Bewertung

Review: #2.12 Sonnenfinsternis

Bei einer Folge vor dem Staffelfinale erwartet man eigentlich schon eine recht gute Episode, die einen auf den Abschluss gebührend vorbereitet. Eigentlich. Bei "Being Human" musste man diesmal eher darauf verzichten.

Zwei Verlierer…

Die Geschichten von Sally, aber vor allem von Aidan ließen diesmal zu wünschen übrig. Aidans Geschichte war mal wieder gnadenlos unspektakulär und konnte mich so gar nicht berühren. Das liegt vermutlich auch, noch immer, an Suren, die mich einfach nicht für sich zu gewinnen weiß. Sie und Aidan sind seit der letzten Episode auf der Flucht und wollen um ihre Liebe kämpfen; dabei funkte ihnen Henry schließlich dazwischen. Nach seinem Auftauchen am Ende der letzten Folge hatte ich ja darauf spekuliert, dass er Aidan eben nicht hintergehen wird, sondern ihn weiterhin unterstützt – und so kam es dann schließlich auch. Leider war er dann auch viel zu schnell wieder verschwunden, als dass er groß irgendeinen Beitrag zur Geschichte hätte leisten können. Wirklich schade, denn Kyle Schmid schafft es in letzter Zeit immer, die Handlung um und mit Aidan qualitativ besser zu machen. Der Junge hat es eben drauf. Ansonsten passiert, nachdem Henrys Loyalität klar gemacht wurde, bei dem Vampir wirklich nichts Nennwertes. Er fährt zwar zu den Vampirältesten und versucht mit ihnen einen Schutz vor dem Zorn der Mutter auszuhandeln, aber noch nicht einmal hier kommt es zu irgendeinem spannenden Kampf oder ähnlichem. Und als er dann in das Motel zurückkehrt, in das er Suren zurückgelassen hat, ist seine Angebetete nicht mehr da. Buhu. Die hat sich nämlich wieder auf den Weg zurück nach Boston gemacht, worüber sich die Mutter wenigstens ein bisschen auf irgendeine Art und Weise zu freuen scheint. Leider war mir das dann doch herzlich egal.

Ein bisschen besser war Sallys Geschichte dann doch. Was aber nicht heißt, dass man nicht mehr aus ihr hätte herausholen können. Bei Sally sah man diesmal nur die Nachbeben der letzten drei Folgen und es wurde gezeigt, wie sie mit ihren "Verbrechen" klar kommt. Natürlich nicht sehr gut und sie bittet Zoe immer wieder um Vergebung, die diese ihr aber nicht gewähren will. Bis es zu einer Sonnenfinsternis kommt, die übrigens auch Josh beeinflusst, und plötzlich alle ermordeten Geister zurückkehren. "Heroes" lässt schön grüßen. Ab der Stelle wird die Folge dann auch endlich richtig spannend (weshalb man Aidan in den Minuten auch nicht zu sehen bekommt…) und Zoe und Sally eilen in die Wohngemeinschaft, um dort Nick zu finden. Neben ihm ist auch Danny mal wieder mit dabei und den beiden geht es ziemlich schlecht. Offenbar sind sie im Limbus gelandet, was alles andere als schön zu sein scheint. Schön dagegen ist aber, wie Nick Zoe anlügt und behauptet, ihm würde es an dem Ort gutgehen, an dem er sich befindet. Das war dann ja doch mal ein Stück weit romantisch, wenn auch sehr traurig.

… und ein Gewinner, der etwas verliert

Die beste Geschichte in dieser Woche, die auch letztendlich nahezu alle Punkte der Folge eingefahren hat, war die um Josh. Mit ihm und Julia scheint es, mal wieder, ernster zu werden und er überlegt, ob er ihr von seinem wahren Wesen erzählen sollte. Dazu beschließt er also, Ray aufzusuchen. Erinnert ihr euch noch an den? Das ist der Macher von Josh, der mir in Folge #1.04 und #1.05 gehörig auf den Keks gegangen ist. Dementsprechend niedrig waren auch meine Erwartungen als klar wurde, dass wir ihn uns für noch eine Folge antun müssen. Aber überraschenderweise lief die Begegnung der beiden erstaunlich reibungslos und sogar angenehm ab. Wer hätte das gedacht… Man hätte ja vermuten können, dass Josh drastische Maßnahmen ergreift und Ray umbringt, um sein eigenes Leben zurück zu bekommen, doch als der sieht, dass Ray wieder bei seiner Familie wohnt, kann er es nicht über sich bringen. Gut, etwas anderes hätten wir von Josh auch nicht erwartet, oder? Ray rät ihm schließlich auch, offener zu Julia zu sein, was er dann auch befolgen will.

Julia konnte ich nun aber auch, noch immer, nicht so viel abgewinnen. Da schien es so, als hätte Josh mehr Chemie mit ihrer Freundin Chelsea gehabt (die diese Folge auftauchte und Josh in die Mangel nahm) als mit Julia selbst. Die Szenen mit den dreien waren auch sehr schön, vor allem als Josh mit allen Mitteln klar zu machen versuchte, dass er es diesmal wirklich ernst mit Julia meint und die Freundin schließlich überzeugen konnte. Das waren unglaublich starke Momente, die vor allem Sam Huntington in Szene setzen konnte konnte. Julia lassen wir da lieber mal außen vor.

In dieser Staffel hat es mit dem Casting der Frauenrollen wohl nicht so gut funktioniert, denn sowohl bei Dichen Lachman als Suren, als auch bei Natalie Brown als Julia hat man daneben gegriffen. Trotzdem waren die letzten paar Minuten, als schließlich die Sonnenfinsternis begann und Josh frühzeitig (fast) zu einem Werwolf wurde, sehr spannend und am Ende sogar bewegend, als seine Freundin von einem Auto angefahren wurde – und dabei doch wirklich ums Leben kam. Ich wurde mal wieder total davon geplättet, dass Julia schier urplötzlich starb, denn das hatte ich wirklich nicht kommen sehen. Josh tut mir jetzt aber auch ein bisschen Leid, schließlich hat er nun schon quasi zum dritten Mal in Folge wegen seines Wesens das Leben seiner aktuellen Freundin zerstört. Dieses Mal mit Julia nun sogar wortwörtlich, auch wenn Julia ja nach ihrem abschließenden Gespräch ihren Frieden finden und ins Jenseits überwechseln konnte. An dem Tod wird er sicher noch eine Weile dran zu knabbern haben – was möglicherweise auch ein ganz guter Ausgangspunkt für die dritte Staffel sein kann.

Fazit

Ich gebe der Folge 6 Punkte, wie man gut sehen kann. Das mache ich nicht, weil die Geschichten irgendwie schlecht waren, sondern weil sie mich zum großen Teil nicht berührt haben. Vor allem bei Aidan fehlt es mir, schon wieder (!), ein bisschen an Gefühl. Und nun weiß ich nach dieser Episode ehrlich gesagt auch so gar nicht, was wir jetzt vom Staffelfinale erwarten dürfen. Schauen wir mal.

Luisa Schmidt – myFanbase

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