Bewertung

Review: #13.02 Ride the Blade

Und schon sind wir bei der zweiten Episode dieser Staffel. Einer Episode, die noch etwas mehr Aufschluss über den neuen Chief gibt, aber auch über Jack Damon, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob hier tatsächlich bald ein Ende in Sicht ist und eine amüsante Geschichte um Christopher Herrmann, die mir gut gefallen hat.

Wenn ich schon mal bei dem neuen Chief bin, bleibe ich doch gleich mal bei ihm. Ich hatte schon in meiner letzten Review geschrieben, dass ich Dom Pascal interessant finde, ich mich aber auch frage, was er zu verbergen hat. Dabei spuckte mir auch häusliche Gewalt im Kopf. Das halte ich zwar für eher unwahrscheinlich, aber ich denke, Dom neigt zu Wutausbrüchen und hat vielleicht auch einen Hang dazu, Dinge kontrollieren zu wollen bzw. immer die Kontrolle zu haben. Wenn er sich sicher fühlt, dann ist er in meinen Augen auch mehr zugänglich, was man meiner Meinung nach sehr gut an der Anfangsszene sehen konnte und als seine Frau Monica auf die Wache kam. Ich bin mir aber nicht sicher, ob Stephen Vale mehr Freund oder mehr Feind ist. In der ersten Episode deutete zwar alles mehr auf Freund hin, aber bei Monicas Erzählungen haben selbst bei mir ein paar Alarmglocken geläutet, bei denen ich mir nicht zu 100 Prozent sicher bin, was ich von ihnen halten soll... Ich denke und hoffe aber auch, wir werden bald ein bisschen erleuchtet, was in Miami vorgefallen ist und warum Dom nach Chicago zurückgekehrt ist. Wir sind zwar erst bei der zweiten Episode, aber ich muss die Autoren schon jetzt loben, dass sie es in so kurzer Zeit geschafft haben, mehr von Doms Privatleben zu enthüllen, wofür sie bei Chief Boden mehrere Staffeln gebraucht haben, was vielleicht auch daran liegt, weil sich "Chicago Fire" erst eingrooven musste. Monica erschien mir diesmal auch sehr viel gefestigter als bei ihrem Einstand. Ein bisschen hat sie mich auch an Charlotte King aus den späteren Staffeln von "Private Practice" erinnert, wo sie auch ihren Standpunkt vertreten hat. Ich hoffe zumindest, dass wir noch etwas mehr von der Dynamik zwischen den Eheleuten und weitere Facetten von Dom erleben werden. Ich kann mir nämlich schon vorstellen, dass es auf Dauer kein Zustand ist, immer die Berichte vorzulegen. Wobei ich mehr das Gefühl habe, dass sich erst einmal nur Stella Kidd davon eingeengt fühlt, während Herrmann und Kelly Severide das vielleicht eher als Hilfestellung ansehen.

Aber wenn wir schon mal bei Boden sind. Irgendwie fand ich den kurzen Dialog zwischen Dom und Randall 'Mouch' McHolland etwas erschreckend. Für mich ist es ganz natürlich, dass man Vergleiche anstellt und diese auch laut ausspricht. Bei Dom sollte man dies vielleicht eher vermeiden, da sein Ausbruch schon auch etwas mit dem Besuch seiner Frau zu tun hat und mit Vale, aber auch mit Boden selbst. Ich frage mich, ob es da auch eine Vorgeschichte gibt. Irgendwie kann ich mir nicht recht vorstellen bzw. ich fand es schon erschreckend, wie abweisend Dom reagiert, sobald die Sprache auf Boden kommt. Auch wenn man sicherlich allgemein nachvollziehen kann, dass er diese Vergleiche nicht mag, allerdings ist es einfach auch die Art und Weise, die mich doch manchmal zusammenzucken lässt. Und auch Stella scheint eine gewisse Art neuen Respekt vor Dom zu haben. Ich denke, sie hat das Gefühl, er hat sie irgendwie auf dem Kicker und will eine einheitliche Form bei Rüsttruppe und Drehleiter haben. Mal sehen, was uns mit dem neuen Chief noch so erwartet und enthüllt wird.

