Bewertung

Review: #3.08 Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten

Diese Folge war nicht mal schlecht, aber irgendwie ist die Luft raus. Es gibt keine richtigen staffelübergreifenden Handlungen mehr, wenn man mal von Roberts und Kittys bevorstehender Adoption absieht, und damit auch irgendwie nichts, auf das man sich in den kommenden Episoden freuen kann. Ob wir Ryan Lafferty noch jemals zu Gesicht bekommen werden, scheint derzeit auch in den Sternen zu stehen...

Conference Call

Kommen wir erstmal zu den äußerst positiven Dingen, wie der Tatsache, dass es endlich mal wieder eine berühmte Walker-Konferenzschaltung gab, in der alle wild durcheinander schrieen, um irgendeinem Familienmitglied weiter zu helfen. Leider kam es diesmal nicht zu den sonst so berüchtigten, geschwisterlichen Austauschen, in denen wieder jemand ein Familiengeheimnis nebenbei ausplaudert. Trotzdem war es ganz nett, das mal wieder zu sehen.

Not enough room to swing a cat

Kevins Probleme sind für mich als Frau zwar nicht wirklich nachvollziehbar, aber doch irgendwie verständlich. Es stimmt schon, dass Kevin immer gerne den Ritter spielt und sich in der Rolle des Versorgers durchaus wohl fühlt. Allerdings hat es mir irgendwie nicht gefallen, wie das Ganze zum Thema gemacht wurde. Aber dazu später mehr. Wieder einmal hat man gemerkt, dass Scotty irgendwie der normalste innerhalb der Familie ist, und deshalb ist es auch so schade, dass er zwar zum Hauptcharakter wurde, aber trotzdem keine eigene Storyline bekommt, wie es bei so vielen Darstellern der Serie der Fall ist. Immer hat es mit irgendeinem von Kevins Problemen zu tun, die zu einer Beziehungskrise führen, die kurz darauf gelöst wird. Ich habe sowas ja bereits letzte Woche bei Rebecca und Justin kritisiert, allerdings ist es bei Kevin und Scotty weniger nervig, trotzdem auch nicht unbedingt ideal. Ich will keinesfalls, dass die beiden sich trennen oder auch nur in die Nähe einer ernsthaften Krise kommen, aber wenn man bedenkt, was für schwer emotionales Drama die Serie eigentlich auszeichnet, ist das momentan doch eher leichte Kost. Das muss nicht unbedingt negativ sein, allerdings hilft es auch nicht unbedingt, die alten Fans wieder zu überzeugen...

Hug first, proof-read later...

Sarah und Kitty verstehen sich also wieder, was zu begrüßen ist, obwohl ich mich nicht mehr so wirklich erinnern kann, wie wir von geschwisterlicher Distanz zu "I love you" gekommen sind, aber ich schiebe es mal darauf, dass Blut dicker ist als Wasser. Platte Phrasen helfen im Notfall immer... Kittys Probleme kann ich nachvollziehen und Calista Flockhart ist auch jemand, der in all den teilweise langweiligen, teilweise abgefahrenen Storys immer sehr natürlich und authentisch wirkt. Ich nehme ihr jedes der Probleme, das sie von den Autoren vor die Füße geworfen bekommt, absolut ab und deshalb ist sie für mich ein momentaner Lichtblick, obwohl ihre Storys selbst mich nicht unbedingt aus meiner Höhle hervorlocken könnten. Nun haben wir Glück, dass die Menschen heutzutage etwas zivilisierter in Häusern leben und ich daher in meiner Höhle bleiben kann, während ich mir die Folgen auf einem neumodischen Multimedia-Gerät ansehen kann.

Dinner and a Show

Kommen wir zum Mittelpunkt der Folge und auch noch zum Urheber des obigen Zitates. Erst einmal ist mir beim zweiten Durchskippen für die Episodenbeschreibung aufgefallen, dass es irgendwie schon fast lächerlich ist, dass wir noch nie ein richtiges Familiendinner bei den Walkers gesehen haben, bei dem auch zu Ende gegessen wurde. Wenn ich ganz ehrlich bin, würde ich zu solchen Veranstaltungen einfach nicht mehr auftauchen, wenn sowieso schon vorher klar ist, dass es in einem Debakel endet. Dann kommen wir auch gleich zu meinem größten Kritikpunkt an dieser Folge - abgesehen von fehlender Spannung - und das war eben jenes Dinner.

Schon wieder ist es Nora, die eine Riesenszene macht, die irgendwie unangemessen ist. Ich erinnere mich noch an das unangenehme Dinner bei den McPerfects, wo sie Kitty zur Schnecke gemacht hat. Natürlich steht es insbesondere Sally Field, so aus sich heraus zu gehen, aber irgendwie fühle ich mich dabei mittlerweile etwas unwohl. Bei vergangenen Familienessen gab es wenigstens einen saftigen Rundumschlag und wildes Durcheinandergeschreie. Aber Noras Ton und ihre öffentlichen Demütigungen gefallen mir irgendwie gar nicht und ich finde, das könnte auch etwas anders gelöst werden. Immerhin war es auch ihre Schuld, dass sie sich so überrumpeln lässt. Doch ihr Ausbruch wirkte eher bitter und erzwungen.

Kommen wir zum letzten interessanten Part. Paul war schon irgendwie amüsant, aber passte auch so gar nicht zu diesem Dinner dazu. Lediglich sein Kommentar "Wow... dinner AND a show..." hat gepasst, wie die Faust aufs Auge. Saul hat also einen Freund, den wir vorerst nicht kennen lernen. Zumindest geht es bei ihm off-screen weiter, denn on-screen sehen wir ja kaum was von ihm, was ich bei Saul - im Gegensatz zu Tommy - zumindest etwas bedaure. Aber Sauls Forderung, dass Justin das für sich behalten solle, war doch wohl ein Witz. Ich freue mich allerdings schon auf das Familientreffen, bei dem dieses Geheimnis wieder nach und nach unter den Geschwistern verbreitet wird...

Fazit

Die Folge war durchaus unterhaltsam, aber auch kein wirkliches Meisterstück serientechnischer Unterhaltung. Es plätschert derzeit eben alles ein bisschen dahin bei den Walkers. Wollen wir hoffen, dass die große Sturmflut doch noch irgendwann kommt und einen mitreißt...

Nadine Watz - myFanbase

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