Bewertung

Review: #2.04 Eine Frage des Vertrauens

Die Folge hat mir wieder etwas besser gefallen als die letzte, was vor allem daran liegt, dass mich Tommys Story nun mehr berührt hat. Außerdem ist ein Familienausflug bei den Walkers immer viel versprechend, auch wenn es diesmal nur die drei Frauen waren. Aber wenn wir mal ehrlich sind, sind diese drei zusammen sowieso immer am amüsantesten.

Ich muss sagen, dass mir Kevin und Scotty als Freunde gut gefallen. Ich hoffe doch, dass uns das noch eine Weile erhalten bleibt, auch wenn es in dieser Folge ja nur zu einer Szene kam. Aber schon extrem "zufällig", dass ausgerechnet Scotty der Kellner auf einer Schwulenparty ist. Als ob es in L.A. sonst keine schwulen Kellner gäbe... Wie auch immer, ich war sehr erfreut, dass es nun doch irgendwie etwas mehr innerhalb der Familie zum Thema wurde.

Saul verwirrt mich aber wirklich. Ist er nun schwul oder nicht? Und warum hätte er so eine Angst, es gerade Kevin zu sagen? Gut, er weiß wohl, dass sich die Sache innerhalb der Familie schnell verbreiten würde, sobald es einer weiß. Aber will Saul denn nicht auch mal damit abschließen? Hoffentlich wird das in den kommenden Folgen noch mal deutlicher, warum er es nicht zugeben will. Denn ich bin mir fast sicher, dass die Autoren die Story nicht aufgebracht hätten, wenn Saul überhaupt nicht schwul ist. Auch interessant fand ich, noch mal mehr über Kevins Hintergrund zu erfahren, wie schwer es für ihn war, sein Coming Out zu haben. Die verletzten Gefühle gegenüber seinem Vater. Denn das kam in der ersten Staffel ja wirklich etwas zu kurz. Man hat Kevin da kaum trauern sehen oder sonst irgendwas...

Den Ausflug nach Ojai fand ich dann natürlich wieder sehr amüsant. Generell war diese Folge wieder eher auf Comedy ausgerichtet, nach den Drama-lastigeren ersten drei Episoden. Schon wie Kitty und Sarah Nora einladen mussten, nachdem diese wieder ihre typische Nummer abgezogen hat. Aber auch wie die drei ständig so laut quatschten, dass sie aus dem "Quiet Room" geworfen wurden. Nora hat mich diese Folge aber auch wieder irgendwie genervt. Aus der ersten Staffel bin ich das kaum von ihr gewohnt, aber hier kann ich sie teilweise kaum ertragen, obwohl sie sich eigentlich doch kaum verändert hat.

Ständig wirft sie ihren Kindern ihre Fehler vor und erklärt ihnen, wie sie es besser machen können. Dann fährt sie zu Tommy, obwohl sie versprochen hat, es nicht zu tun. Manchmal ist es ja so, dass man nichts sagt, um sich nicht in den Vordergrund zu drängen, aber insgeheim hofft, dass jemand bemerkt, dass es einem schlecht geht und sich um einen kümmert. Aber bei Tommy war klar, dass er einfach nicht mit seiner Mutter darüber sprechen wollte und offensichtlich auch mit sonst keinem – außer Lena, der Büromanagerin. Diese Story finde ich wirklich etwas bedauerlich. Man hat irgendwie den Eindruck, dass die Autoren den einfachsten Weg genommen haben. Alles etwas platt und vorhersehbar und vor allem: schon so oft gesehen. Hollys Ausraster war ja sehr interessant. Verstehe zwar nicht so ganz, warum sie glaubt, so was würde ihrer Firma schaden, aber ich finde gut, dass sie Tommy zur Rede gestellt hat. Bin gespannt, ob diese zugegebenermaßen eher langweilige Storyline vielleicht nur der Stein des Anstoßes sein soll für etwas, das noch kommt.

Bei Robert und Kitty stellt sich immer mehr die Frage, was es da überhaupt gibt, was ihre Beziehung gefährden könnte. Mir war schon von vornherein klar, dass Robert keinen Ehevertrag wollte und es ihr deshalb nicht gesagt hat. Er scheint einfach so perfekt zu sein, dass eigentlich nur Kitty diejenige sein kann, die diese Hochzeit noch gefährdet. Oder vielleicht Roberts Präsidentschaftskampagne, wenn es denn schlussendlich dazu kommen sollte. Obwohl er wieder ganz eindeutig in Richtung McPerfect geht, gefällt er mir immer besser. Seine Gesichtsausdrücke und seine naive Ahnungslosigkeit, wenn Kitty wieder einen ihrer Ausraster hat, sind einfach zu köstlich. Definitiv eine großartige Entscheidung, Warren für ihn zu opfern.

Dann wäre da ja noch Justin. Rebecca, deren neue Frisur mir übrigens gut gefällt, tut mir ein wenig Leid. Sie hatte genau den richtigen Riecher. Es war auch einfach zu offensichtlich. Ich meine, innerhalb eines Tages so eine Verbesserung. Ein bisschen subtiler hätte Justin schon sein können. Erschreckend, wie schnell das ging, aber ist wahrscheinlich nur realistisch. Aber wo hat Justin die zusätzlichen Tabletten her? Noras Sorge war wohl begründet, vielleicht hätte sie besser doch da bleiben und ihn 24 Stunden kontrollieren sollen. Es fällt mir schwer, mich in einen Drogensüchtigen hinein zu versetzen, aber Justin hat mich in dieser Folge schon etwas enttäuscht. Vor allem wie er Rebecca dabei behandelt hat.

Auch interessant war ja die Tatsache, dass der Therapeut von Justin Rebecca für seine Freundin gehalten hat. Bin gespannt, warum das angesprochen wurde bzw. ob daraus noch etwas gemacht wird.

Diese Folge war zwar besser als die vorangegangene, hatte aber dennoch einige Schwächen, vor allem was Tommy und die Affäre (oder hoffentlich nur den One-Night-Stand) angeht. Ich bin aber gespannt, was aus der Justin-Sache in Zukunft gemacht wird und vor allem, wie es mit Saul weitergeht. Bis dahin gebe ich dieser Folge mal vorsichtige 7 Punkte.

Nadine Watz - myFanbase

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