Bewertung

Review: #6.08 Der Schützling

Foto: Jesse Spencer, Chicago Fire - Copyright: 2018 Universal Pictures; Elizabeth Morris/NBC
Jesse Spencer, Chicago Fire
© 2018 Universal Pictures; Elizabeth Morris/NBC

Nachdem die letzte Episode von "Chicago Fire" recht stark war, kann #6.08 The Whole Point Of Being Roomates nicht ganz so überzeugen. Vor allem liegt das an dem Handlungsbogen rund um Gabriela Dawson und Sylvie Brett, die beide Schwierigkeiten in ihren Beziehungen zu haben scheinen. Währenddessen kann Chief Wallace Boden von seinem Schwager Julian positiv überrascht werden.

Die Kommunikation und Bria

Ich hatte bereits in meiner letzten Review vermutet, dass wir Bria noch einmal wiedersehen werden. Allerdings bin ich mir nicht sicher, was ich von diesem angefangenen Handlungsstrang halten soll, da ich fast vermute, dass es eher in einem Chaos enden wird.

In der letzten Episode erfuhren wir Zuschauer und Gabby, dass Bria die gestohlenen Medikamente nicht für sich benötigt und ehrlich gesagt, ist mir das schon ziemlich bitter aufgestoßen, was vor allem daran lag, da Gabby wieder einen großen Teil dieser Handlung einnahm und ich schon befürchtet hatte, dass sie wieder in alte Verhaltensmuster fällt und leider ist genau dieses passiert. Wobei ich ja auch zugeben muss, dass mir die Szene im Krankenhaus mit den beiden gut gefallen hat und ich froh war, zu erfahren, wie es Bria geht. Allerdings war mir auch klar, dass da noch mehr folgen würde. Alleine schon als Gabby ansprach, dass Bria kein Besuch bekommt, läuteten bei mir die Alarmglocken. Wir kennen Gabby nun schon über sechs Staffeln lang und wissen einfach, dass sie ein sehr ausgeprägtes Helfersyndrom hat, was nicht mal allzu schlimm wäre. Doch ihre Art dabei vorzugehen hat schon einen gewissen Nervfaktor, der sich auch diesmal wieder zeigte.

Natürlich war Brias Verhalten bzgl. ihres Vaters recht auffällig und man konnte sich denken, dass a) etwas nicht stimmt und b) Gabby der Sache nachgehen würde. Bis dahin fand ich alles noch in Ordnung. Doch mein erstes genervte Stöhnen hat sich bereits entladen, als sie Bria von ihrem Vater wegbringen wollte, weil sie dachte, das Mädchen wird gefangen gehalten. Gabbys ganze Art dabei fand ich so dermaßen anstrengend, weil es wahrscheinlich für jeden Zuschauer ersichtlich gewesen ist, dass es sich bei dem Mann um den Vater handelt. Doch anstatt dass Gabby erst einmal nachfragt, geht sie gleich von der für sie sichtbaren Situation aus.

Damit alleine hätte ich vielleicht noch umgehen können, aber leider zeigte sich Gabby auch vor ihrem Mann Matt Casey von einer Seite, die uns mit den Jahren nur allzu bekannt ist. In der Situation mit Bria ist Matt in meinen Augen eher ein Außenstehender, der die Situation ganz anders beurteilen kann und genau das gefiel Gabby nicht. Ich muss aber auch sagen, dass mir Matts Reaktion zum Teil auch sehr missfiel. Nachdem Gabby nach ihrem Einsatz mit Kelly Severide bei Brias Vater wieder nach Hause kam, brachte Matt dafür Verständnis auf, dass Gabby nicht über die Sache reden wollte, was ich großartig von ihm fand. Doch nachdem er am nächsten Tag erfahren hat, dass Kelly davon weiß, reagierte er sehr ungehalten und machte ihr Vorwürfe, dass sie nicht mit ihm geredet hat. Es mag zwar stimmen, dass Gabby oftmals einen Alleingang macht und es stimmt auch, dass sie trotz der unterschiedlichen Ansichten mit Matt hätte reden können. Allerdings muss ich ihr zugute halten, dass sie ein Gespräch mit ihm nicht von vornherein abgelehnt hat. Sie sagte nur, dass sie heute bzw. an dem Abend nicht drüber reden wolle. Das zeigt doch, dass sie mittlerweile großes Vertrauen zu ihm hat und keine Ausrede erfunden hat, wie es vor einigen Staffeln der Fall war.

Ich befürchte fast, es steht schon bald ein Ehekrach zwischen den beiden an. Gerade da Matt wieder nicht weiß, wo seine Frau abgeblieben ist und es damit nur noch mehr unterstrichen wird, dass die Kommunikation zwischen den beiden wirklich nicht die beste ist. Ich hoffe einfach, Kelly kann hier vielleicht die Funktion des Vermittlers einnehmen.

Wo ist Bria?

Nachdem sich Gabby in die familiäre Situation von Bria und ihrem Vater eingemischt hat, könnte man sagen, das Unheil hat seinen Lauf genommen. Erst stirbt ihr Vater fast und kann nur durch eine Wiederbelebungsmaßnahme von Gabby vor dem sicherer Tod bewahrt werden, was aber auch gleichzeitig bedeutet, dass das Sozial- bzw. das Jugendamt verständig wird, etwas, wovor Bria die meiste Angst hat und dann verschwindet das Mädchen spurlos.

