Bewertung

Review: #3.07 Fast berühmt

Ich muss ja sagen, diese Art der Episoden bei "Castle" gefallen mir doch in den allermeisten Fällen am besten. Ein Mordfall, der zu unzähligen amüsanten Szenen und Dialogen führt, sowie eine lockere Atmosphäre, die die ganze Episode hindurch und somit für 40 Minuten gute Unterhaltung sorgt, in denen man einfach mal die Seele baumeln lassen kann. Denn ich muss zugeben, sobald "Castle" versucht die ernsten, und schlimmer noch, moralischen Töne anzuschlagen, macht sich doch bei mir in letzter Zeit Unbehagen breit, denn dabei fällt dann doch wieder auf, dass der Serie für diese Dinge einfach die Tiefe und eben auch Qualität fehlt. Aber eigentlich sollte dieses Thema hier gar nicht angesprochen werden, denn dies ist in #3.07 Fast berühmt nun wahrlich nicht der Fall.

Hier hat man mit dem Fall, der zunächst einen toten Polizisten vermuten lässt, der sich dann aber doch als Stripper in Polizistenuniform herausstellt, einen Heidenspaß. Da weiß man gar nicht wo man anfangen soll die lustigen Momente aufzuzählen, sei es Castles Entdeckung der Tequila-Pistole, dem Anblick der völlig verkaterten Jungesellinnen-Abschiedsparty-Teilnehmerinnen, Lanies Bemerkung über die körperlichen Vorzüge des Mordopfers oder dann doch dem Highlight der Episode: Castle und Beckett im Männerstripclub. Ich hatte jedenfalls die ganze Zeit über ein breites Grinsen auf dem Gesicht und habe mich über die Situationen und vor allem die spritzigen Dialoge wunderbar amüsiert. Und im Gegensatz zu Episode #2.16 Die Domina schlägt immer zweimal zu, wo mir das ganze Setting zu übertrieben und dadurch einfach schon albern vorkam, hat man hier das richtige Maß gewahrt. Kate und Rick hatten sichtlich Spaß an ihrem Ausflug in den Stripclub, auch zum großen Teil um sich gegenseitig damit aufzuziehen. Und das Interview mit Hans, dem Stripper mit der gekränkten Berufsehre war einfach nur zum Schießen.

Genauso amüsant waren Esposito und Ryan, die hier auch einmal einige Szenen ganz ohne die Anwesenheit von Castle und Beckett zugesprochen bekamen, wobei sich Ryans Stolz auf seine Vergleiche mit dem dünnen Twilight-Typen, sowie Espositos Eifersucht darauf auch gut für eine paar spaßige Seitenhiebe angeboten haben. Man ist zwar bei "Castle" immer noch vom Idealfall der gut ausgearbeiteten Nebencharaktere entfernt, wenn man bedenkt das man ja mit etwas mehr als zwei Staffeln auf dem Buckel durchaus schon einige Zeit zur Verfügung hatte, aber da Seamus Dever und Jon Huertas untereinander und eben auch mit Nathan Fillion ohne viele Worte so wunderbar harmonieren, kann ich das durchaus noch verzeihen.

Was den Fall des toten Strippers angeht, war der durchaus spannend und abwechslungsreich gelungen. Wie gewohnt führen dabei die ersten Hinweise und Spuren erst einmal in ein paar Sackgassen und am Ende stellt sich ein ganz anderer Zusammenhang dar, der zum Tode des jungen Schauspielers geführt hat. Aber auch wenn dies Krimi-Standard-Vorgehen ist hat es sein Ziel in diesem Falle erreicht und ich zumindest hatte den Anwalt der reichen Geliebten nicht sofort als Verdächtigen ausgemacht. Bis dahin gab es noch ein äußerst witziges Zusammentreffen mit dem kleinkriminellen Biker, der durch das Opfer ins Gefängnis gebracht wurden war und auch die anderen falschen Fährten konnten gut unterhalten, alles in allem also gut umgesetzte Krimikost.

An der Heimatfront der Castles bewirbt sich Alexis um einen Part für eine Schulaufführung des Musicals "Grease" und wird von Martha tatkräftig unterstütz. Dies ist wieder mal eine harmlose und unbedeutende Nebenhandlung für die beiden Damen in Castles Leben, die gut unterhält aber auch gleich wieder in Vergessenheit gerät. Sie sorgt aber dennoch für eine schöne Szene zwischen Rick und seiner Mutter, als er anerkennt, wie viel sie durchaus für ihren Sohn geopfert hat.

Unterm Strich ist #3.07 Fast berühmt eine amüsante und kurzweilige Episode, wie wir sie von der Serie erwarten. Es passiert nichts weltbewegendes, aber man wird gut unterhalten und kann danach mit einem Lächeln auf dem Gesicht den Fernseher ausschalten.

Cindy Scholz - myFanbase

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