfen. Ist diese Entwicklung für Oliver zwar sehr negativ und könnte ihn erneut aus der Bahn werfen, muss ich dennoch zugeben, dass mir diese Seite an Ra's al Ghul sehr gut gefällt, da wir ihn bis zu diesem Zeitpunkt zwar als furchteinflößend und mächtig wahrgenommen haben, aber noch nie Zeuge seiner eigenen, tatkräftigen Handlung wurden.

So muss Oliver sich in den kommenden Folgen erst einmal mit seiner Entscheidung auseinandersetzen, das "Angebot" – welches im Endeffekt ja gar keines war, sondern vielmehr ein Befehl – nicht angenommen zu haben. Der Prozess, in welchem Oliver zunächst das Geschehene verdaut und schließlich mit der Möglichkeit gespielt hat, der neue Anführer der League of Assassins zu werden ("If I can't just be me, and being the Arrow isn't enough, then maybe I should be Ra's al Ghul."), wurde sehr realistisch erzählt und zudem schön aufgebaut, sodass jeder Schritt gut entwickelt wurde und man als Zuschauer Olivers Hadern und Überlegen mitfühlen durfte. Seine Zweifel und Bedenken waren nachvollziehbar und es ist schön zu sehen, dass er nach wie vor viel Wert auf die Meinung von Diggle und insbesondere von Felicity wert legt.

"When we thought you were dead, each one of us had to figure out why we were doing all this. Seems like it's your turn."

Felicity führt weiterhin eine Art Beziehung zu Ray, auch wenn das Wort Beziehung zwischen den beiden noch nicht explizit gefallen ist. Nach wie vor vertrete ich die Meinung, dass Felicity auch ruhig ohne Oliver glücklich sein darf und es ist wirklich schön zu sehen, dass sie auch tatsächlich zufrieden ist. Zudem gefällt es mir sehr gut, dass Felicity zwar eng mit Ray zusammenarbeitet und ihm näher kommt, sie aber dennoch für Oliver da ist und ihm mit Rat und Tat zur Seite steht (auch wenn die Interaktion zu dritt noch etwas angespannt ist). Besonders gut hat mir hierbei zum einen ihr Ratschlag gefallen, Oliver solle für sich selbst überlegen, warum er das tut, was er eben tut und einen Grund finden, warum er nach wie vor als Arrow tätig ist. Zum anderen war das letzte Gespräch zwischen den beiden sehr schön inszeniert und ich habe Felicity einen Daumen-hoch gegeben, als sie Oliver sagte, dass es seine Entscheidung war, keine Beziehung mit ihr einzugehen und sie lediglich versucht glücklich zu sein. Dies bedeutet aber nicht, dass sie in ihrem Leben auf Oliver verzichten möchte, was sie ihm auch sehr rührend mitteilte ("You know you're always saying how you're just wanting me to be happy? Well, the thing is, as you're in my life, I am."). Als Olicity-Fan habe ich die Spannung der beiden in dieser Szene natürlich besonders gespürt und freue mich, dass ihre Beziehung beziehungsweise Freundschaft trotz Ray im Bild funktionieren kann. So darf man sich auch beruhigt zurücklehnen, denn solange Felicity und Oliver weiterhin miteinander interagieren, ist (für mich) alles gut.

"Is Malcolm still alive?" - "In my head, I've already slit his throat seven times. Broke his neck twice."

Aufwärts scheint es langsam auch für Thea zu gehen, oder besser gesagt zumindest in ihrer Beziehung zu Roy. Bereits seit einigen Folgen konnte man eine Annäherung zwischen den ehemaligen Liebenden beobachten, zumal beide ein ähnliches traumatisches Erlebnis durchgemacht haben und Roy Thea bei der Verarbeitung ihrer Taten half. So freue ich mich sehr, dass es in dieser Folge zu einem Kuss der beiden kam und Thea ausgerechnet zu Roy kam, um Trost und Zuflucht zu finden. Wie sie zuvor zu Oliver sagte, versucht Thea sich nun an ihr altes Ich vor dem Tod von Moira und den letzten Ereignissen zu erinnern, sodass es logisch erscheint, dass sie die Nähe zu Roy aufsucht, war dieser doch ein relevanter Teil ihres vorherigen Lebens.

