Bewertung

Review: #5.21 Wer bin ich?

Kurz vor dem großen Serienfinale fahren die Autoren von "Brothers & Sisters" nochmal ordentlich etwas auf und können punkten! In dieser Episode erfährt man auch, was damals wirklich zwischen Nora, Brody und William vorgefallen ist. Neben dieser Geschichte trifft Justin auf eine alte Bekannte und Olivia fühlt sich im Stich gelassen und handelt selbstständig...

"Ihr braucht mich nicht mehr!"

Welch eine harte Aussage! Allerdings kann man Olivias Verhalten durchaus verstehen, nicht nur weil sie sich schon neulich wie die zweite Wahl fühlte, sondern weil es jetzt wirklich danach aussieht. Sicherlich ist es für Scotty und Kevin schön, dass sie Daniel nun bei sich haben, jedoch merkte man schon, dass Olivia in den Hintergrund gerückt ist und das schmerzt sie natürlich. Wobei ich aber denke, dass es nicht ihr Ziel war, sich in den Vordergrund zu drängen. Vielmehr glaube ich, sie wollte den beiden nur zeigen, dass ihr Fokus zu sehr auf dem Kleinen liegt. Wenn man dazu noch bedenkt, wie viel sie in ihrem jungen Leben schon mitmachen musste, kann man ihren Schritt sehr gut verstehen, wieder ins Heim zu gehen. Immerhin ist das der Ort, an dem sie all die Jahre gut aufgehoben war und in gewisser Weise können Scotty und Kevin sehr stolz auf sie sein, dass Olivia nicht sinnlos umhergeirrt ist und ihr nichts passiert ist. Aber um nochmals auf ihr Verhalten einzugehen, muss ich noch sagen, dass es für Heimkinder sicherlich ziemlich schwer ist, zu sehen, wenn plötzlich ein leibliches Kind da ist. Zudem ein Kind, was sich die beiden seit Jahren wünschen und selbst wenn sie Olivia versichern, dass sie sie ebenso sehr lieben wie Daniel, bleibt bei ihr wahrscheinlich immer das Gefühl zurück, nur ein Ersatz zu sein. Umso schöner fand ich es, dass weder Scotty noch Kevin ihr einen Vorwurf wegen ihres Verhaltens gemacht haben. Hier fand ich Kevins Reaktionen sehr schön, der seiner Tochter nicht nur klarmachte, dass sie gebraucht wird, sondern der auch ihre Traurigkeit bemerkte und er ihr immerhin gezeigt hat, dass sie ihm nicht gleichgültig ist. Obwohl die Wogen wieder geglättet sind, habe ich ein bisschen Angst, dass es kurz vor dem Finale nochmal zum Auftauchen von Olivias Bruder kommt. Denn obwohl auch in dieser Sache alles geklärt ist, könnte es sein, dass er den jetzigen Vorfall nicht so locker aufnehmen wird und vielleicht doch seine Schwester bei sich aufnehmen will. Warten wir einfach mal ab, was das Serienfinale bringen wird.

Wiedersehen mit einer alten Bekannten

Der Inhalt der gesamten fünften Staffel wirkt auf mich so, als wolle man für jeden Charakter der Serie ein Happy End schreiben: Scotty und Kevin kommen zu ihrer Familie, Holly und David sind in New York glücklich, die Hochzeit von Luc und Sarah steht kurz bevor, Kitty ist mit Seth glücklich, für Nora und Brody sieht es diesbezüglich auch gut aus, Saul ist mit Jonathan glücklich und wie es aussieht, wird Justin sein Glück mit Tyler finden. Wenn ich mich richtig erinnere, sah man Tyler in der ersten Staffel der Serie und schon da spürte man, dass die beiden einfach zusammen gehören. Doch durch Justins Drogenprobleme haben sie die Beziehung beendet, obwohl noch eine Menge Gefühle im Spiel gewesen sind. Ich glaube zwar schon, dass Justin Rebecca von ganzem Herzen geliebt und sie später schmerzlich vermisst hat, doch zum einen ist er drüber weg und zum anderen scheinen seine Gefühle für Tyler nie ganz verschwunden zu sein beziehungsweise wurden sie jetzt wieder aktiviert. Sehr süß wie schüchtern sich die beiden gegenüber standen und eindeutig überfordert mit der Situation an sich waren. Alleine schon da spürte man, dass es definitiv mehr von den beiden geben wird, als nur ein kurzes Wiedersehen.

