Review: #2.08 Neue Wege

"Brothers & Sisters" ist "back on track", wie man so schön sagt. Zwar war diese Folge nicht wirklich perfekt und es gab einige Dinge, die ich mir so nicht gewünscht hatte, aber die Art und Weise, wie diese Storys gehandhabt wurden, hat mir doch sehr gefallen und ich bin froh, dass ich in der Serie wieder das erkenne, was mich ursprünglich zu einem Fan gemacht hat und was ich bisher ein wenig vermisst habe.

Mom, you slut!

Der Teaser war wieder mal sehr viel versprechend. Ich habe mich jedenfalls köstlich amüsiert. Wie alle die Lieder von ihrem ersten Mal preisgegeben haben und die Kiddies angewidert weggingen, als ihre Mutter ihnen von dem ihrigen erzählte. Einfach genial! Noras Gespräch mit Saul war ja sehr aufschlussreich. Offensichtlich ist er selbst stark damit beschäftigt, was er nun tun soll, und möchte sogar darüber reden, sonst würde er sich nicht ständig von allen Familienmitgliedern so auf den Schlips getreten fühlen. Die Story entwickelt sich sehr langsam, was auch okay ist. Bei so vielen Hauptdarstellern, können sowieso immer nur einige wenige im Mittelpunkt stehen.

Schön fand ich dann, wie Noras neues "love interest" eingeführt wurde. Bei dem Date der beiden hatte ich gleich ein gutes Gefühl und dabei fiel mir das erste Mal auf, dass ich es gut finden würde, wenn Nora mal auf Dauer jemanden bekäme. Gut, bisher war es wohl auch einfach schwierig, weil sie nicht einfach so tun konnte, als wäre Nora plötzlich über William hinweg. Aber Bauarbeiter Dave – oder Dr. Andy Brown, wie ich ihn aus unerfindlichen Gründen gerne nenne – blieb ja doch eher blass und dieser Professor gefiel mir auch überhaupt nicht. Stan gefällt mir jedoch sehr gut und Chevy Chase ist natürlich auch nicht zu verachten. Er erscheint sehr nett und liebenswert und ich könnte mir vorstellen, dass Nora so jemanden gut gebrauchen kann. Er hat zwar mit seinen Aussagen irgendwie Recht, aber Nora ist ja auch erwachsen geworden und hat sich verändert. Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn Stan uns weiterhin erhalten bleibt.

Sarah moves on...

Auch Sarah bekommt ein neues "love interest" und Steven Weber mag ich sowieso schon seit "Studio 60" recht gern. Er gefiel mir in der Rolle auch ganz gut und ich könnte mir vorstellen, dass sich da mehr entwickelt. Die Ehe mit Joe scheint nun vollkommen ad acta gelegt zu sein, auch wenn beide offiziell ja noch nicht geschieden sind. Aber von Autorenseite werden keinerlei Anstalten gemacht, dem Zuschauer da irgendwelche Hoffnungen zu machen. Die Spoiler zu Beginn der Staffel lasen sich anders, aber da gab es ohnehin zahlreiche Änderungen. Ich bin gespannt, was da noch kommen mag. Die Voraussetzungen sind jedoch geschaffen und mir gefällt es.

Secondhand-Hochzeit

Ich konnte Kitty in dieser Folge nur zu gut verstehen. Das Kleid sah auch ziemlich scheußlich aus. Gut, es stammt aus den 60ern, aber für Kittys Hochzeit wäre das wirklich nicht passend gewesen. Noch schlimmer fand ich aber, wie abweisend und desinteressiert sich Robert verhalten hat. Tanzstunden mit dem Kampagnenmanager im Hintergrund, der mit beiden über die Arbeit diskutiert, das muss nun wirklich nicht sein. Kittys Ausbruch war da meiner Meinung nach gerechtfertigt. Schön fand ich auch, dass Rebecca so einbezogen wurde. Als Kitty zu Rebecca ging und sie gebeten hat, ihre Brautjungfer zu sein, hat mich das sehr gerührt. Ich hoffe, dass sie in Zukunft noch mehr auf Rebecca setzen, denn Emily VanCamp ist einfach zauberhaft. Allerdings gefällt mir nicht, welche Andeutungen da in Richtung Justin gemacht werden. So ganz unbeabsichtigt ist das ja nicht, deshalb bin ich gespannt, wohin das führen soll. Lena mag ich überhaupt nicht und das mit ihr und Justin ist nur wieder eine weitere Farce... Schön fand ich es aber doch, als Julia so plötzlich wieder auftauchte. Unerwartet für mich, denn eigentlich mochte ich sie ja schon gar nicht mehr, als sie plötzlich verschwand. Aber ob die Ehe noch zu retten ist, bleibt die Frage. Es wäre schon etwas komisch, jetzt schon die zweite Walker-Ehe innerhalb so kurzer Zeit zerbrechen zu lassen, aber es gab schon Anzeichen, dass es Tommy irgendwie nicht so ganz passt, dass Lena mit einem anderen ausgeht. Wenn der wüsste, mit wem...

You had me at gorgonzola

Natürlich habe ich mir diese Story bis zum Schluss aufgehoben. Tja, was soll ich sagen? Es ist wie mit einem alten Schwarm. Man denkt, man interessiert sich eigentlich nicht mehr für ihn, denn man hat einen neuen. Aber dann sieht man den neuen Schwarm lange nicht und plötzlich trifft man auf den alten und der kommt auch noch furchtbar nett rüber und schon ist man wieder hin und weg. So viel zu meiner Fähigkeit für Metaphern. In meinem Fall ist der alte Schwarm das Paar Kevin und Scotty. Ich habe die beiden zusammen geliebt und war todtraurig, als daraus nichts wurde. Dann kam Jason und er und Kevin waren zusammen einfach genial. Mein neuer Schwarm sozusagen. Und als es Andeutungen gab, dass Kevin wieder etwas mit Scotty anfangen könnte, wollte ich das nicht, denn das war mir zu platt und außerdem mochte ich Jason. Aber dann hab ich diese Folge gesehen und jetzt bin ich wieder in meinen alten Schwarm verliebt. Kevin war so niedlich, als er Scotty erzählt, wie er mit Jason geredet hat und Schluss gemacht hat. Was er zu Scotty sagte, war wirklich süß und ich hoffe, dass die beiden irgendwie doch noch eine Chance bekommen können. Bin gespannt, ob sie jetzt Jason überhaupt zurückbringen, wenn er nicht mal auf die Hochzeit seines Bruders kommt. Wenn es hart auf hart kommen würde, wüsste ich nicht, für wen ich mich entscheiden sollte. Scotty oder Jason? Aber dass Jason sich so lange überhaupt nicht gemeldet hat, finde ich schon extrem hart. Vielleicht kommt er ja wieder und hat eine Ausrede parat. Ich bin ganz zwiegespalten momentan, aber wie es in dieser Folge ablief, hat mir doch sehr gefallen und ich habe mit den Entwicklungen doch kein Problem.

Fazit

Es ist wie mit einem alten Bekannten, den man lange nicht gesehen hat. Heute war er wieder da und ich habe mich sehr gefreut. Es hat sich wieder angefühlt wie früher und ich hab mich bei den Walkers wieder sehr zu Hause gefühlt. Allein dafür bekommt die Folge von mir 9 Punkte. Objektiv betrachtet war sie nicht perfekt, aber ich bin nicht objektiv und eine Folge, die mir so ein schönes Gefühl vermittelt hat, hat sich diese Punkte redlich verdient.

Nadine Watz - myFanbase

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