Review: #2.06 Schadensbegrenzung

Diese Folge hat mir kaum gefallen und war furchtbar anstrengend anzuschauen. Teilweise war ich richtig genervt von den Storyentwicklungen und dem Verhalten einiger Charaktere. Es gab zwar einige Lichtblicke, darunter Nora, Rebecca, Paige und auch die interessante Wendung um Robert gegen Ende, doch die können nicht wirklich etwas am eher negativen Gesamteindruck der Folge ändern. Für mich die bisher schwächste Folge der gesamten Serie, da sie sich immer mehr in die Kategorie Soap zu manövrieren droht. Das finde ich sehr schade, denn diese Serie hat deutlich mehr zu bieten.

Auf Platz Nummer 1 der schlechten Storylines steht nach wie vor Tommy mit seiner Affäre. Ich hatte schon ganz vergessen, dass Lena ja die beste Freundin von Rebecca ist. Bin gespannt, wie sie reagiert, wenn sie das herausfindet. Kann mir nicht vorstellen, dass sie das akzeptieren wird. Andererseits könnte die Familie auch wieder auf sie losgehen, falls sie davon erfährt, es aber nicht erzählt. Trotzdem finde ich es furchtbar, wie platt bisher damit umgegangen wird. Und dann knutscht Lena auch noch mit Rebeccas anderem Halbbruder Justin rum? Um es mit den berühmten Worten aus "Grey’s Anatomy" zu sagen: Seriously? Da konnte ich mir wirklich nur an den Kopf fassen. Das einzig gute an der ganzen Geschichte war Rebecca, die auszieht und Justin die Meinung geigt. Ich denke, sie hat mit ihrer Einschätzung vollkommen Recht und ich finde es sehr mutig von ihr, dass sie ihm dass so auf den Kopf zusagt. Anscheinend hat sie bereits genug Erfahrung gesammelt, so dass sie sich nicht von ihm einlullen lässt. Respekt!

Außerdem befürchte ich für Justin auch gesundheitliche Konsequenzen. Denn wie wir alle wissen (gibt ja mittlerweile genug gute Arztserien), ist Schmerz immer noch ein Warnsignal des Körpers. Wenn Justin also zu Beginn große Schmerzen hatte, wenn er sein Bein nur wenig bewegt hat, kann ich mir nicht vorstellen, dass es gut für seine Muskeln ist, wenn er es plötzlich wieder bereits vollständig beugt und die Schmerzen unterdrückt. Ich bin kein Arzt, aber wenn das so einfach wäre, könnte man solch eine Behandlung ja bei jedem Patienten einsetzen. Einfach das Bein bei der Physio betäuben und dann trainieren. Oder falls das nicht reicht, eben starke Schmerzmittel geben und sie hinterher wieder absetzen. Ich denke, da steckt mehr dahinter als das reine Problem der Abhängigkeit.

Auf Platz Nummer 2 steht weiterhin Joe, der sich plötzlich wie ein Wahnsinniger verhält. Als Paige verschwindet und er Sarah die ganze Schuld daran gibt, wollte ich nur irgendwas in Richtung Bildschirm schmeißen, weil ich es kaum ertragen konnte. Wenigstens hat er jetzt ein bisschen nachgegeben. Trotzdem immer noch furchtbar nervig. Aber auch hier gab es einen Lichtblick und das war die kleine Paige. Gut gespielt und auch ihre Gefühle kann man verstehen. Sie hatte einige schöne Szenen, darunter mit Kitty und mit Justin.

