Review: #1.09 Die verschwundene Tochter
Beckett und Castle geraten in einen Fall um eine Kindesentführung und da in einer solchen brenzligen Situation die Polizei anscheinend nicht sensibel genug agiert, stellt man den Ermittlern einen Special Agent vom FBI zur Seite, der die Rettungsaktion leiten soll. Soweit nichts Neues. Interessant wird die ganze Sache erst, als Beckett gesteht, dass es sich bei Special Agent Sorensen um ihren Ex-Freund handelt.
Wir lernen Kate Beckett nur schrittweise kennen, doch je mehr wir über sie erfahren, desto sympathischer wird die ansonsten eher unnahbaren Kate Beckett. Wie sich herausstellt, haben die beiden ihre Beziehung eher widerwillig aufgegeben, da es ihr Job einfach nicht mehr zugelassen hat, dass sie sich sehen können. Es ist natürlich tragisch, wenn ein Paar sich zur Trennung gezwungen sieht, obwohl noch immer tiefe Gefühle füreinander da sind und einzig und alleine der Job für die Trennung verantwortlich ist. Und dass Beckett und Sorensen noch immer Gefühle füreinander haben, zeigt nicht nur der Kuss, den die beiden austauschen, sondern auch die Momente, in denen sie in der Vergangenheit schwelgen.
Dabei lernen wir auch, dass Kate Beckett ein großer Fan des Autoren Richard Castle war und sogar soweit gehen würde, zu sagen, dass seine Bücher ihr ein Stück weit über den Tod ihrer Mutter hinweg geholfen haben. Das sagt natürlich einiges darüber aus, warum Beckett Castle überhaupt an ihrer Seite akzeptiert. Sie ist neugierig darauf, ihn kennen zu lernen und hinter die Fassade des Schriftstellers, den sie bislang ein wenig verehrt hat, zu blicken. Die Rivalitäten und kleinen Neckereien zwischen Beckett und Sorensen sind amüsant, mehr aber auch nicht.
Der Fall an sich nimmt gegen Ende dann doch eine interessante Wendung, denn ich muss zugeben, dass ich nicht erwartet hätte, dass die eigene Mutter hinter der Entführung der kleinen Angela steckt. So ungewöhnlich es klingen mag, kann man die Mutter wohl ein Stück weit verstehen. Der Mann bleibt Zuhause, um seiner Leidenschaft nachzugehen und sich um seine Tochter zu kümmern, setzt sie dann jedoch einfach vor den Fernseher und überlässt diesem die Erziehung des Kindes. Die Mutter selbst rackert sich 14 Stunden am Tag ab, um die Familie über die Runden zu bekommen und erhält nicht einmal ein kleines Dankeschön dafür. Das alles rechtfertigt natürlich nicht, die Entführung des eigenen Kindes vorzutäuschen, um so den ungebliebten Partner vor Richtern und Jugendamt als unfähig darstellen zu lassen.
Der Fall lässt einen Vater wie Castle natürlich auch nicht kalt und er beginnt darüber nachzugrübeln, wie es ihm wohl gehen würde, wenn Alexis in jungen Jahren ein gleiches Schicksal ereilt hätte. Es ist immer wieder schön, wie eng die Beziehung zwischen Vater und Tochter ist, wenn auch notgedrungen, weil Alexis' Mutter Meredith sich einfach aus dem Staub gemacht hat und Castle quasi gezwungen hat, ein Stück weit erwachsen zu werden. Und auch wenn er immer wieder das Kind durchblicken lässt, er übernimmt im richtigen Moment Verantwortung und ist für seine Tochter da.
Dass er es letztendlich auch wieder ist, der auf die richtig Spur stößt und Beckett und Sorensen schließlich zu der vermissten Tochter führt, ist typisch für diese erste Staffel von "Castle" und nicht weiter tragisch. Glücklicherweise wird Castle dabei niemals als Übermensch präsentiert, sondern stolpert meist mehr oder weniger über die richtige Hinweise und kommt dann gemeinsam mit Beckett auf die Lösung des Falls. Das Zusammenspiel der beiden Hauptcharaktere macht wirklich Spaß, denn beide können aneinander wachsen. Castle verliert mehr und mehr von seiner kindlichen Neugierde und erkennt, dass Fälle manchmal tragische Hintergründe haben. Dabei verliert er jedoch nie seine Leichtigkeit, was vor allem Beckett zeigt, dass das Denken außerhalb der Norm manchmal hilfreich sein kann.
Fazit
Es ist interessant, endlich einmal mehr von der privaten Kate Beckett kennen zu lernen und durchaus witzig zu erfahren, dass sie ein kleines Fangirl sein kann, wenn es um Richard Castle geht. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis Castle erfährt, dass sich Beckett durchaus freut, ihn um sich zu haben, da sie durch ihn lernt, etwas lockerer zu sein. Alles in allem vor allem also in Bezug auf die Beziehung unter den beiden Hauptcharakteren eine gute Folge mit einem dieses Mal auch durchaus interessanten Fall der Woche.
Melanie Wolff - myFanbase
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Little Girl LostErstausstrahlung (US): 04.05.2009
Erstausstrahlung (DE): 03.04.2010
Regie: John Terlesky
Drehbuch: Elizabeth Davis
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