Daher hat es mir auch sehr gut gefallen, dass es zwar schon in dieser Folge eine erneute Annäherung zwischen den beiden gab, diese aber erst am Ende stattfand. Hier wurde nochmal sehr schön deutlich, wie viel sich die beiden eigentlich bedeuten und wie Leid es Justin tut, was damals zwischen ihnen passiert ist. Ich gehe einfach mal davon aus, dass sie zum großen Finale nicht nur gemeinsam auf die Hochzeit gehen werden, sondern auch ein Paar sind. Ein bisschen schade ist es allerdings, dass man Tyler nicht schon viel eher in der Staffel zurückgeholt hat, denn mit Annie war ja sowieso nichts Großes passiert. Diese Zeit hätte man daher ruhig in die erneut aufkeimenden Gefühle von Tyler und Justin stecken können, jedoch kann man dies nun eh nicht mehr ändern.

Die Vergangenheit klärt alles

Anscheinend habe ich mich in Sarah ein wenig getäuscht, war ich doch in der Annahme, dass sie ihre Meinung über Brody nochmal ändern wird, doch das sah schon am Anfang überhaupt nicht danach aus. Auch wenn ich sie auf der einen Seite absolut verstehen kann, dass sie (erstmal) keinen Kontakt zu Brody möchte, missfällt es mir sehr, dass sie ihm sagt, die ganze Familie wolle keinen Kontakt zu ihm. Dabei müsste sie doch eigentlich wissen, wie wichtig Brody für ihre Mutter ist, selbst wenn Nora es schmerzte, als er wegging. Doch man spürte schon in der letzten Folge, wie viele Gefühle sie noch immer für diesen Menschen hat. Aus diesem Grund gefielen mir die Rückblenden auch sehr gut, da diese einfach auch Aufschluss darüber gaben, was es mit der vertuschten Vaterschaft und der falsch genannten Blutgruppe wirklich auf sich hat. Dieser Rückblick zeigte aber auch sehr deutlich, wie sehr William von sich selbst eingenommen und auch als junger Mann kein Sympathieträger gewesen ist. Zudem finde ich es auch irgendwie schade, dass sich Nora einfach nicht gegen ihn gewehrt hat. Sicher sie war jung, naiv und erst Mutter geworden, dennoch glaube ich, hat sie geahnt, dass Brody der Vater von Sarah ist. Beim Betrachten dieser Szenen schoss mir nicht nur durch den Kopf, dass William sehr egoistisch ist und denkt, mit Geld könne man alles erreichen, sondern auch, dass Nora ihm doch nicht fremdgegangen ist. Vielmehr glaube ich, sie hat einfach nur die falsche Entscheidung getroffen.

Dass diese Entscheidung irgendwann ein ganzes Leben in Frage stellt, hätten Nora und Brody wohl nicht erwartet. Sarahs emotionaler Ausbruch bezogen auf Kitty fand ich recht gut und nachvollziehbar. Es ist ganz logisch, dass sie sich jetzt alleine fühlt und denkt, sie hat keine Geschwister mehr. Ich sehe das aber ähnlich wie Kitty. Nicht das Blut und die DNA machen Familie aus, sondern ob man immer füreinander da ist und da gab es schon einige tolle Momente zwischen Kitty und Sarah. Sehr schön, dass solche Momente auch angesprochen worden sind und jene ihr klar machten, eben doch nicht alleine zu sein. Ich befürchte aber, dass es beim Finale noch einen großen Streit zwischen Mutter und Tochter geben wird. Die ganze Sache ist in meinen Augen ziemlich verzwickt, da man beide Seiten sehr gut verstehen kann. Sicherlich schmerzt es Sarah ihre Mutter mit Brody zu sehen, da er sie einfach an ihre Vergangenheit erinnert wird. Eine Vergangenheit, die sie selbst momentan sehr in Frage stellt. Auf der anderen Seite steht Nora, die nach all den Jahren ihre Jugendliebe wiedergefunden hat und der man nach all den Dramen, die sie in den letzten Jahren durchleben musste, einfach von ganzem Herzen gönnt, glücklich zu sein. Allerdings ist Nora ein Familienmensch, für den die Familie an erster Stelle steht, wie man es damals schon bei Isaac Marshall erlebt hat. Aber ob sie auch diesmal auf ihr eigenes Glück verzichtet, bezweifle ich sehr. Ich hoffe und gehe auch davon aus, dass Sarah zur Besinnung kommt und erkennt, wie glücklich Nora nach all den Jahren mit Brody ist, und es ihr nicht schwer macht, da auch sie ihr Glück mit Luc gefunden hat. Warten wir mal ab, was die nächste und letzte Folge so bringen wird.

Fazit

#5.21 Wer bin ich? macht sehr deutlich, dass fast alle Charaktere von dieser Frage betroffen sind, wenn auch der Fokus hier natürlich vor allem auf Sarah liegt, die sich ihrer Vergangenheit absolut nicht mehr sicher ist. Aber auch Olivia steht vor dieser Frage und man hofft einfach, dass sie dennoch bei Kevin und Scotty bleibt und Daniel als ihren Bruder akzeptiert. Großes Glück wünscht man auch Justin und Tyler sowie Nora und Brody. Finale, ich freue mich auf dich!

Daniela S. - myFanbase

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