Bewertung

Review: #2.15 Drei Morde, wie sie im Buche stehen

Als ich zum ersten Mal gelesen habe, worum es in dieser Episode geht, lag mir ein schneidiges "Ich wusste es!" auf der Zunge. Ich hatte immer erwartet, dass es früher oder später eine Episode geben würde, in der Bones’ Schriftstellerei mit ihrer Arbeit kollidiert und ein Mörder sich ihre Werke zum Vorbild nimmt. Dieses Motiv ist schon in einigen Filmen und Serien (beispielsweise in "Navy CIS") verwendet worden und es hätte mich schon sehr gewundert, wenn die Autoren von "Bones" diese Möglichkeit ausgelassen hätten. Wirklich gefreut habe ich mich auf diese Episode jedoch nicht.

Es gefällt mir prinzipiell nicht, wenn Ermittler persönlich in die Fälle involviert werden. Sobald es persönlich wird, sinkt die Stimmung in der Serie auf den Nullpunkt und die Charaktere hadern mit sich. Im Grunde bekommt man dann nur eine verzerrte Version des eigentlichen Serienkonzepts zu sehen und muss darauf verzichten, dass Team in der Form zu erleben, wie es sich normalerweise präsentiert. So wie Ärzte die schlechtesten Patienten sind, erweisen sich Ermittler nicht gerade als gute Opfer, da man sie einfach nicht in dieser Rolle sehen will. Glücklicherweise hat man es in dieser Episode nicht übertrieben und so wird Bones erstens nicht selbst bedroht, zweitens nicht selbst als Täterin verdächtigt und drittens hält sich ihre Selbstzerfleischung in Grenzen. Sie erklärt nicht plötzlich, dass sie nie wieder einen Finger auf eine Tastatur legen oder gar ihren Job aufgeben will. Sie fühlt sich zwar schuldig, aber sie bleibt dabei noch weitestgehend besonnen. Das hat man in anderen Serien auch schon ganz anders erlebt.

Als durchaus unterhaltsam erweist sich Bones’ Konfrontation mit ihrem Dasein als Star. Da wir sie in erster Linie als Antrophologin kennen, erscheint uns die Vorstellung, dass sie Fans hat, die sich in Chatrooms als "Brennaniar" bezeichnen, beinahe absurd, doch eine solche Fangruppe ist an sich nichts anderes als es beispielsweise die so genannten "Trekkies" sind. In beinahe jeder Fernsehserie gibt es Paare, die so beliebt sind, dass sich Shipper-Gruppen bilden, die sich besonders mit diesem Paar identifizieren und sich oft auch eigene Bezeichnungen geben. So gaben sich die Fans des Paares Lorelai & Luke aus der Serie "Gilmore Girls" die Bezeichnung "Java Junkies". Man kann sich vorstellen, dass dies für die Darsteller solcher beliebten Charaktere auch manchmal eigenartig ist, so wie es in dieser Episode eben eigenartig für Bones und ihre Kollegen ist.

Kommen wir zu meinem derzeitigen Lieblingspaar Bones und Sully (nein, ich gebe mir keine eigene Bezeichnung). Obwohl Bones versucht, Sully wegzustoßen, lässt dieser sich nicht so einfach abwimmeln, auch weil Booth ihn darum bittet, nicht so schnell aufzugeben. Das ist eine nicht uninteressante Konstellation. Obwohl Booth immer wieder leicht eifersüchtig scheint, wenn er Bones und Sully zusammen sieht, beziehungsweise wenn Sully sich als dritter im Bunde dem Duo Bones und Booth anschließt, ist es ihm doch wichtig, dass Bones glücklich ist und Sully scheint in der Lage, sie glücklich zu machen.

Insgesamt konnte mich diese Folge besser unterhalten, als ich es zuvor erwartet hatte. Auch dass es diesmal drei Täter waren, kam durchaus überraschend, denn ich persönlich hatte nur den nervösen Assistenten in Verdacht.

Maret Hosemann - myFanbase

Die Serie "Bones - Die Knochenjägerin" ansehen:


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