Review: #2.15 Offenbarung mit Folgen
Nach all den schlechten Storys und enttäuschenden Entwicklungen in den letzten Folgen, hatte ich vor dieser Episode schon gar keine richtige Lust mehr, sie zu gucken. Aus reinem Pflichtgefühl habe ich mich davorgesetzt und schon überlegt, es vielleicht lieber zu lassen, da meine Reviews nicht mal annähernd positiv ausfallen können, wenn ich so schlecht gelaunt und negativ an die Serie herangehe. Doch diese Woche hat mal wieder gezeigt, dass eine wirklich gute Folge auch dann überzeugen kann, wenn man es am wenigsten erwartet. Lediglich einen Kritikpunkt an den Entwicklungen selbst habe ich, aber dazu gleich mehr. Ansonsten wurde trotz schlechter Voraussetzungen alles wunderbar gelöst, es gab viel Herzschmerz und wieder etwas Witz (der leider trotzdem etwas zu kurz kommt) und vor allem gab es ein Ende, das nach mehreren Päckchen Taschentüchern verlangte...
Holly rettet Ojai Foods
Wirklich nur eine Sekunde habe ich daran geglaubt, dass Ojai Foods tatsächlich den Bach runtergeht. Das Familienunternehmen ist nun mal ein wichtiger Bestandteil der Walkers und es wäre schade, dies einfach zu opfern, v.a. da es sicherlich weitaus mehr Storypotential bietet, solange es noch besteht. Besonders interessant wird es natürlich nun durch Hollys Rettungsaktion der letzten Minute. Zunächst dachte ich ja, dass sie durch den Streit mit Rebecca zuvor vielleicht ein schlechtes Gewissen gegenüber den Walkers hatte, da sie ja immerhin selbst da zum ersten Mal erfahren hat, dass David Rebeccas Vater ist. Aber da gehe ich nun offensichtlich viel zu naiv an Holly heran. Irgendwie schafft sie perfekt die Gratwanderung zwischen Bösewicht und Fast-Familienmitglied der Walkers, so dass ich sie häufig nicht wirklich durchschauen kann. Durch den Vorschlag, den sie gemacht hat, war aber klar, dass es ihr weniger um Wiedergutmachung ging bei der Aktion, als vielmehr um die Rettung ihres eigenen Hinterteils. Falls herauskommen sollte, dass Rebecca nicht Williams Tochter ist (und wie wir gesehen haben, wird es das bzw. ist es schon), wird sich die Familie natürlich zuerst gegen Holly wenden. Da ist es für sie am besten, sich erstmal ein feines Nest im Walker-Familienunternehmen zu bauen, bevor sie die Chance haben, sie vom Baum zu werfen. Clever! Diese Storyline hat nun auf jeden Fall mein Interesse geweckt.
Dass Sarah ihren Kopf hinhält für Saul, war ja wieder sehr märtyrerhaft von ihr. Ebenso wie Graham sah ich aber wirklich nicht die Notwendigkeit. Warum sollte die Familie ihr das leichter vergeben als Saul? Immerhin gehört er auch zur Familie. Ich hätte es verstanden, wenn es jemand gewesen wäre, der ihr wichtig war, aber nicht zur Familie gehört hat, aber so war das für mich wirklich unnötig. Dann kommt für mich aber auch der einzige Kritikpunkt an dieser Folge, was ich einfach nur schade finde. Sarah schießt Graham ab. Ich glaube nicht, dass sie für Sarah nochmal ein "love interest" einführen werden, das mir so gut gefallen kann. Graham war sehr sympathisch und Steven Weber gefällt mir einfach. Schade, dass das damit nach Noras letztem Schwarm nun auch schon wieder vorbei ist...
Happy Ending
... wenigstens Scotty bleibt uns weiterhin erhalten. Darüber freue ich mich besonders. Hätte ich mir das doch noch vor einigen Wochen und Monaten nicht erträumen lassen. Das ist eine der Storywendungen der zweiten Staffel (vielleicht die einzige), über die ich mich wirklich einfach nur freue. Scotty ist so herzensgut und sympathisch und sollte endlich mehr Screentime bekommen und in die Familie integriert werden. Die letzte Szene, als Kevin Scotty den Antrag machte, hat mir nicht nur die Tränen in die Augen getrieben, sondern mich wie ein kleines Mädchen schluchzen lassen. Herrlich und einfach nur ein perfekter Abschluss für eine nahezu perfekte Folge!
