Review: #2.07 36 Stunden
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Schade, was mit der Serie nach den ersten zwei sehr guten Episoden dieser Staffel passiert war. Es kam sogar so weit, dass ich gar keine richtige Lust dazu hatte, mir in dieser Woche die Folge anzusehen, und das im Endeffekt auch eigentlich nur aus Pflichtgefühl getan habe, um diese Review schreiben zu können. Dann hat mich die Folge aber doch überzeugen können und ich hoffe, dass die Serie hiermit wieder auf dem aufsteigenden Ast ist. Obwohl sich die Episode hauptsächlich um Justin und seinen Entzug drehte, wurden die ganzen Storylines ordentlich vorangetrieben.
Es fing eher durchschnittlich an mit ein paar Gags zwischen Kitty und Robert, doch dann wurde es endlich gleich ernst und erste Fragen, die ich hatte, wurden sofort beantwortet. Ich fand es sehr gut, dass Holly Rebecca klargemacht hat, dass sie Nora in jedem Fall von Justins Rückfall erzählen muss. Nachdem diese Staffel extrem viele zu vorhersehbare Storys zu Tage gefördert hat, habe ich hier schon befürchtet, dass Rebecca aus Angst nichts erzählen würde, wobei die Familie davon erfahren würde und es schon wieder das "Rebecca gehört nicht zur Familie"-Problem geben würde. Deshalb bin ich sehr erleichtert, dass es nun anders kam und zwar so, wie es auch zur Serie gepasst hat. Holly konnte dadurch auch endlich mal wieder eine andere Rolle einnehmen, als Tommy seine Affäre vorzuwerfen.
Die Intervention lief dann auch recht emotional und eindringlich ab. Bisher kannte ich so etwas nur aus dem zweiten Staffelfinale von "O.C., California", wo es mich zwar noch mehr bewegt hat, aber auch irgendwie anders ablief. Justins Verhalten in der Situation würde ich als sehr realistisch einschätzen. Wie er sich versucht hat herauszuwinden und stattdessen all seinen Familienmitgliedern ihre Fehler an den Kopf warf, war sehr bewegend und lebensecht. Ich konnte in dem Moment sehr gut nachvollziehen, wie sich Justin fühlte.
Die Entscheidung, den Entzug zu Hause zu machen, halte ich für keine so gute Idee. Es wird sich natürlich mit der Zeit zeigen, aber wie gut Justin – wie es eben für Drogenabhängige üblich ist – seine Familie anlügen kann, hat man ja bereits gesehen. Besonders Nora würde ich da als eher naiv einschätzen, was vielleicht daran liegt, dass sie sich selbst an einigem die Schuld gibt. Als Justin dann unbedingt nach draußen wollte, hat sie jedoch gezeigt, dass sie sich nicht mehr so leicht von ihm manipulieren lässt, aber wir werden sehen, wie lange das anhält.
Besonders schön an der Entzugsgeschichte fand ich jedoch, dass man endlich mal wieder alle Familienmitglieder so richtig beisammen hatte und zwar für eine ganze Folge. Dadurch kamen einige schöne Gespräche zutage und Geheimnisse wurden an die Oberfläche gebracht. Dabei denke ich insbesondere an Saul, der Nora endlich seine Homosexualität gestanden hat. Verstehe aber immer noch nicht wirklich, warum er Kevin das so vehement verschweigen will.
Außerdem wissen endlich ein paar mehr von Tommys nervigem Fehltritt, der sicherlich noch seine Folgen haben wird (oder wie man auf Englisch so schön sagt: "It will come back to bite him in the ass."). Ich hoffe, dass die Autoren damit auf Fanreaktionen eingegangen sind und diese Story nun wirklich beenden. Nach Lenas Aussage zu urteilen, hat Tommy ja bereits zwei Mal mit ihr Schluss gemacht – erfolglos, wie wir in dieser Folge sahen. Noch mehr davon kann ich nun wirklich nicht ertragen. Ich könnte mir nach Lenas Reaktion allerdings gut vorstellen, dass die Affäre nicht lange ein Geheimnis bleiben wird. Wo wir gerade dabei sind: Wo ist eigentlich Julia? Nicht dass ich sie vermissen würde, aber ich finde es schon besonders merkwürdig, dass eine Person, die als Hauptdarsteller geführt wird, so lange nicht auftaucht.
