Review: #6.07 Was bleibt...
"Chicago Fire" meldet sich mit #6.07 A Man's Legacy endlich aus der Winterpause zurück und lässt Gabriela Dawson und uns Zuschauer nicht länger im Unklaren, wie es um Ramon Dawson steht. Neben der emotionalen Versöhnung zwischen Vater und Tochter, bekommen wir auch eine neue Seite an Chief Wallace Boden zu sehen und Antonio Dawson und Sylvie Brett sehen sich nach ihrer Trennung wieder.
Wahre Helden
Im Winterfinale mussten Gabby und wir Zuschauer schockierend erfahren, dass Ramon durch sein beherztes Eingreifen zwar das Leben einer Frau gerettet hat, aber dabei selbst durch einen Messerstich schwer verletzt wurde. Seine Verletzungen sahen alles andere als gut aus und man musste bangen, ob er diese Verletzung überleben wird. Mich freut es sehr, dass sich die Autoren dazu entschlossen haben, keinen Zeitsprung von mehreren Wochen zu machen, sondern uns daran Teil haben lassen, zu sehen, welche Rettungsmaßnahmen unternommen wurden. In meinen Augen war dies nämlich für die Entwicklung des Handlungsstranges von großer Wichtigkeit und führte außerdem zu einem sehr emotionalen Gespräch zwischen Vater und Tochter.
Ich hatte durchaus Zweifel daran, ob Ramon überleben würde, da es eben nicht das erste Mal wäre, dass man Gabby einen Schicksalsschlag verpassen würde, mit dem sie nur schwer zurechtkommt. Umso schöner, dass die Autoren diesmal einen anderen Weg gewählt haben, um Gabbys Beziehung zu ihrem Vater emotional zu gestalten.
Wie ich bereits in meiner Review zum Winterfinale vermutet hatte, macht sie sich Vorwürfe, allerdings finde ich es interessant, dass diese sich nicht darauf beziehen, dass sie sich schuldig fühlt, ihrem Vater Vorwürfe bzgl. seines Verhaltens gemacht zu haben, sondern eher darauf, weil sie ihm medizinisch nicht so helfen konnte, wie sie wollte. Ich finde diese Seite an Gabby sehr interessant, da sie zeigt, wie verletzlich sie ist, wenn es um ihre Familie geht und es zeigt auch in gewisser Weise, welche Selbstzweifel sie hat. Schließlich glaubt sie, keine Heldin zu sein.
Ramon hat mir hierbei sehr gut gefallen. Bereits vor der Attacke auf ihn war zu erkennen, dass er es liebt, im Mittelpunkt zu stehen und das hat sich auch nach der Attacke nicht geändert. Er hat es geliebt, dass sich das Fernsehen und allgemein die Medien um ihn gerissen haben und das ist auch vollkommen in Ordnung, denn er hat etwas sehr Wichtiges erkannt und das seiner Tochter klar gemacht. Ramon ist durch seine Tat durchaus ein Held, doch eben 'nur' der Held der Stunde – ganz im Gegensatz zu seiner Tochter, die als Sanitäterin jeden Tag Menschen das Leben rettet und alleine dadurch in den Augen ihres Vaters eine Heldin ist. Ich denke, für Gabby war es sehr wichtig, das aus dem Munde ihres Vaters zu hören, dem sie nichts vormachen konnte. Er hat sofort erkannt, dass etwas mit ihr nicht stimmt und das zeigt für mich, wie tief und eng die Beziehung der beiden zu einander ist. Umso schöner fand ich es zum Schluss auch, als Ramon ihr dann nochmals seinen Dank dafür ausgesprochen hat, dass Gabby ihm nach der Trennung von seiner Frau als einzige aus der Familie beigestanden hat.
In dieser Episode gab es aber noch einen Helden, der durch seine Taten dafür gesorgt hat, dass sich eine familiäre Beziehung verbessert hat: Die von Boden und seinem Vater. Mir gefällt es immer sehr gut, wenn der Chief mit in einen Einsatz eingebunden wird und diesmal fand ich es sehr interessant, da man auch Boden wieder einmal von einer Seite erlebt hat, die man so an ihm noch nicht gesehen hat.
Nachdem die Truppe einen Einsatz erfolgreich meistern kann, bemerkt Boden, dass es sich bei dem älteren Mann um den ehemaligen Bluesmusiker Stoke Porter handelt. Zu diesem hat Boden ein besonderes Verhältnis, da dessen Musik ihn und seinen Vater immer miteinander verbunden hat. Gut hat mir gefallen, dass Boden einen Männerabend mit Matthew Casey und Randy 'Mouch' McHolland veranstaltet hat, da dadurch das gute Verhältnis der drei Männer unterstrichen wurde. Mir tat es sehr leid, als er dann im Krankenhaus erfahren musste, dass Stoke gestorben ist und er zu seiner Tochter Nina kein gutes Verhältnis hatte. Schön, dass Boden dann Nina an seiner Geschichte hat Teil haben lassen. Nun weiß Nina von ihrem Vater, welch besondere Gabe er mit und durch seine Musik hatte und er dadurch auch zu einem wahren Held geworden ist, der ein Vermächtnis hinterlassen hat.
