Review: #4.08 Heartbreak Hotel

Und dann waren sie getrennt. Ganz einfach, weil Captain Gates es so angeordnet hat. Es war mal eine nette und vor allem interessante Idee, das Team auf diese Art aufzuteilen. Richard Castle war darüber absolut glücklich, immerhin konnte er mit seinen Jungs nach Atlantic City. Kate Beckett war dafür etwas enttäuscht. Sie wurde im Grunde komplett aus ihrer Comfort-Zone genommen, denn sie konnte nicht einmal mit Esposito oder Ryan arbeiten. Sie musste sich mit ihrer Vorgesetzten auseinandersetzen und die meiste Denkarbeit alleine machen. Immerhin konnte sich Gates damit, zumindest bei mir, einige Pluspunkte ergattern.

Aus diesen Reaktionen konnte man auch eine interessante Wendung in der Beziehung zwischen Kate und Rick sehen. Er hatte ihr am Anfang der Staffel versprochen, dass er ihr Raum und Zeit gibt, wieder zu sich zu finden. Sie wollte dies so, auch wenn sie sich genau an das "Ich liebe dich" vom Staffelfinale erinnern kann. Doch genau diese Erinnerung und das Wissen um Castles Gefühle macht sie scheinbar angreifbarer. Sie hat Gefühle für ihn und sie würde sie gerne auch offen zeigen, doch sie traut sich nicht. Aber ohne ihn kann sie auch nicht sein.

Wo Kate und Richard nicht in die Gänge kommen, geht es für Kevin Ryan auf die Zielstrecke. Die Hochzeit steht kurz bevor und eigentlich sollte er schon lange einen Trauzeugen ausgewählt haben. Es wäre zu klischeehaft gewesen, wenn es einen Konkurrenzkampf zwischen Esposito und Castle gegeben hätte, weshalb ich es wirklich gut fand, dass Kevin sich für Jennys Cousin entscheiden musste. So konnten die Freunde wenigstens eine inoffizielle Junggesellenparty feiern. Anscheinend war die auch ein kompletter Erfolg, denn sonst hätte Castle wahrscheinlich sofort gemerkt was mit Alexis los war und nicht nur, dass etwas nicht in Ordnung ist.

Das brave Töchterchen wollte sich mit einigen Freundinnen von dem Beziehungsende mit Ashley ablenken. Aber eine Blitzidee brachte sie dazu auch noch ein paar Jungs einzuladen. Der Plan war eigentlich, dass sie sich mit einem Typen von Ashley ablenkt, der das komplette Gegenteil von diesem ist. Allerdings ging dies vollkommen schief, denn sie konnte einfach nichts mit einem Sportler anfangen, der sich selbst am liebsten mag. Zudem kamen natürlich nicht nur ein paar Freunde, sondern die Party wurde auf Facebook verbreitet, sodass bald auch unbekannte Leute in der Wohnung auftauchten. Für mein Gefühl war da noch nicht allzu viel außer Kontrolle, aber Alexis hatte schnell genug und hat die gesamte Truppe rausgeschmissen. Das war dann doch eher die Alexis, die man sonst so kennt.

Der Mord der Episode war (mal wieder) eher unwichtig. Schlussendlich war es dann die Ehefrau, doch die meiste Zeit in der Folge wird ein ganz anderes Verbrechen untersucht. Das Casino des Toten wurde bestohlen und obwohl es zuerst aussieht, als bestünde da einen Zusammenhang, war es schlussendlich doch einfach nur Zufall. Das war ein wenig enttäuschend, da nicht alles zusammen gepasst hat. Doch immerhin gab es dafür die Gelegenheit für Espo, Ryan und Castle sich zu verkleiden. Die Jungs in Elvis-Kostümen waren der Hammer und brachten einem zum Lachen! Jon Huertas hat zwar nicht wirklich in diese Rolle gepasst und Seamus Dever ist einfach zu süß, um dem King ähnlich zu sehen. Allerdings muss ich sagen, dass Nathan Fillion im Kostüm schon etwas von Elvis hatte, allerdings in seinen späteren Jahren, als sich sein Erfolg bereits als Polster am Körper angesammelt hatte.

Vom Unterhaltungsfaktor hat es "Castle" immer noch drauf, allerdings lassen die Fälle leider oft zu wünschen übrig. Der Rest der Folge war wirklich lustig, aber das ganze Wirrwarr um Mafiosi, Ehekrise und Casinogeschäfte war nicht wirklich passend. Und auch, wenn die Serie keine ernstzunehmende Krimiserie ist, verlange ich doch, dass der Mord die Hauptermittlung ist. Dieses Mal war es (mal wieder) so, dass von einem Verbrechen auf das andere gelenkt wird und die eigentliche Geschichte – in dem Fall der Mord – vollkommen aus dem Fokus gerät.

Anna Sörries - myFanbase

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