Review: #3.17 Turbulenzen (2)

Nach dem spannend Cliffhanger von #3.16 Turbulenzen (1) blieb abzuwarten, wie es nun mit Robert weitergehen wird. Auch die Handlung um Tommy und Holly spitzt sich in dieser Episode mehr und mehr zu und es sieht fast danach aus, als würde es jetzt endlich ans Eingemachte gehen. Was mich aber besonders freut, ist dass Julia auch endlich einmal in alles eingeweiht wird.

Die Vergangenheit holt sie ein

Wie ich vermutet hatte, überlebt Robert den Herzinfarkt. Alles andere wäre auch ein bisschen zu viel Drama gewesen und eine Wiederholung dessen, was wir in der Pilotfolge zu sehen bekommen hatten. Obwohl ich natürlich sagen muss, dass mir das anfänglich gar nicht so bewusst gewesen ist, was nicht heißen soll, dass dies schlecht ist. Ich finde das sogar gut, weil man auch so ganz besonders bei Kitty und Kevin sieht, wie sehr sie der Tod von William überhaupt mitgenommen hat. Immerhin war es ja für Kitty besonders schlimm, da der Tod ihres Vaters auf ihren Geburtstag fiel, der Tag den sie eigentlich gebührend feiern sollte, welcher aber jetzt immer von dieser schrecklichen Tragödie überschattet wird. Das will man sich eigentlich gar nicht vorstellen. Umso verständlicher ist für mich daher auch ihre Ansage gegenüber Robert, dem anscheinend (auch) nicht bewusst war, welches Deja-vu seine Frau durchlebt hat. Und obwohl es ihm ehrlich leid tut, kann ich noch immer nicht vollkommen nachvollziehen, warum er noch immer kandidieren will. Sicher es ist sein Traum und wahrscheinlich sogar seine Berufung, trotzdem nützt ihm dies nichts, wenn er alles übereilt und dann vielleicht nicht mehr so glimpflich davon kommt wie diesmal.

Neben Kitty gab es auch einen weiteren Charakter, der Roberts Zusammenbruch sehr mitnahm, Kevin. Und hier muss ich sagen, bin ich wirklich sehr überrascht. Nicht dass er in Tränen ausgebrochen ist, (wie schön, dass Scotty da war und ihm Trost spendete) sondern vielmehr ist es die Tatsache, dass er Robert nun als Freund ansieht. Wobei ich natürlich auch denke, dass genau diese Erkenntnis Kevin zu einem sehr viel besseren Pressesprecher machen wird. Das war er in meinen Augen zwar schon vorher, jedoch hat seine Stellungnahme nur nochmal deutlich gemacht, wie wichtig ihm Robert geworden ist. Denn obwohl Kevin dagegen war, auch nur daran zu denken, vor der Presse den Herzinfarkt 'schön' zu reden, fand er genau die richtigen Worte, die der Presse den Wind aus den Segeln nimmt, jedoch aber auch die Gerüchte nicht vollkommen außen vorlässt und Roberts momentane Abwesenheit glaubhaft aussehen lässt. Jetzt darf man wohl auch darauf gespannt sein, wie lange Robert außer Gefecht sein wird und wie er sich dementsprechend verhalten wird.

Ist es ihre Berufung?

Zwar kritisiere ich Roberts Berufung, was aber vor allem daran liegt, dass er seine Gesundheit hinten anstellt und ich dieses für falsch und egoistisch ansehe. Jedoch kann ich mir Justin sehr gut als Arzt vorstellen. Nicht weil er dies bei der Armee bereits getan hat, vielmehr zählt für mich seine beruhigende Art, den ganzen unverständlichen Kram zu erklären, wofür nicht jeder geeignet ist. Dass man das meist selbst vollkommen anders sieht, leuchtet ebenso ein. Gerade wegen Justins Vergangenheit macht er sich selbst sehr klein und scheint noch immer nicht überwunden zu haben, was er sich, seiner Familie und seinem Körper angetan hat. Gut, dass Nora ihm nochmals ihre Sicht der Dinge erklärt, auch wenn Justin sie für befangen hält, da sie nun mal seine Mutter ist und eine solche ihren Kindern immer gut zusprechen würde. Nichtsdestotrotz gefiel mir sehr gut, was sie Justin gesagt hat und durch Rebecca, die ja weitgehend eine Außenstehende ist, wurde jener nur nochmals in seinem Vorhaben bestärkt, so dass man guter Hoffnung sein kann, dass er dieses auch in die Tat umzusetzen wird.

Ebenso scheint Kitty ihre Berufung gefunden zu haben und zwar in Form des Mutterseins. Ihr liebevoller und zärtlicher Umgang mit Evan ist so süß. Diese Szenen könnte ich mir persönlich immer und immer wieder anschauen. Ich finde es nach wie vor toll von ihr, sich gegen ihren Traumjob entschieden zu haben, um voll und ganz für ihren Sohn da sein zu können. Auch gefällt mir gut, dass Kitty es Trish hoch anrechnet, was sie für sie und Robert getan hat und der Kleine durch seinen Namen immer eine Verbindung zu seiner biologischen Mutter haben wird. Hoffen wir mal, dass Trish ihre Entscheidung nicht irgendwann bereuen wird, es schien ihr schon unglaublich schwer zu fallen, ihr Kind wegzugeben und schließlich ist es so, dass die leibliche Mutter sich auch nochmal um entscheiden kann.