Was Malcolm betrifft, muss ich ehrlich gestehen, dass nicht nur Thea, sondern langsam aber doch auch ich diesen egoistischen, verschrobenen Killer endlich tot sehen möchte, hat er für mich einfach keinen Platz mehr in der Show beziehungsweise sehe ich keinen Grund, warum man ihn immer noch in der Serie behält. Malcolm hat mit seinen bösen, unberechenbaren Taten bereits genug Unheil über Oliver, seine Familie und seine Verbündeten gebracht und war bereits einige Male dem Tod sehr nahe, sodass es nun einfach an der Zeit wäre einen Schlussstrich unter diese Figur zu ziehen. Anfangs war es ja noch spannend herauszufinden, was Malcolm Thea alles angetan hat, während er ihr (und uns Zuschauern) weiß machen wollte, dass er nur das Beste für sie im Sinn hat, doch auch diese Karte wurde bereits zu oft ausgespielt, sodass sie nun sehr löchrig ist. Das Argument, dass Oliver Malcolm noch braucht, um mit ihm zu trainieren, wird zusätzlich abgeschwächt, da sich Nyssa seit Neuestem von ihrem Vater abgewandt hat und somit Malcolm Aufgabe übernehmen könnte. Wer wäre ohnehin besser beim Training zu assistieren, den mächtigen Ra's al Ghul zu besiegen, als dessen eigene Tochter?

"During your fighting, your technique was competent." - "Why do I get the feeling that's your idea of a compliment?"

Wenn wir bereits von Nyssa sprechen, muss ich sagen, dass ich mich freue sie nun womöglich öfters in Starling City sehen zu dürfen, hat mir ihre Figur und insbesondere ihr Kampfstil schon immer gut gefallen. Die Aussicht, dass sie in Zukunft Laurel bei ihrem Training helfen möchte, finde ich höchst erfreulich, habe ich bereits zuvor gemeint, dass eine Freundschaft zwischen diesen beiden Damen sehr willkommen wäre. Da Laurel nach wie vor noch nicht so fit in Action gegen Bösewichte ist ("You still need training." - "When are you going to stop telling me that?") und Oliver ohnehin immer seine Hände voll zu tun hat, finde ich es eine gute Idee, wenn Nyssa Laurel hierbei unter die Arme greift. Die beiden haben schließlich nicht nur gemeinsam, dass sie Sara verloren haben, sondern auch, dass ihre Beziehung zu ihren Vätern derzeit nicht sehr einfach ist.

Quentin ist schließlich (und berechtigterweise) nach wie vor böse auf Laurel aufgrund ihrer langen Lüge über den Tod von Sara, was er in dieser Episode nicht nur sie, sondern auch Oliver/Arrow deutlich zu spüren gab. Ich hoffe sehr, dass Quentin seiner Tochter bald vergeben kann und die beiden sich wieder annähern, setzt ihre Entzweiung doch beiden deutlich zu. Eine Aussprache zwischen Quentin und Oliver sehe ich in naher Zukunft aufgrund von Ra's al Ghuls Taten getarnt als Arrow leider nicht, doch man darf ja immer noch hoffen.

Fazit

Die Aussichten für die Zukunft sind sehr vielversprechend: zum einen bekommen wir bald Ra's al Ghuls wahre, herzlose Seite zu sehen, während Oliver um sein Ansehen in Starling City kämpfen muss. Nebenbei wird Laurel vermutlich von Nyssa trainiert und Thea driftet dank Roy hoffentlich nicht weiter in die Dunkelheit ab. Genug Stoff also, um die Handlungen und Geschichten weiter zu spinnen, sodass zu hoffen übrig bleibt, dass die Flashbacks irgendwann auch einen roten Faden aufweisen (war dies lediglich eine Illusion von Oliver, oder ist Shado etwa am Leben?!).

Melanie E. - myFanbase

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