Die Eröffnung des Molly's North
Seitdem bekannt wurde, dass Brian 'Otis' Zvonecek mit dem Mac's einen zweiten Standort für das Molly's
angestrebt hat, hatte ich meine Zweifel, ob es auch tatsächlich zur Eröffnung vom Molly's North kommen wird. Aber ich bin wirklich froh, dass man Otis dieses Glück gegönnt hat. Dass es nicht ganz ohne irgendwelche Hindernisse geht, war natürlich klar. Denn wir sprechen hier noch immer von Otis. Gut fand ich aber, dass, nachdem Otis erkennen musste, dass er keinerlei Werbung für die baldige Eröffnung haben wird, Stella Kidd über ihren Schatten gesprungen ist und ihm Hilfe zugesichert hat. Dabei hätte ich mir aber gewünscht, man möge Otis nicht wieder durch den Kakao ziehen und sich über ihn lustig machen, wie es Mitch getan hat. Damit wurde in meinen Augen leider nur nochmals unterstrichen, dass er nach wie vor in gewisser Weise die Lachnummer ist und das hat er meiner Ansicht nach absolut nicht verdient.
Zum Glück wurde die Bareröffnung zu einem Erfolg und hatte noch zwei schöne Momente bereit. Zum einen gab es einen schönen Moment zwischen Otis und Lily und zwischen Otis und Christopher Hermann. Ich würde mir wirklich wünschen, die Autoren machen etwas aus Lily und Otis, da die beiden wirklich süß zusammen sind und er endlich mal eine Geschichte bekäme, die (hoffentlich) nicht ins Lächerliche gezogen wird. Wie ich schon einmal sagte, hat auch er ein bisschen Glück verdient. Gut gefallen hat mir auch die kurze Szene mit Christopher. In der fünften Staffel hatte sich Otis darüber beklagt, dass Christopher seine Vorschläge fürs Molly's nicht ernst nehmen würde. Nicht nur Christopher hat gelernt, sondern auch Otis und auf die Weisheit gehört und eine Jukebox besorgt, damit sich alle Gäste heimisch fühlen. Mir hat es sehr gut gefallen, da es auch unterstreicht, dass Otis reifer geworden ist.
Beziehungen und Küsse
In dieser Episode werden sowohl die Geschehnisse von Stella und Kelly Severide wie auch Sylvie und Antonio thematisiert und bei beiden bin ich gespannt, wie sie sich entwickeln werden. In der letzten Episode hatte es den Anschein, als könne sich Stella mit keiner Silbe daran erinnern, Kelly geküsst zu haben. Nun erfahren wir, dass sie es verdrängt und es ihr ziemlich unangenehm ist. Bereits zum Anfang dieser Staffel wurde immer ersichtlicher, dass Stella Gefühle für Kelly entwickelt hat, diese aber immer abgestritten hat. Allzu glücklich scheint sie aktuell nicht darüber zu sein und benimmt sich Kelly gegenüber so merkwürdig, dass es sogar Matt auffällt. Ich bin wirklich mal gespannt, wie lange sie diesen Eiertanz noch aufführen will. Denn anstatt darüber zu reden und vielleicht zu merken, dass die Gefühle auch bei Kelly vorhanden sind, geht sie lieber mit Mitch aus, den ich persönlich nicht einmal für voll nehmen kann.
Als ich vor Beginn der Staffel gelesen habe, dass die Autoren Antonio und Sylvie wieder zusammenbringen möchten, habe ich ehrlich gesagt die Hände über den Kopf zusammengeschlagen. Alleine schon wie man diese 'Beziehung' in der fünften Staffel aufgebaut und beendet hat, gefiel mir absolut nicht. Allerdings muss ich gestehen, dass ich vom zweiten Anlauf schon mehr angetan bin. Ich bin mir zwar noch nicht sicher, ob mir eine Beziehung der beiden tatsächlich gefallen würde, aber der momentane Umgang der beiden zeigt eine deutliche Verbesserung. Ich würde mir wünschen, dass die beiden in einem Gespräch ihre Schwierigkeiten besprechen und dann sehen, wie es zwischen ihnen weitergeht.
Randnotizen
- Diesmal gab es einige witzige Momente, die ich gerne noch erwähnen möchte wie zum Beispiel Ramons Aussage, dass er seit einem Jahr versucht seine Frau zu erreichen und sie ihn nach der Attacke im Krankenhaus besucht hat, oder dass Mouch erst einmal seine Frau fragen muss, ob er zum Männerabend mit Boden und Matt gehen darf oder Stellas Warnung an Sylvie, dass diese Antonio auf keinen Fall vorschnell küssen sollte.
- Ich bin mir sicher, dass wir Bria nicht zum letzten Mal gesehen haben. Nicht umsonst hat sie vor Gabby erwähnt, die Medikamente nicht für sich gestohlen hat. Hinter dieser Aussage steckt garantiert noch mehr.
- Schön, dass sich Stella bei Sylvie für ihr Verhalten entschuldigt hat, nachdem Hope entlassen wurde. Ganz davon abgesehen hat sie recht, dass Sylvie nichts für das Verhalten ihrer Freundin konnte.
Fazit
"Chicago Fire" liefert eine gelungene Episode nach der Winterpause ab und unterstreicht die Stärken und Besonderheiten mancher Beziehungen, zeigt Charaktere von anderen Seiten, sorgt für witzige Momente und greift vergangene Handlungsstränge nochmals auf und führt sie vielversprechend fort. Was will man mehr? Es darf gerne so weitergehen.
Daniela S. - myFanbase
Die Serie "Chicago Fire" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: A Man's LegacyErstausstrahlung (US): 04.01.2018
Erstausstrahlung (DE): 28.09.2018
Erstausstrahlung (Pay-TV): 30.04.2018
Regie: Joe Chappelle
Drehbuch: Alvaro Rodriguez
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