Review: #2.04 Wer einmal lügt...

Nachdem die letzte Folge sehr gut demonstriert hat, dass "Castle" wunderbar in der Lage ist, Mitgefühl und Empathie beim Zuschauer zu wecken, befindet man sich diese Woche wieder in einer äußerst amüsanten Episode, die mit herrlichen Sprüchen und Momenten wahrlich nicht geizt.

Best case ever = beste Episode?

Schwierige Frage, aber ich bin doch fast geneigt soweit zu gehen. Mit #2.04 Wer einmal lügt… hat man einen neuen Höhepunkt der Show erreicht. Die Folge ist einfach nur superwitzig, unterhaltsam und macht enormen Spaß. Und dabei braucht es nicht unbedingt ausgefallene Zutaten, sondern einfach die wunderbar harmonische Chemie des gesamten Castes, die sich hier auf den Zuschauer überträgt. Man kann nicht einmal sagen, dass die Höhepunkte in dieser Woche allein zwischen Castle und Beckett ablaufen, sondern genau dann, wenn alle Mitglieder der Mordkommission zum gemeinsamen Beweisesichten im Revier abends bei Pizza zusammenkommen. Da folgt ein herrlicher Schlagabtausch dem nächsten und Ryan und Esposito sind wieder ganz Vorne mit dabei, wenn es um das Austeilen ironischer Seitenhiebe geht. Und Kate, die ein ums andere Mal Castle an der Nase herumführt, was der ihr natürlich wieder heimzahlen muss. Ich hatte wirklich die vollen 42 Minuten meinen Spaß und nicht nur, als Castle seine Freude um den "best case ever" nicht verbergen konnte.

Der Fall war aber auch äußerst cool, er drehte sich nicht nur um einen einfallsreichen Betrüger, der einige ausgefallene Varianten, seine Opfer übers Ohr zu hauen, auf Lager hatte (die Castle natürlich mit der ihm eigenen kindlichen Freude erkundet hat), zwischenzeitlich stand sogar eine mögliche CIA-Mitgliedschaft des Opfers im Raum und das kurze Intermezzo mit Castles Kontaktmann der CIA ("I've got a guy everywhere.") war einfach nur herrlich. Da musste sogar die sonst so skeptische Kate staunen, als der vor ihren Augen wie im Nichts verschwand. Die Auflösung des Ganzen habe ich jedenfalls nicht kommen sehen und aufgrund der vielen Irrungen und Wendungen bin ich wieder einmal mehr als zufrieden mit dem Mordfall der Woche.

Hormones! What's your excuse?

Als Vater durfte Castle dieses Mal durchaus auch Schwächen zeigen, wo sein Verhältnis zu Alexis meist ja immer nahezu perfekt ist. Aber beim Anblick des neuen Geigenlehrers seiner Tochter verliert auch Rick Castle einmal die Contenance und wird mehr als nur ein klein wenig besitzergreifend. Das führt zu einer witzigen Szene, in der Alexis ihren Vater auf dem Revier im Verhörzimmer so richtig runderneuert und Kate sichtliches Vergnügen dabei hat, ihren Partner zu beobachten. Am witzigsten war aber wieder einmal das Geplänkel zwischen Kate und Rick über dessen Buch, dass Kate durchaus mit großem Vergnügen liest, wie wir nun wissen. Und die ominöse Sex-Szene von "Heat Wave" scheint ja durchaus auch die Aufregung um sie herum wert zu sein, wenn man nach Kates erstauntem Gesicht urteilen kann.

Fazit

Es war einfach eine rundum amüsante Episode, die durch das Zusammenspiel zwischen den Charakteren und Schauspielern absolut glänzen konnte. Von Anfang bis Ende stimmt die Stimmung und man wird wunderbar unterhalten durch einen abwechslungsreichen Fall und witzige, warmherzige Szenen zwischen den Protagonisten, sowohl im kleinen als auch großen Kreis. Die Serie hat sich selbst eindeutig gefunden und liefert im Moment konstant Unterhaltung der Spitzenklasse ab. Der Erfolg in den USA ab Staffel 2 kam nicht von ungefähr.

Cindy Scholz - myFanbase

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