Auf Platz Nummer 3 folgt nun ganz dicht die Fehlgeburtsstory. Hab ich mir nicht noch letzte Woche gewünscht, dass es genau das eben nicht gibt? Manchmal kommt es mir so vor, als ob die Serienmacher von "Brothers & Sisters" regelmäßig meine Reviews lesen und dann ganz genau das Gegenteil von dem machen, was ich erwarte. Es gab zwar schöne emotionale Szenen, aber wirklich berührt wie sonst hat es mich nicht. Vielleicht lag es auch an dem fürchterlichen Schnitt von der heulenden Kitty, die gerade erfahren hat, dass ihr Baby tot ist, zu dem Party feiernden Justin, der wieder total high war. Das war dermaßen unpassend, dass ich mich wirklich frage, wie da Emotionen aufkommen sollten...

Wahrscheinlich wurde diese Story zu dem einzigen Zweck eingeführt, dass sie einen möglichen Keil in die Beziehung von Kitty und Senator Mc-"Endlich nicht mehr"-Perfect treiben kann. Wenigstens diese Wendung hat ein wenig Potential, obwohl ich hoffe, dass sie die Beziehung nicht vollständig zerstören wird. Oh nein, warum hab ich das nur geschrieben? Damit hab ich diese Beziehung endgültig verflucht. Sorry...

Finde es schade, dass Robert keine Kinder mehr möchte, aber warum Kitty anlügen? Okay, vorher konnte er schlecht sagen: "Was? Du bist schwanger? Muss das sein?" und gleich nach einer Fehlgeburt sagt man ja auch nicht: "Puh, was ein Glück, wollte eh kein Balg mehr..." Aber vielleicht klärt man sowas, bevor man jemandem einen Antrag macht und verspricht, den Rest seines Lebens mit dieser Person zu verbringen... Ich bin gespannt, ob er das noch zur Sprache bringen wird oder vorerst lieber für sich behält.

Auch in dieser Story gab es aber wieder einen angesprochenen Lichtblick und das war Nora. Sie gefällt mir jetzt wieder viel besser und sie geht in ihrer Mutterrolle richtig auf. Bin gespannt, ob sie sich erneut in das Nervmonster der ersten vier Folgen zurückentwickeln wird, wenn sie erfährt, dass Justin wieder auf Drogen ist. Wobei mir gerade einfällt, dass Rebecca der Familie sicherlich nicht davon erzählen wird. Sie könnte sich mit den ganzen schlechten Storys um sie herum auf sehr dünnes Eis begeben, was die Familie angeht, und ich befürchte schon den sicherlich bald folgenden Zwist, der sie wieder auseinander treiben wird. Dabei hat es mir so gut gefallen, wie sie sich in den letzten Wochen und Monaten bei den Walkers eingegliedert hat.

Wenigstens einen Höhepunkt gab es in dieser Woche und das waren Kevin und Scotty. Ich bin so froh, dass sie ihn zurückgeholt haben, auch wenn ich bei Scotty einfach nie objektiv sein könnte. Luke MacFarlane ist einfach hinreißend. Ich finde es sehr schön, wie die beiden momentan einfach nur Freunde sind und es funktioniert. Besonders toll fand ich es, wie Scotty Kevin wegen Jason aufmunterte. Wenn B&S jetzt wirklich einen auf Soap machen will und von mir nächste Woche mit den Worten "The series jumped the shark" begrüßt werden möchte, dann wird Jason bald vergessen sein und Kevin und Scotty beginnen in der nächsten Folge eine Affäre. So sehr ich mir die beiden als Paar gewünscht habe, so unpassend wäre das an dieser Stelle. Vor allem da ich Jason mit Kevin fast besser finde und mich freuen würde, wenn Scotty und Kevin einfach Freunde bleiben könnten...

Bin wirklich schwer enttäuscht von der Serie, nachdem die neue Staffel so stark anmutete. Obwohl es einige gute Punkte in den schwachen Storys und zumindest eine gute gab, kann und will ich einfach nicht mehr als 3 Punkte geben. Bitte in Zukunft wieder etwas mehr Qualität und Einfallsreichtum! Wäre wirklich zu schade, wenn eine meiner Lieblingsserien ihr großes Potential einfach vergeuden würde.

Nadine Watz - myFanbase

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