Bewertung

Review: #3.19 Neuanfang

Nach dem die Episoden #3.16 Turbulenzen (1) und #3.17 Turbulenzen (2) mich nahezu vollkommen überzeugen konnten, scheint den Autoren der Serie die Energie für überzeugende und weniger nerviger Handlungsstränge abhanden gekommen zu sein. Einiges wirkte in der aktuellen Episode wieder sehr angestrengt und vor allem vorhersehbar, was die Folge in keinem so guten Licht dastehen lässt.



Vorsicht ist geboten



Zwar hatte ich in meiner Review zur letzten Folge geschrieben, dass ich Robert nun ins Herz geschlossen habe und ich wünschte #3.19 Neuanfang hätte diesem keinen Abbruch getan, doch leider ist genau das passiert. Ich muss einfach seine Einstellung bemängeln. Das hat nicht nur alleine damit zu tun, dass er alles daran setzen will, schnell wieder gesund zu werden (was sogar mehr als verständlich ist), jedoch dieses unbedingt MÜSSEN und dass er dabei auch noch ein bisschen arrogant rüber kommt, stört mich schon mal massiv. Noch schlimmer finde ich aber sein Gespräch mit Sarah. beziehungsweise dass er ihr nicht mal zugesteht, dass jene Kitty dann eben doch besser kennt, als er selbst. Was wäre denn daran so schlimm? Er sollte Sarah doch eher dankbar dafür sein, dass sie ihn überhaupt über Kittys Gefühlszustand in Kenntnis gesetzt hat. Man muss ihm natürlich irgendwie zugestehen, dass er in seiner Einsamkeit doch darüber nachgedacht zu haben scheint und immerhin angeboten hat, zu helfen und sich auch Kittys Recherchen durchgelesen hat. Hoffentlich ist seine Einsicht nicht zu spät gekommen.

Vielleicht ist meine Empathie für Robert zu groß. Während ich mir nämlich noch bis zu seinem Herzinfarkt gerade zu sehr eine Trennung herbei gewünscht habe, hoffe ich nun inständig, es möge nicht dazu kommen. Denn ich glaube, Robert hat erst jetzt erkannt, wie sehr er Kitty braucht und diese liebt. Ich denke, dass vor allem sein seelischer Zustand und demzufolge auch seine Art dem zuzuschreiben ist, was er durch den Herzinfarkt erlitten hat. Für mich ist es daher einfach natürlich, dass er etwas sehr gereizt reagiert. Trotzdem wünsche ich mir zum einen, Robert sollte es etwas langsamer angehen, nicht nur, weil dies besser für ihn ist, sondern auch der Beziehung zu Kitty sehr gut tun würde. Außerdem hoffe ich noch immer auf eine emotionale Aussprache der beiden, die aber im Fall einer Trennung nicht zustande kommen wird. Leider ist mir nämlich auch aufgefallen, wie abgestumpft Kitty über Robert spricht und dies ist anscheinend nicht nur ihrem Schlafmangel zuzuschreiben. Irgendwie wirkt sie nur noch resigniert und dies ist leider alles andere als ein gutes Zeichen. Umsonst ist sie nicht zu Nora gefahren. Anders als sonst fand ich es diesmal sogar richtig toll von Nora, sich nicht dem zu beugen, was Sarah ihr geraten hat. Sicherlich hat Kitty Abstand gebraucht, jedoch wirkt sie auch niedergeschlagen und sagt selbst, dass sie sich alleine fühlt. Hoffen wir einfach mal, dass sich das Blatt nochmal zum Guten wenden wird.



Mehr als nur Freunde?



Ryan und Rebecca, das will ich mir gar nicht vorstellen. Damit will ich zwar nicht sagen, der Beiden würde nicht passen, allerdings hätte ich mehr oder weniger das Gefühl einer Wiederholung – nur mit anderen Rollenverteilung. Wenn ich mich nämlich recht erinnere, fing es bei Rebecca und Justin ähnlich an und das muss ich derzeit nicht noch einmal erleben. Diese schöne, langsam aufkeimende Freundschaft gefällt mir sehr viel besser, als wenn man jetzt kurzerhand eine Beziehung zusammenschreibt. Dafür ist die Trennung von Justin und Rebecca noch zu frisch und man würde wahrscheinlich auch das Gefühl bekommen, Ryan würde jetzt nur als Trostpflaster herhalten und das muss nicht sein. Zudem glaube ich sowieso, dass die beiden dies selbst eher für unangemessen halten. Und nach diesem Geständnis, auf das ich gleich noch näher eingehe, würde das noch weniger in die derzeitige Thematik passen.
Dann hätte wohl auch Justin indirekt recht gehabt, der ja schon befürchtete, dass sich mehr zwischen Ryan und Rebecca entwickeln wird und wie man es ja gut erkennen kann, scheint dieser der Liebe zu ihr noch eine Chance geben zu wollen.


Hat er sie in den Tod getrieben?