Tommy ist für mich ohnehin spätestens mit dieser Folge vom einzigen eher profillosen Walker zum unsympathischsten Familienmitglied aufgestiegen. Konnte ich mich am Ende der letzten Staffel noch zum ersten Mal wirklich mit ihm anfreunden und mit ihm mitfühlen, so hat er durch sein zu spätes Auftauchen bei der Intervention nur weitere Minuspunkte machen können. Klar konnte er nicht wissen, dass es sich um so etwas Wichtiges handelt. Aber einen Nachmittag im Bett mit seiner Affäre dem Drogenentzug seines Bruders vorzuziehen, konnte bei mir leider erneut nur ein genervtes Augenrollen hervorrufen (ihr kennt ja den passende Smiley...).
Neutral stehe ich noch den Entwicklungen im Falle Kevin und Senator Mc-"Immer noch nicht mehr so richtig"-Perfect entgegen. Ich fände es erneut sehr unpassend und aus Autorensicht irgendwie den "easy way out", wenn Kevin nun etwas mit Scotty anfangen würde. So gerne ich Scotty habe und so toll ich die beiden auch als Paar fand, so mag ich Jason doch noch irgendwie ein Stück mehr und eine eventuelle Affäre der beiden riecht erneut ganz stark nach Seifenoper. Long story short: Bitte Finger weg von dieser Story! Dass Jason Kevin nicht zurückruft, finde ich jedoch sehr schade. Würde ihn so gerne bald wieder sehen und zwar mit einer Erklärung, aber der Autorenstreik wird mir da sicher einen Strich durch die Rechnung machen.
Dann ist da ja auch noch Roberts Abneigung, ein weiteres Kind zu bekommen, die in dieser Folge ordentlich angeheizt wird. Dass seine Kinder das Thema so belastet, wird sicherlich auch eine große Rolle spielen. Dachte er noch letzte Woche, das Thema sei erledigt, will Kitty nun zu allem Überfluss auch noch tatsächlich ein Kind. Wahrscheinlich wurde die Abtreibungsstoryline nur zu diesem Grunde eingeführt, denn es ist sicher nur natürlich, dass man sich nach so etwas plötzlich viel mehr Gedanken um eine Schwangerschaft macht als vorher, wo Kitty ja auch extrem beschäftigt war. Dass Robert ihr seine Bedenken nicht erzählt, gefällt mir allerdings nicht. Nachvollziehen kann ich das auch nicht so wirklich, so etwas sollte vor einer Hochzeit auf jeden Fall mal auf den Tisch kommen. Denn wie konnte Robert bitte davon ausgehen, dass Kitty keine Kinder haben wollen würde? Sie ist noch relativ jung, gesund und liebt ihre Familie über alles...
Fazit
Insgesamt hat mir die Folge wieder weitaus besser gefallen als der Schnitt aus den letzten Wochen. Besonders wichtig war, dass einige Geheimnisse mal auf den Tisch gebracht wurden und die Storys damit weitergebracht werden konnten. Ich bin bei einigen Dingen gespannt, wie es sich entwickelt. Da ich aber insbesondere bei Kevin und Robert noch die Bedenken habe, was die Autoren daraus entwickeln werden, gebe ich statt den erst von mir überlegten 8, doch lieber nur 7 Punkte. Wäre das in der letzten Staffel gewesen, hätte ich sicher kein Problem damit gehabt, aber durch die Entwicklungen in dieser Staffel hat mein Vertrauen in die B&S-Autoren doch einige Kratzer bekommen...
Nadine Watz - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: 36 HoursErstausstrahlung (US): 11.11.2007
Erstausstrahlung (DE): 13.05.2011
Regie: David Paymer
Drehbuch: David Marshall Grant, Molly Newman
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