Review: #3.09 Abrissarbeiten
Da waren sie wieder, die witzigen Turning Points, die ich so liebe. Doch leider in einem Kontext, der wieder zu kurzweilig war und dem es wieder an Herzblut fehlte. Es fehlen im Moment einfach die mitreißenden Gefühle. Schade, denn Potential hätten die Storylines allemal, sprich, man könnte was aus ihnen machen, wenn man sie nicht so schnell durchziehen würde.
You're not exactly qualified for this job
Wow, man hat es echt mal geschafft, einen Konflikt gut einzuführen, ohne dass es irgendwie gekünstelt wirkte. Ein kleiner Kommentar von Justin verärgert Rebecca und sie reagiert angemessen. Nach einer kurzen Aussprache ist dieses Thema gegessen und man hatte einen realistischen Konflikt geschaffen, der mir so ähnlich auch schon passiert ist. Es wirkte eben mal nicht so künstlich und aufgesetzt.
Ansonsten verstehe ich Holly einfach überhaupt nicht. Ständig reibt sie einem der Walkers unter die Nase, dass die Zeiten des Familienunternehmens vorbei sind und dann möchte sie, und das ist in gewisser Weise sogar verständlich, dass sie Rebecca auch im Job in ihrer Nähe hat, aber spricht es nicht mal mit Tommy ab, der ja immer noch die Firma leitet. Da ist Tommy zurecht verärgert und er tut das, was in den nächsten Folgen interessant zu werden scheint. Wenn man es nicht wieder zu kurz erzählt. Denn Holly aus Ojai zu verdrängen dürfte ebenso schwer wie spannend werden. Und da sich Rebecca jetzt wieder so gut mit ihrer Mutter versteht, dürfte auch ihre Seite der Medaille recht interessant werden.
...and we give Kyle and Ethan a happy exit
Was bei Justin und Rebecca so gut funktioniert, läuft bei Sarah und ihren Männern diese Woche nicht so gut. Diese Storyline war so was von heraufbeschworen und für mich nicht wirklich nachvollziehbar. Sicherlich hat Sarah bei dem ganzen Flirten vergessen, sich mehr für Ethan und Kyle einzusetzen, doch dass die beiden sie mit Vertrauensentzug und der kalten Schulter strafen, war völlig daneben. Ich verstehe auch gar nicht, warum Sarah nicht mal ganz offen gesagt hat, dass sie Graham gegenüber ihre Bedenken geäußert hat und er diese nicht beachtet hat. Da ist es wohl das mindeste, dass die beiden sie am Ende hereinlassen und ihr zumindest teilweise verzeihen.
Was ich anfangs noch als recht amüsant und neu empfand, könnte in nächster Zeit etwas nervig werden: Das Alter der beiden. Sie scheinen wirklich noch ein wenig kindisch zu sein, sonst hätten sie nicht so extrem reagiert, wie sie es getan haben. Natürlich ist ihnen ihr Projekt wichtig, doch Sarah hat bisher keinerlei Zweifel aufgeworfen, dass es ihr nicht auch wichtig ist. Wie gesagt, leider etwas zu künstlich herbeigeführt, dieser Streit.
Graham Finch. Leider in der zweiten Staffel etwas zu schnell von der Bildfläche verschwunden, taucht er erneut auf und verdreht Sarah den Kopf. Ich muss gestehen, ich war ein Fan dieser Verbindung und bis zum Kuss fand ich es auch in dieser Folge recht gut. Doch musste der Sex sein? Hätte man es nicht beim "Catch-up" belassen können? So langsam täte ein Love-Interest der guten Sarah auch gut. Muss ja nicht gleich in eine Ehe führen wie bei Kitty und Kevin.
We're here to fix up this house, not to dismember our significant other! – Yeah, well, I can multitask.
I: Nora
Zwar sind Noras Ängste nachvollziehbar, doch so langsam nervt sie ein klein wenig. Nachdem sie sich überlegt hatte, die Stiftung aufzubauen, sorgt sie sich zuerst um die Finanzierung und geht daran fast zu Grunde. Dann zerbricht sie beinahe daran, ein geeinetes Haus zu finden. Nun ist dieses auf Umwegen in ihren Besitz gelangt, schon gibt es die nächste Krise. Doch ich lasse die Kirche im Dorf: Grundsätzlich gefiel es mir, die Walkers mal wirklich arbeiten zu sehen. Denn sonst erledigen alle nur geistige Arbeit – ob als Anwalt/Kommunikationschef, Buchautor, Senator oder Firmenchef – und mir gefiel es, dass sie auch mal zupacken. Auch, dass Nora auf ihre Familien bauen wollte, um Kosten zu sparen, war eine recht pfiffige Idee. Nun verlief der Spaß nicht ganz nach Plan und alle kamen zu der weisen Einsicht, doch Profis ans Werk zu lassen. Amüsant, kurzweilig und nicht kritikwürdig. Auch, weil es eine der wenigen Storylines ist, die mehr als eine Episode andauert.
II: Kitty
Ich verstehe Kitty, dass sie Trishs Angebot annimmt. Und ich verstehe Robert, dass er Leihmutterschaft ernsthaft erwägt. Klingt nach einem guten Interessenkonflikt, der berechtigt nicht Hauptthema ist. Doch so am Rande vorgetragen gefiel er mir recht gut. Die eigentlich abgeschlossen geglaubte Geschichte um Trish wurde hier noch einmal gekonnt aufgegriffen. Und so konnte Kitty auch wieder Frieden mit sich schließen, nachdem sie letzte Folge doch sehr damit zu kämpfen hatte, Schuld an der Misere zu sein. Dass Robert jetzt auch mit Kevin über derlei Dinge redet, empfinde ich als Fortschritt, überhaupt scheinen sich die beiden miteinander abgefunden zu haben und entdecken nun auch positive Seiten, die sie vorher nicht sehen wollten. Und so ist es auch Kevin, der Robert noch einmal zum Nachdenken anregt, so dass dieser feststellt, dass er gar nicht weiß, wofür nun sein Herz schlägt: Adoption oder Leihmutterschaft? Am Ende scheint es so, dass sich Robert nun endgültig mit Trish und damit der Adoption arrangiert hat. Und so steht dem Baby nichts mehr im Weg. Und das ist gut so, denn noch eine Enttäuschung würden weder Robert und Kitty noch der Zuscher ertragen.
Fazit
Eine solide Folge, die weder große Freundensprünge noch tiefe Seufzer hervorruft. Allgemein fehlt es an einer wirklich ansprechenden Wendung, damit nicht alles so vor sich hin plätschert. Deswegen auch nur sechs Punkte. Der Witz war zwar auch schon besser vertreten, kommt aber immer noch recht gut zum Tragen:
Robert: "It’s okay, I can multitask."
Scotty: "Okay, then multitask away...!"
Christian Bönisch - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Unfinished BusinessErstausstrahlung (US): 30.11.2008
Erstausstrahlung (DE): 23.09.2011
Regie: Jason Wilborn
Drehbuch: Nancy Won
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