Bewertung

Review: #2.18 Besuche aus dem Untergrund

Diese Episode schlägt ein weiteres Kapitel in der zweifellos ungewöhnlichen Familiengeschichte der Brennans, die genau genommen gar nicht Brennan heißen, auf. Diesmal erscheint Bones’ Vater, um mit seiner Tochter über ihre verstorbene Mutter zu sprechen, doch die Entführung von Booth lenkt die beiden ab und bringt sie dazu, zusammenzuarbeiten.

Aus der Zusammenarbeit von Bones und ihrem Vater ergeben sich einige unterhaltsame Szenen, denn die Methoden von Vater und Tochter könnten kaum unterschiedlicher sein. Während es Bones wie immer auf rationaler und sachlicher Ebene versucht, scheut sich ihr Vater nicht davor, die Leute unter Druck zu setzen und zu bedrohen. Dass jedoch auch Bones zu solchen rabiaten Maßnahmen fähig ist, beweist sie, als sie aus Sorge um Booth die Kopfgeldjägerin schlägt. Letztlich sind Vater und Tochter vielleicht doch nicht so verschieden, nur das Bones ausschließlich für ganz besondere Menschen in ihrem Leben handgreiflich wird. Die Szene, in der Bones und ihr Vater der Kopfgeldjägerin den Teppich unter den Füssen wegziehen, ist freilich ein wenig sehr übertrieben, denn so theatralisch hätte die Dame wirklich nicht fallen müssen.

Dass Booth überhaupt in die Gewalt der Gangster geraten konnte, verdankt er seiner einsamen Wölfichkeit. Er spürt den gefährlichen Killer ganz alleine auf, ohne seine Kollegen oder Vorgesetzen auch nur ansatzweise darüber zu informieren. Niemand beim FBI weiß, wo Booth ist und was er gerade tut. Mal ganz davon abgesehen, dass dies alle Vorschriften und Statuten verletzt, ist es auch nicht unbedingt clever, sich einem erfahrenen Killer, der schon Menschen bei lebendigem Leib einzementiert hat, ganz ohne jede Rückendeckung zu stellen. Okay, "Bones" war noch nie die realistischste Ermittlerserie, aber ein FBI-Agent, der niemanden über seine Schritte informiert und deshalb von einer Antrophologin und deren Schwerverbrecher-Vater gerettet werden muss, geht vielleicht ein bisschen zu weit. Langsam aber sicher gewinnt man den Eindruck, dass das FBI nur aus Booth und Leuten, die am Ende den Dreck wegräumen dürfen, besteht.

Wenngleich diese Folge also nicht unbedingt eine der besten ist, wird angedeutet, dass sich Bones in Zukunft wohl verstärkt mit ihrer Familie auseinandersetzen muss, was durchaus viel versprechend ist. Es scheint, dass ihr Vater der Flucht müde ist und einfach nur noch bei seiner Tochter sein will. Er gibt sich nicht mehr so große Mühe, unentdeckt zu bleiben und entkommt nur noch sehr knapp. Seine Ankündigung, zurückzukehren um mit Bones über ihre Mutter zu sprechen, scheint mir sehr ernst gemeint zu sein. Wir haben ihn sicherlich nicht zum letzten Mal gesehen.

Maret Hosemann - myFanbase

Die Serie "Bones - Die Knochenjägerin" ansehen:


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