Review: #11.05 Die kopflose Leiche aus dem 18. Jahrhundert
Halloween steht vor der Tür und "Bones" nutzt die günstige Gelegenheit für eine Crossover-Episode mit der Serie "Sleepy Hollow". Eine Crime-Serie und eine Fantasy-Serie zusammen, kann das funktionieren? Es kann, und zwar überraschend gut.
Halloween
Der Feiertag wurde konsequent und auf ziemlich amüsante Weise in viele Momente der Folge eingebaut. So sehen wir das Haus von Brennan und Booth ebenso wild geschmückt wie das Labor von Hodgins. Besonders gut hat mir die Szene gefallen, in der ein leuchtender Kürbis genau auf den Rumpf des Generals fällt - "Nightmare Before Christmas" lässt grüßen.
Und dann sind da natürlich noch Brennan und Booths Versuche, einander einen Halloween-Streich zu spielen. Herrlich. Da kann man sich kaum entscheiden, wem das Ganze besser gelungen ist. Sehr lustig war auch Brennans Stolz darüber, dass sie Booth mit dem Gehirn reingelegt hat. Der hat ja eher den klassischen Weg genommen (das bietet sich bei jemandem, der viel mit Leichen arbeitet und diese Versuchstische hat, aber auch einfach wunderbar an). Und so schreit Brennan also doch richtig Horrorfilmmäßig auf, so sehr sie es nachher auch leugnen mag.
"What's a girl like her doing with a guy like him?"
Diese Frage stellt man sich irgendwie auch noch, nachdem der Fall gelöst ist. Schaurig genug war die Geschichte mit den freiwilligen Nahtoderfahrungen zwar schon, ganz realistisch gesehen war sie dann aber doch etwas sehr weit hergeholt. Nichts desto trotz, irgendwie musste das Team des Jeffersonian Institutes ja auf das kopflose Skelett stoßen und auf diese Weise war es auf jeden Fall interessanter, als wenn das Opfer einfach nur über die Leiche gestolpert wäre. Über die Beschwörungen aus Hexenbüchern kann man da ruhig mal hinweg schauen. Schließlich ist ja Halloween.
Die Frage nach dem Jenseits wurde dann doch auch noch kurz vom Team angesprochen. Darauf hätte man ruhig noch mehr eingehen können, aber bei den parallelen Fällen mit dem jetzigen Opfer und dem geköpften Offizier blieb da einfach keine Zeit.
"Pagan symbols, a headless corpse, Halloween. Is it just me or is something otherworldly going on?" - "That sounds like our department."
Die geköpfte Leiche bringt uns auch gleich zu unserem Gastermittlerteam. Abbie Mills und Ichabod Crane aus der Serie "Sleepy Hollow" hatten auf jeden Fall einen coolen Auftritt. Ich habe selbst nur ein paar Folgen der Serie gesehen und weiß daher nur, dass die kopflose Leiche zu ihrer Mordserie passt. Viel mehr erfährt das Team von "Bones" aber auch nicht.
Es hat wirklich gut funktioniert, die übernatürlichen Elemente von "Sleepy Hollow" ins "Bones"-Universum zu bringen. Allem voran ist da zunächst mal Ichabod Crane selbst, der, wie Abbie ganz unauffällig über einen "Freund" sprechend bemerkt, damals gestorben und in der heutigen Zeit wieder aufgewacht ist. Das merkt man sowohl an seinem Aussehen und seiner Ausdrucksweise, als auch an den historischen Details, die er zum Fall beisteuern kann. Dass Ichabod dem Team etwas merkwürdig vorkommt, ist während der ganzen Folge ziemlich offensichtlich, seien das nun komische Bemerkungen über seine Kleidung, oder die herrlich irritierten und verdutzten Blicke, die sie sich teilweise zugeworfen haben. An dieser Stelle sei auch Aubrey erwähnt, der sich mit seinem Kommentar zu Ichabods Namen gegenüber Booth nur immer tiefer hineingeritten hat (ja, Seeley Booth darf wirklich nichts über außergewöhnliche Namen sagen).
Während der Folge werden die Teams dann aufgeteilt, auch wenn ich ein bisschen mehr gemeinsames Arbeiten ganz schön gefunden hätte. Zuerst ist da das Ermittlerteam Booth und Abbie. Die beiden kommen gut miteinander aus und die Serienmacher haben gleich auch noch einen gemeinsamen Bekannten eingebaut. Der war Abbies Mentor und man kommt nicht umhin, ähnliche Tendenzen auch bei Booth und Abbie zu sehen.