Ein paar Enthüllungen gibt es sicherlich auch noch bei Jack. Die Enthüllung, dass Benny Severide sein Vater ist, bei der habe ich ja gedacht, wir machen genau bei diesem Cliffhanger weiter, aber dem war ja nicht so. Stattdessen sind wir einen Monat in der Zeit gesprungen und erleben eine Art Brüderschaft zwischen Jack und Kelly. Ich fand aber den Handlungsverlauf etwas überraschend und vor allem das Ende der Episode. Einer der beiden sollte die Wache verlassen. Das leuchtet mir zwar ein, aber als Michael Bradway für die Rolle des Jack Damon gecastet wurde, hieß es auch, er habe bei der neuen Staffel die mögliche Option, zum Hauptdarsteller befördert zu werden. Das sieht mir aber nicht mehr danach aus und so ganz geheuer scheint mir Jack auch nicht mehr zu sein. Es steht außer Frage, dass er ein großer Bewunderer von Kelly ist und er seinem älteren Halbbruder imponieren will. Allerdings ist oder war er dabei, einen Keil zwischen Kelly und Stella zu treiben und angesichts der Tatsache, dass Dom das Ehepaar sowieso im Auge hat, spielt das Jack ja förmlich in die Karte. Daher hat mir auch gut gefallen, wie man Joe Cruz darin eingebunden hat. Wie er damals alles für Leon Cruz tun wollte, war auch schon grenzwertig, aber er ist eben Familie und Kelly weiß eben auch, was Benny für ein Vater gewesen ist, so dass er vielleicht denkt, bei Jack irgendwas gut machen zu müssen. Aber zurück zu Cruz. Ich finde es wie gesagt gut, wie man ihn eingebunden hat. Er selbst hat genug Abstand und seine Worte haben bei Kelly bewirkt, dass er über sein eigenes Handeln nochmals nachgedacht hat. Gleichzeitig hat es aber für mich auch unterstrichen, wie gut Cruz mittlerweile als Führungskraft wäre. So wäre es vielleicht auch denkbar, dass Kelly es ist, der – zumindest zeitweise – die Wache verlässt. Man könnte Cruz die Möglichkeit geben, sich in Kellys Position zu beweisen bzw. noch mehr zu beweisen und aufgrund der Budgetkürzungen könnte man Taylor Kinney aus dem Drehbuch schreiben und hätte aber auch eine logische Erklärung für seine und Kellys Abwesenheit.

Eine logische Erklärung gab uns diesmal auch Herrmann, wobei ich sie doch etwas überraschend fand. Ähnlich wie Mouch habe auch ich ihm nicht geglaubt, dass er bei der Prüfung krank war, sondern dass er eher Angst hatte, kein würdiger Nachfolger für Boden zu werden, was er diesmal selbst zugegeben hat, allerdings auch mit der Begründung, er würde sich schon sein Leben lang wertlos fühlen. Über diese Aussage bin ich dann doch etwas gestolpert. Dass Herrmann schüchtern ist, das wissen wir spätestens seit er von seinem Kennlernen mit Cindy Herrmann berichtet hat. Ich hatte aber nie das Gefühl, Herrmann empfindet sich als wertlos. Aber wie auch immer, mit der Aussage, dass so etwas dauert, bis man dies abgelegt hat, hat er definitiv recht und ich mochte den Freundschaftsmoment zwischen ihm und Mouch total, da dieser genau das Richtige gesagt hat: Boden hätte sich Herrmann nicht als Nachfolger gewünscht, wenn er sich nicht sicher wäre, dass er es drauf hat. Es bleibt in jedem Fall noch spannend. Etwas für die Belustigung gab es dann auch noch durch Herrmann – die Jagd nach dem Parfum, was Cindy so anziehend findet und was sich letztlich als verschreibungspflichtige Creme gegen Schuppenflechte herausgestellt hat. Ich überlege gerade, ob sie wirklich so verführerisch duftet. Auf jeden Fall hatte ich persönlich definitiv was zum Grinsen und die Herrmanns hatten wahrscheinlich auch ihr Vergnügen.

Weniger ein Vergnügen war es aber Sam Carver und Violet Mikami dabei zusehen zu müssen, wie sie sich sehnsüchtige Blicke zuwerfen. Ich hoffe wirklich, es wird kein Eiertanz durch die ganze Staffel, da ich befürchte, bei diesem Tanz könnte das ein oder andere Ei kaputt gehen. Mir hat aber gefallen, wie Lizzie Novak (bleibt es nun bei dem Namen?) darum bemüht hat, ihre Kollegin und mittlerweile Freundin abzulenken und ich bin froh, dass Violet doch den ersten (weiteren) Schritt auf Carver zugemacht hat, denn Marcelo war in real mir dann doch etwas zu schmalzig und zu glatt.

Fazit

Nach dem guten Start in der vergangenen Woche kann ich auch diesmal sagen, dass "Chicago Fire" eine gute Figur macht und die Spur hält. Es gab zwar die ein oder andere Überraschung, bei der ich noch nicht weiß, was ich davon halten soll, aber man merkt der langlebigen Serie durchaus an, dass die Veränderungen keine schlechte Idee waren.

Daniela S. - myFanbase

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