Ausgrabung des Kriegsbeils

Ich hatte ja neulich schon erwähnt, dass es jetzt wohl richtig zwischen Holly und Tommy krachen wird. Es freut mich aber auch sehr, dass nicht nur David, Saul, Justin, Rebecca und Sarah involviert sind, sondern auch Julia. Schon in der ersten Staffel hatte ich mich gefragt, weswegen man Sarah Jane Morris überhaupt als Hauptdarstellerin führt, da sie als Julia mehr oder weniger mit Abwesenheit glänzt und gar nicht richtig mit in die Familiengeschehnissen einbezogen wird. Doch dies scheint sich ja nun zu ändern, zumindest wenn man die letzte Szene beurteilt. Aber auch aufgrund ihres Nachhakens bei Tommy, warum er so 'allergisch' auf die Anwesenheit Hollys in seinem Haus reagierte, lässt darauf schließen, dass nun eben auch Julia ahnt, ihr Mann würde etwas vor ihr verheimlichen. Nicht zuletzt geht die Einweihung Julias auf Hollys Konto und ehrlich gesagt, finde ich das sogar sehr gut. Denn ich frage mich allen Ernstes, warum Tommy Holly überhaupt aus der Firma haben will. Sicher es ist ein Familienunternehmen (gewesen) und sie hat das ein oder andere Mal über seinen Kopf hinweg entschieden, was sicherlich nicht so angenehm war. Aber trotzdem habe ich nach wie vor das Gefühl, Holly würde wirklich etwas an der Firma liegen, was sie ihm ja auch mehr oder weniger verständlich machen wollte. Und es ist ja wohl auch ziemlich klar gewesen, dass Tommy sie aus seinem Haus haben wollte, damit sie keine Beweise gegen ihn findet. Dabei könnte ich mir ziemlich gut vorstellen, dass dies nicht mal ihre Absicht war, sondern es Holly in erster Linie wirklich nur um Elizabeths Aufsicht ging. Jedoch ist sie, wie ich es auch schon mal sagte, nicht dumm. Wahrscheinlich witterte sie durch Tommys Anruf, dass er Angst hat, seine Partnerin würde etwas finden. Da stell ich mir wirklich die Frage, warum Tommy kein besseres Versteck gefunden hat. Ich meine, wenn man wirklich etwas geheim halten will, dann würde ich es nicht in meinem eigenen Haus verstecken.

Vor allem hätte ich Tommy nie für so naiv gehalten, da er anscheinend wirklich glaubt, er könne Holly so einfach einlullen, in der Hoffnung, sie würde alles vergessen und ihm soviel Vertrauen entgegen bringen, ihm zu glauben, er würde nichts gegen sie unternehmen. Himmel, es handelt sich hier um Holly und diese lässt sich nicht so leicht Honig ums Maul schmieren. Da hätte er schon eher aufstehen müssen, denn so wie es ja jetzt im Moment aussieht, hat er die Runde gegen sie verloren und muss sich für sein Handeln vor Gericht verantworten. Naja, ich kann nicht gerade behaupten, dass er mir leid tut.
Mein Mitgefühl gilt da eher Rebecca, die so ziemlich zwischen den Stühlen sitzt. Selbst wenn sie öfters mit ihrer Mutter aneinander gerät, so kann man auch verstehen, dass sie sie liebt und unterstützen will. Allein schon aus dem Grund, weil das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter sich in letzter Zeit um einiges verbessert hat, nicht zuletzt weil nun auch noch David da ist, der wohl auch für Holly da sein wird. Mir gefallen die Szenen zwischen Holly und David sehr gut und das liegt nicht nur daran, weil Ken Olin und Patricia Wettig in Wirklichkeit ein Paar sind. Jedes Mal wenn es solche Szenen zwischen den beiden gibt, werde ich den Eindruck nicht los, dass bei David und Holly noch ganz viele Gefühle für einander vorhanden sind.

Ein dunkles Gewitter, neben dem der schon existiert, könnte auch auftauchen, wenn die anderen auf Ryan treffen, der plötzlich aufgetaucht ist. Außerdem könnte ich mir zudem auch noch vorstellen, dass Saul seiner Schwester aus diesem Grund Vorhaltungen machen wird.

Fazit

Mit #3.17 Turbulenzen (2) hat die Serie wieder mal Stärke bewiesen auch wenn es das eine oder andere zu bemängeln gibt. Dennoch macht diese Folge Lust auf mehr, da man mit dem Twist zwischen Holly und Tommy eine Lawine losgetreten hat, deren Spannung man sich nicht entziehen mag.

Daniela S. - myFanbase

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