Brennan und Ichabod sind da eher ein Duo der Gegensätze. Sie total rational und wissenschaftlich und er, der selbst mit dem Übernatürlichen zu tun hat. Trotzdem klappt es zwischen den beiden und Brennan zeigt sich von einer überraschend gastfreundlichen Seite, als sie Ichabod begeistert das Labor zeigt. Das endet dann in einer Bemerkung zu Ichabods und Abbies Liebesleben, was ihn total verdutzt und Angela herrlich amüsiert zurücklässt. Meistens ist es doch eher Angela, die solche Kommentare macht. Ganz unterhaltsam war auch die Geschichte mit dem Brief von Washington, bei dem beide versucht haben, cleverer als der andere zu sein. Und dank des mystischen Elements, das Brennan natürlich nicht eingerechnet hat, konnte Ichabod die Sache für sich ausmachen. Schließlich kann er ja nicht zeitreisen (oder eben doch).
Gegen Ende der Folge bekommen wir noch eine klassische Abschlussszene im Founding Fathers, komplett mit Drinks (nicht zu vergessen dem wahren Ursprung des "Sex on the Beach") und einer Brennan, die mal wieder alles zu wörtlich nimmt.
Und man kann sich ihrem Resümee nur anschließen. Die Zusammenarbeit zwischen den Teams aus Washington D.C. und Sleepy Hollow hat gut funktioniert und war sehr unterhaltsam. Insgesamt sind durch die außergewöhnliche Situation alle Charaktere ein bisschen zu kurz gekommen, aber viel mehr kann man in einer einzelnen gemeinsamen Folge auch wirklich nicht erwarten. Dafür reicht einfach die Zeit nicht aus. Aber vielleicht gibt es ja ein Wiedersehen.
Fortsetzung der Geschichte in Sleepy Hollow: #3.05 Dead Men Tell No Tales
Ich werde hier mal nur kurz die Brennan und Booth Momente herausgreifen, da die Folge offiziell ja nicht zu "Bones", sondern zu "Sleepy Hollow" gehört. Zunächst einmal erfahren wir die Halloween Kostüme von Christine und Hank, Jane Goodall (die berühmte Menschenaffenforscherin) und ein Schimpanse, wie wunderbar passend. Zu schade, dass wir da keine Bilder gesehen haben. Und dann ist da noch die Suche nach dem Grabmal des kopflosen Generals, das sich aufregenderweise unter dem Kapitol befindet. Die Szenen im Untergrund mit den geheimen Fallen haben mich an Indiana Jones erinnert, obwohl das "I have a bad feeling about this" von Ichabod ja eigentlich aus "Star Wars" stammt. Während Angela in der ersten Folge noch meinte, dass Ichabod und Abbie sie an Brennan und Booth erinnern würden, so werden jetzt doch deutlich die Unterschiede aufgezeigt. Ichabod spricht von mystischem Griechischen Feuer, Brennan von Napalm. Abbie schlägt vor, die Trennwand mithilfe von einem Mechanismus zu öffnen, Booth schießt einfach darauf. Wie auch immer bringt das Ganze noch etwas Spannung für Brennan und Booth, bevor sie sich wieder ihren alltäglichen Mordfällen widmen.
Fazit
Das Crossover kann man durchaus als Erfolg verbuchen. Durch die Gäste aus Sleepy Hollow ist ein bisschen von der üblichen Falldynamik verloren gegangen und sie wurden doch nicht so stark einbezogen, wie es möglich gewesen wäre. Dafür haben sie, ähnlich wie auch schon in der letzten Folge mit Gaststar Betty White, eine interessante Abwechslung hinein gebracht. Auf jeden Fall hat es "Bones" gut geschafft, Fantasy und Realität aufeinandertreffen zu lassen, ohne dabei in die Unglaubwürdigkeit zu verfallen.
Denise D. - myFanbase
Die Serie "Bones - Die Knochenjägerin" ansehen:
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The Resurrection in the RemainsErstausstrahlung (US): 29.10.2015
Erstausstrahlung (DE): 27.09.2016
Regie: Chad Lowe
Drehbuch: Mary Trahan
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