Bewertung

Review: #3.18 Partei ergreifen

Diesmal hat es im wahrsten Sinne des Wortes geknallt. Dennoch kann #3.18 Partei ergreifen nicht an die Vorfolgen heranreichen, wenngleich die Folge doch spannungs- und emotionsgeladen war. Dennoch macht es das Drama um Tommy und dessen sture Art einem sehr schwer, das alles nicht als nervig aufzufassen. Einzig und allein die Handlungsstränge um Robert und Holly/Rebecca lassen den Zuschauer mitfühlen.

Zukunftsängste

Ich hatte ja schon neulich erwähnt, dass ich es eigentlich nicht für möglich gehalten hätte, für Robert jemals eine Art von Mitleid zu empfinden, ganz zu schweigen davon, ihn ins Herz zu schließen. Doch genau das ist in dieser Folge passiert. Ich war zunächst in der alleinigen Annahme, er wolle seinen Kindern nur nichts von seinem Herzinfarkt erzählen, weil jene dann in Sorge wären. Natürlich spielt dieser Aspekt eine erhebliche Rolle, gerade auch weil er durch Kitty doch schon recht bevormundet wird. Demnach ist auch seine schlechte und gereizte Laune mehr als verständlich. Jedoch waren diese Punkte nicht das Ausschlaggebende, wenn ich das richtig verstanden habe. Mir kam es eher so vor, als wollte Robert seinen Kindern nur nichts von dem Infarkt sagen, weil er selbst Angst davor hat, es auszusprechen. Damit meine ich nicht nur, dass er diesen Infarkt überhaupt erlitten hat, sondern auch deswegen, weil Robert anscheinend wusste, dass seine Kinder durch Erlebnisse von Freunden sehr genau wissen, dass ihr Vater ebenso sterben kann. Und genau davor hat er selbst auch Angst. Aus diesem Grund spielt(e) er vor allen den Starken, weil es aller Wahrscheinlichkeit nicht leicht für ihn ist, über seine Ängste zu sprechen. Immerhin haben er und Kitty den kleinen Evan bekommen, um den sie sich sorgen. Zudem denke ich, möchte es Robert vermeiden, dass sich Kitty noch mehr Sorgen um ihn macht. Ich bin mal gespannt, ob sein Zusammenbruch der einzige bleiben wird und ob Kitty es irgendwann mitbekommen wird. Mir zumindest ist Robert dadurch jetzt richtig ans Herz gewachsen, da man erlebt hat, wie schwer die Situation für ihn selbst ist.

Die Bombe platzt

Jedes Mal wenn bei den Walkers ein Familienessen ansteht, für das es ja IMMER einen besonderen Grund gibt, kann man sich sehr sicher sein, dass irgendwer irgendein Geheimnis ausplaudern wird und dadurch eine hitzige Diskussion entsteht. Doch was in dieser Folge geschehen ist, sprengt alle Essen, die es in der Serie bisher gegeben hat. Das liegt vor allem an der Diskussion die aus Versehen Ryan losgetreten hat. Einen wirklichen Vorwurf kann man ihm da nicht machen, immerhin dachte er ja, Nora weiß, was Tommy verbrochen hat.
Was nach dieser Bekanntmachung geschieht, war für mich schlicht und einfach nervig, selbst wenn man das Hochkochen der Emotionen bei allen Beteiligten durchaus nachvollziehen kann. Jedoch wirkte Tommy auf mich ganz besonders unverschämt und uneinsichtig. Ich hätte es ja verständlich gefunden, wenn er seinen Standpunkt in einem angemessenen Tonfall klar gemacht hätte. Allerdings schien ihm nur danach gewesen zu sein, alle zu verletzen, ganz besonders Nora. Vielleicht war die Ohrfeige von ihr etwas überzogen, jedoch kann man dies auch irgendwie verstehen. Denn es scheint sich bezüglich William und Tommy eine Wiederholung einzuschleichen, wobei man gerade mal die Tat von William mehr oder weniger gut verkraftet hat.

Vor allem will mir partout nicht in den Kopf, warum Tommy sich so sehr darüber aufregt, dass Rebecca Ryan das Familienunternehmen gezeigt hat. Auf mich wirkt er eigentlich nur noch paranoid und dies ist überaus anstrengend. Vor allem deshalb, weil manch Unbeteiligter mithinein gezogen wird. Ich bin eigentlich immer davon ausgegangen, dass er Julia liebt und ja, wahrscheinlich hätte sie ihm eine gehörige Ansage gemacht, hätte sie gewusst, welchen illegalen Weg er einschlagen will. Aus diesem Grund finde ich es vollkommen in Ordnung von Julia, dass sie so konsequent ist und Tommy rauswirft. Zwar möchte ich mir gar vorstellen, was das für ihre Ehe bedeutet, aber das werden wir dann sicherlich erleben. Eigentlich kann Tommy froh sein, dass er mit Sarah so eine verständnisvolle Schwester hat.