Ich bin davon überzeugt, dass Bria entführt worden ist, zumal sie weder zu Hause noch an ihr bekannten Orten ist. Zwar ist der Grund für eine mögliche Entführung noch unklar, aber es könnte gut sein, dass ihr Vater aufgrund seiner Medikamentenabhängigkeit noch irgendwo Schulden hat und man diese nun durch Bria eintreiben will. Auch ist es sehr wahrscheinlich, dass Gabby in der ganzen Angelegenheit die strahlende Heldin sein wird und ich weiß noch nicht, was ich davon halten soll. Lieber wäre mir da Kelly, der sowieso in die Sache einbezogen wurde und eine Heldentat sicher die Geschichte zwischen ihm und Stella Kidd vorantreiben könnte.

Antonio Dawson und Sylvie Brett

Ich war überhaupt nicht begeistert, als ich lesen musste, dass man Antonio Dawson und Sylvie wieder zusammenbringen wollte. Nicht nach dem Desaster vom letzten Mal. Allerdings muss ich mir selbst eingestehen, dass mir die ersten Entwicklungen in der letzten Episode recht gut gefallen haben und ich doch auf die Weiterentwicklung gespannt war. Nun bin ich jedoch ein bisschen enttäuscht, denn auf mich wirkte Sylvie im Gespräch mit Gabby gestärkt und fest davon überzeugt, seit dem Drama mit Hope eine andere Person zu sein, die ihren alten Heimatort und die Personen endlich hinter sich lassen kann und Gabby hat sie darin sehr schön bestätigt. Gerade deswegen bin ich von dem weiteren Verlauf nicht besonders begeistert.

Sicherlich kann man verstehen, dass Sylvie trotz der gewonnenen Stärke noch immer Zweifel hat, dass es wieder so enden könnte wie beim letzten Mal. Ich finde es aber schade, dass sie gleich von vornherein davon ausgeht, woran Brian 'Otis' Zvonecek und Joe Cruz nicht ganz unschuldig sind. Es ist schön, dass sie ihrer Mitbewohnerin so zur Seite stehen und sie vor neuem Schmerz bewahren wollen. Aber die Art und Weise wie sie sich eingemischt haben, gefiel mir nicht wirklich.

Ich hoffe mal nicht, dass uns jetzt wieder ein ewiges Hin und Her bevorsteht, denn dann würde ich fast glauben, dass dies mit den Dawson-Genen in Verbindung steht.

Boden springt über seinen Schatten

Mir gefällt es immer gut, wenn Boden eine Storyline geschrieben bekommt, die zum Teil auch etwas familiär angehaucht ist. In dieser Episode erfahren wir, dass Donna mit Julian noch einen Bruder hat, sodass man sie so etwas näher kennen lernt und vor allem Melissa Ponzio wieder einmal zu Gesicht bekommt.

Es dauert aber auch nur ein paar Sekunden bis man merkt, dass Boden eine gewisse Abneigung gegenüber seinem Schwager Julian hat und er alles andere als begeistert davon ist, ihn auf seiner Wache zu haben. Mit Hilfe von Christopher Herrmann erfahren wir dann auch, warum er diese Abneigung hat. Seine Schilderung ist zwar durchaus nachvollziehbar, zeigte aber aber, dass Boden sich in seiner Ehre durch Julians mangelhaftes Interesse gekränkt fühlt. Demnach war auch nachvollziehbar, dass er Julians Geschäftsidee nicht ganz so positiv gegenübersteht. Der Flyer selbst sah wirklich nicht recht ansprechend aus, das muss aber noch nichts über die Qualität selbst aussagen. Schön, dass Julian Wort gehalten und sogar auch noch einen besseren Deal ausgehandelt hat. Ich bin gespannt, ob wir Julian noch einmal zu sehen bekommen, denn immerhin steht Boden ihm nicht mehr kritisch gegenüber. Und Donna hat mal wieder gezeigt, wie gut sie ihren Mann kennt.

Randnotizen

  • Normalerweise finde ich es immer sehr schön, wenn Louie erwähnt wird. Doch diesmal fand ich den Zeitpunkt eher schlecht als recht. Aber wahrscheinlich war es im Zusammenhang mit Bria 'wichtig'.
  • Bodens Sohn ist sehr süß und ich finde es schön, dass man ihn zu Gesicht bekommen hat und er nicht nur erwähnt wurde.
  • Ich musste schmunzeln, als Boden gegenüber Julian erwähnte, er möchte Connie nicht kennen lernen. Das zeigte einfach nochmals, dass er ein wenig Angst vor ihr hat.

Fazit

Leider kann mich "Chicago Fire" diesmal nicht ganz überzeugen. Der Handlungsstrang mit Bria könnte in meinen Augen wirklich ein Ehekrach zwischen Matt und Gabby heraufbeschwören und auch Sylvies Handlungsbogen mit Antonio könnte erneut in einem ewigen Hin und Her enden, worauf ich nicht wirklich Lust habe.

Daniela S. - myFanbase

Die Serie "Chicago Fire" ansehen:


Vorherige Review:
#6.07 Was bleibt...
Alle ReviewsNächste Review:
#6.09 Dicke Luft

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier mit anderen Fans von "Chicago Fire" über die Folge #6.08 Der Schützling diskutieren.