Kommen wir jetzt mal zum ersten Handlungsbogen, der sehr angestrengt und konstruiert auf mich wirkte, wobei die Idee vielleicht nicht mal die schlechteste an sich war. Nun folgt das große aber, die Storyline wirkt nahezu fast schon ein bisschen an den Haaren herbei gezogen und dies missfällt mir doch schon sehr, selbst wenn es so gewesen sein sollte, was wir ja nicht wissen.
Mir hat die Annäherung zwischen Ryan und Kitty sehr gut gefallen und ich hätte dieser politischen Unterhaltung gern noch eine Weile beigewohnt. Als sehr übereilt fand ich dann auch Ryams Abgang. Zwar konnte ich mir denken, dass es am Tod seiner Mutter gelegen hat, aber meiner Meinung nach hätte man dieses Thema sehr schön ausbauen können. Vielleicht nicht mal, dass er so offen über seinen Verlust spricht, sondern lediglich nur ein paar Andeutungen diesbezüglich macht. 



Aber dass William am Tod von Ryans Mutter Schuld sein soll beziehungsweise er sie in den Selbstmord getrieben hat, kam für mich sehr überraschend. Es war die Art Überraschung bei der man sich an den Kopf greift und eigentlich gar nicht glauben mag, was man da gerade hört. Auch weiß ich nicht, ob ich mich für diesen weiteren Verlauf begeistern kann, da er eben auf mich sehr herbei beschworen wirkt. Hoffen wir einfach mal, dass es hier noch eine etwas andere Wendung gibt, die nicht den Anschein erweckt, man wolle dem neuen Familienmitglied auf Biegen und Brechen eine dramatische Storyline auf den Leib schreiben.

Auf und davon



Dass Tommy nicht von seiner Wut und Sturheit abrücken würde, war ja schon mehr als deutlich. Gerade deswegen regt mich vielleicht dieser Ausgang der Geschichte so sehr auf. Ich hätte es nie und nimmer für möglich gehalten, dass der Kerl so von sich eingenommen ist. Dabei ist ja nicht mal so störend, dass er Holly weiterhin mit in den Strudel dessen ziehen möchte, was er verbockt hat. Nein, er sieht es auch überhaupt nicht ein, ins Gefängnis zu gehen. Was erwartet er denn bloß? Dass ihm wirklich alles verziehen wird, wie bei Justin?

In seinen Augen mag das zwar gerechtfertigt sein, aber in meinen Augen sind die Dinge schon verschieden, wenn man sie näher betrachtet. Immerhin hat Justin selbst einen Schlussstrich gezogen, was man eben von Tommy nicht behaupten kann. Er hat die Sache nur noch schlimmer gemacht, indem er ja einfach abgehauen ist. Dass er nicht dazu bereit war, sich eben doch zu stellen, war mir ab dem Zeitpunkt klar, als Tommy sich dazu bereit erklärte, für Justin die Sache wegen dem Kuss zu klären. Ab da war so ziemlich alles vorhersehbar. Ich bin sogar davon überzeugt, dass Tommy mit den Kerlen vor der Tür einen Deal abgeschlossen hat, der ihn in Sicherheit bringt. Dass er Justin gebeten hat auf Rebecca zuzugehen, war wohl ein kleiner Versuch der Wiedergutmachung, da es schließlich seine Schuld war, dass sich die beiden überhaupt getrennt haben. Wenn ich nicht schon vorher bezweifelt hätte, dass dieser Ausflug kein gutes Ende nimmt, hätte mir die gemeinsame Szene zwischen Justin, Tommy und Kevin sehr viel besser gefallen.



Das alles war in meinen Augen nur eine Reihe von Versprechungen, um alle in den Glauben zu versetzen, endlich Einsicht zu zeigen und dass die Familie ihn nicht von seiner Flucht abbringen kann. Wenn dies alles nicht so tragisch und traurig wäre, könnte man ihn sogar dazu beglückwünschen aus seinen Fehlern gelernt zu haben und seine Pläne nicht zu verraten. Tja, es wäre aber besser und auch richtiger gewesen, wenn Tommy sich dafür etwas anderes ausgesucht hätte und zu seiner Tat stehen würde. Jetzt scheint es so, als wäre alles verloren. Und wenn er schlau ist, verschwindet er dahin, wo es kein Auslieferungsabkommen gibt.



Fazit



Diese Folge hat sich nicht mit Ruhm bekleckert, selbst wenn die Absichten der Autoren gut gemeint waren. Dennoch bleibt man etwas verstimmt zurück und fragt sich, welche Handlung die nächste sein wird, die so angestrengt durchgeführt werden wird. Nachdem Tommy das Weite gesucht hat, kann man diese Storyline als beendet ansehen. Hoffnungen gibt es da immer noch für Kitty und Robert und auch die aufkeimende Freundschaft zwischen Ryan und Rebecca könnte noch für einige schöne Momente sorgen.

Daniela S. - myFanbase

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