Krass fand ich auch, dass alle Kinder vor Nora geschwiegen haben und es Tommy überlassen wollten, es ihr zu sagen. Nicht dass ich etwas dagegen einzuwenden hätte, da ich diese Entscheidung sehr gut finde. Krass finde ich aber durchaus, dass alle dichtgehalten haben, etwas, was nicht zu den starken Eigenschaften der Walkers gehört.
Und wenn ich schon beim Thema schweigen bin, so muss ich auch die Szene zwischen Nora und Saul erwähnen und durchaus gestehen, dass Nora mir mit ihrem Blick wirklich Angst gemacht hat. Das liegt aber vor allem auch daran, weil mich jener an Sally Fields Rolle der manisch-depressiven Maggie Wyczenski aus "Emergency Room" erinnert. Ich denke, die Aussprache zwischen den beiden war bitter nötig, da sich das Ganze ansonsten nur noch mehr hochgeschaukelt hätte. Mal sehen, wie das Verhältnis zwischen den beiden von nun an sein wird, da Nora nicht besonders nett zu Saul war.

Die Trennung

Es war ja eigentlich unumgänglich, dass es zur Trennung zwischen Rebecca und Justin kommt. Auch wenn ich sie als Paar echt gerne mag, so bin ich doch sehr froh, dass sich die beiden (vorerst) getrennt haben. Dass beide darüber in Streit geraten, auf welcher Seite sie stehen werden, war für mich sonnenklar. Dabei fand ich Justins Standpunkt gegenüber Tommy sogar mehr als gerecht. Es mag ja sein, dass er seinem Bruder nachträgt, aufgrund Justins Drogenvergangenheit nicht mit ihm gesprochen zu haben, aber ich denke, Justin hat es auch aus Liebe getan, indem er Tommy beim Prozess nicht zur Seite stand.

Umso schlimmer finde ich eigentlich diese Entwicklung zwischen dem Paar, denn warum sollte Rebecca nicht auf der Seite ihrer Mutter stehen? Weil sie sich öfters mal in den Haaren liegen? Das ist für mich kein Grund die Seiten zu wechseln, zumal die Walkers da in keiner Weise anders sind, oder habe ich irgendwas verpasst? Ich denke nicht. Vor allem aber regt mich Justins Instabilität auf. Hat er nicht gemeint, er würde Rebecca vor seiner Familie beschützen? Demnach schien er ja schon geahnt zu haben, dass es nicht angenehm für sie sein wird. Doch als es dann darauf ankam, war von seinem Versprechen ihr gegenüber nicht mehr allzu viel zu vorhanden.
Eigentlich hatte Justin auch in meinen Augen absolut keinen Grund, eifersüchtig auf Ryan zu sein. So ganz unschuldig ist er ja nicht an der Tatsache, dass Rebecca in seinem Halbbruder jemanden zum Reden gefunden hat, schließlich sind die beiden so etwas wie Außenseiter und deshalb ist es nur verständlich, wenn sie sich austauschen. Allerdings hoffe ich nicht, dass jene nun ein Paar werden.

"Tu, was du tun musst!"

Ich weiß gar nicht richtig, welche Gefühle ich bei der Szene beziehungsweise Aussage stärker empfunden habe. Furcht davor, was Holly nun wirklich vorhat oder aber Erleichterung und Freude darüber, wie sehr Rebecca ihre Mutter dennoch lieben muss, wenn sie ihr 'grünes Licht' gibt, das zu tun, was diese für richtig hält. Doch durch diese Szene zwischen Mutter und Tochter ist vielleicht auch David bewusst geworden, dass Holly sich in keinem Fall profilieren oder sich gar an dem Leid Tommys bei der Anhörung ergötzen wollte. Vielmehr schien es auf mich so, als würde er nun selbst still und leise seine Zustimmung geben und Holly möglicherweise sogar unterstützen. Dieser Handlungsstrang zwischen den beiden zeigte aber auch, wie sehr Holly Rebecca liebt, zumal sie ja auch zugegeben hat, zumindest darüber nachzudenken, die Klage gegen Tommy fallen zu lassen, um den Glück ihrer Tochter nicht im Weg zu stehen. Ich persönlich freue mich schon jetzt zu sehen, wie die beiden nun weiter vorgehen werden.

Fazit

Obwohl #3.18 Partei ergreifen einige spannende und emotionale Szenen beinhaltet, konnte mich diese Folge nicht vollkommen überzeugen, was den nervigen Streitereien zwischen den Walkers zuzuschreiben ist. Gespannt darf man jedoch trotzdem auf den folgenden Handlungsverlauf sein, der hoffentlich weniger anstrengend zu verfolgen ist. Potenzial steckt in allen Storylines, welche es nun gilt, es muss nur richtig ausgeschöpft werden.

Daniela S. - myFanbase

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