Sehr eindringlich war dann aber doch, was Kevin kurz vor dem Antrag zu Scotty sagte. "It's like all these crazy people in my family are in this insane free fall and completely incapable of being happy." Genau das war für mich auch das größte Problem der letzten Wochen. Es gab überhaupt keinen positiven Aspekt (abgesehen von Kevin und Scotty), alle waren nur ständig bedrückt und traurig, gestresst, überarbeitet, whatever. So viel Depression ist als Zuschauer einfach nicht mehr zu ertragen. Wenigstens scheint es die Serie selbst erkannt zu haben. Denn das sind nicht die Walkers, die ich kennen und lieben gelernt habe. Aber Selbsterkenntnis ist ja bekanntlich der erste Weg zur Besserung...
Besessen vom Kinderkriegen
Das sind genau die Storylines, die es schon hunderttausend Mal in Serien gab und die deshalb auch hauptsächlich in Sitcoms vorkommen, weil sie einfach für den Zuschauer sehr anstrengend sind. Kitty und Robert versuchen wie vom Teufel besessen, unbedingt ein Kind zu kriegen, und sind dabei so verkrampft, dass es kaum auszuhalten ist. Glücklicherweise konnte das aber diese Folge nicht stark beeinträchtigen. Als die beiden am Ende nochmal vorkamen, war ich fast überrascht, weil ich sie schon wieder völlig vergessen hatte. Hoffentlich wird diese Story bald abgehandelt, denn irgendwie kann sie bei mir keinen Blumentopf gewinnen.
Coming Out Nr. 1
So ganz bin ich noch nicht dahinter gekommen, was Saul meinte, aber vielleicht wird das ja in den nächsten Folgen noch aufgeklärt werden. Warum hat er das mit der Firma gemacht? Inwiefern sollte er dadurch frei werden und endlich die Chance haben, sich zu seiner Homosexualität zu bekennen? Dennoch bin ich sehr froh, dass es auch da endlich weiterging. Man hat bei Saul endlich als Zuschauer auch etwas gespürt und dann konnte er endlich zumindest einen Bruchteil seines Coming Outs feiern. Ich bin gespannt, wie der Rest der Familie darauf reagiert (nur positiv, denke ich) und was aus dieser Story gemacht wird.
Coming Out Nr. 2
Rebecca konnte einem in dieser Folge eigentlich nur Leid tun. Trotz der schlechten Voraussetzungen hat Emily vanCamp auf jeden Fall alles aus der Storyline herausgeholt, was herauszuholen war. Auch kann ich Rebeccas Reaktion absolut nachvollziehen. Sie hat Angst, plötzlich die Familie wieder zu verlieren, nach der sie sich so lange gesehnt hat. Deshalb werfe ich ihr das nicht mal vor, dass sie Justin angelogen hat. Vielmehr ist Holly doch hier vorzuwerfen, dass sie ihre Tochter tatsächlich in dem sicheren Glauben gelassen hat, William sei ihr Vater, obwohl die Möglichkeit bestand, dass es auch anders hätte ausgehen können. Ich hoffe jedenfalls, dass die Walkers in der Lage sind, ihr das zu verzeihen und sie trotzdem weiterhin als Familienmitglied ansehen werden.
Als Justin Rebecca seine verwirrten Gefühle gesteht und sie nur verwirrt weglief, ging mir das richtig ans Herz. Deshalb fand ich es sehr gut, dass sie ihm gleich davon erzählt hat. So wird auf jeden Fall schon mal ausgeschlossen, dass Justin und Rebecca sich küssen, obwohl er noch in dem Glauben ist, sie sei seine Schwester. Denn dazu (zum Kuss) wird es nun am Ende wohl leider kommen. Ich halte absolut nichts von dieser Storyline, da sie einfach nur der einfache Weg ist. Man muss keine neuen "love interests" für die beiden einführen, immerhin hat die Serie es bei allen anderen Walkers bisher nicht geschafft, das erfolgreich zu tun. Auch dass Justin es gleich Nora erzählt, verspricht ein gutes Serienfinale nächste Woche. Ich bin jedenfalls gespannt.
Fazit
Super Folge, die Lust auf das Staffelfinale macht. Das hätte ich nun wirklich nicht mehr für möglich gehalten nach den letzten vier Episoden. Aber sei's drum. Hoffentlich hält die nächste Folge das, was diese versprochen hat.
Nadine Watz - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Moral HazardErstausstrahlung (US): 04.05.2008
Erstausstrahlung (DE): 15.07.2011
Regie: Michael Owen Morris
Drehbuch: Jason Wilborn & Sherri Cooper
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