Bewertung

Review: #6.06 Falsches Spiel

Foto: David Eigenberg, Chicago Fire - Copyright: 2018 Universal Pictures; Elizabeth Morris/NBC
David Eigenberg, Chicago Fire
© 2018 Universal Pictures; Elizabeth Morris/NBC

Erschreckend, dass mit #6.06 Down Is Better bereits das Herbstfinale von "Chicago Fire" gelaufen ist. Die Episode war sowohl überraschend wie auch schockierend und der Cliffhanger sorgt mal wieder dafür, dass man es als Zuschauer kaum erwarten kann, bis es im Januar weitergehen wird.

Sofortige Entlassung und Schuldgefühle

Bereits einige Episoden zuvor, war zu erkennen, dass man mit Hope einen Charakter in die Serie gebracht hat, der für jede Menge Ärger sorgen wird. Dabei war es aber auch interessant zu sehen, dass sie sich ganz besonders zwei Leute herausgesucht hat: Stella Kidd und Connie. Die beiden verbindet etwas, was Hope ein Dorn im Auge gewesen ist: Beide sind ihr gegenüber misstrauisch und das sogar zu recht. Und genau das war es auch, was Hope absolut nicht in den Kram gepasst hat. Für mich war es daher schon logisch, dass sie sich deswegen zur Wehr setzen wird und das auf eine sehr hinterhältige Art und Weise.

Allerdings war die Methode bei Connie nicht ganz so gravierend wie bei Stella. Während Hope es bei Connie nämlich so aussehen lassen hat als ob sie nur vergessen hat, ihrem Chef die Berichte bereitzulegen und sich dadurch als diejenige hinstellen konnte, als würde sie diesen 'Fehler' ausbügeln, ergriff sie bei Stella härtere Maßnahmen. Diese waren fast so gut, dass man niemals auf die Idee gekommen wäre, dass Hope die heimliche Drahtzieherin ist.

Nachdem sie ja in der letzten Folge versucht hatte, Stella vorzugaukeln, dass sie ihren Scheck nicht erhalten hat, sorgte sie schon zu diesem Zeitpunkt dafür, dass sie als Heldin dasteht, nachdem sie sich dafür stark gemacht hat, damit Stella am Ende doch ihren Scheck erhält. Ehrlich gesagt hätte ich damit gerechnet, dass Hopes Lüge(n) auf eine andere Weise auffliegen und muss den Autoren ein Lob aussprechen, dass sie mit Hope einen äußert raffinierten Charakter ins Spiel gebracht haben. Denn sie ist wirklich ein durchtriebenes Aas. Mir war zwar klar, dass die Sache mit dem Scheck ein Plan gewesen ist, allerdings war mir nicht klar, dass dies zu einem weitaus schlimmeren Plan gehört hat. Doch im Nachhinein hätte mir dies eigentlich klar sein müssen. Denn Typen wie Hope werden nicht einfach aufhören, jemanden loswerden zu wollen und gehen dabei sehr raffiniert vor. Hope hat dafür sogar einen Unwissenden benutzt: Sam Mullins.

Dieser versetzte Stella nämlich angeblich in die Öffentlichkeitsarbeit. Ich war wirklich schockiert darüber, als sein Name fiel und fragte mich nach dem Warum. Denn immerhin war er auch derjenige, der Matthew Casey zum Captain ernannt hat. Natürlich ist es somit für Stella eigentlich eine große Ehre. Die Sache hat nur mehrere Haken: a) Anders als bei Matt wurde Stella von Mullins nicht mal auf die Probe gestellt b) Mullins hat die Unterschrift für den Versetzungsantrag nicht geleistet, was bedeutet, dass c) die Unterschrift gefälscht worden ist und zwar von Hope. Man sagt ja immer, dass es den perfekten (Mord-)Plan nicht gibt und das wurde uns wieder einmal bewiesen. Denn nachdem Matt und Christopher Herrmann herausgefunden haben, dass Mullins die Unterschrift geleistet hat und davon ausgingen, dass er es tatsächlich gewesen ist, haben sie ihn ausfindig gemacht und es stellte sich heraus, dass seine Unterschrift gefälscht ist und man das einzig und alleine an zwei Buchstaben erkannt hat!

Es war aber abzusehen, dass Hope sich verteidigen will und ausgerechnet Connie dafür benutzt. Ich fand es großartig, wie Boden reagiert hat! Denn auch wenn er manchmal Angst vor seiner Sekretärin zu haben scheint, lässt er doch nichts auf sie kommen. Genial fand ich auch, wie Connie selbst diesen Triumph ausgelebt hat. Sie war ja von Anfang an Hope gegenüber sehr skeptisch.

Die Leidtragende für mich in diesem Fall ist Sylvie Brett. Natürlich war auch Stella zeitweise die Leidtragende. Aber mal ehrlich? Wer von uns hat geglaubt, dass Stella lange bei dieser Öffentlichkeitsarbeit zubringen wird? Sie ist, wie sie selbst sagt, mit Leib und Seele Feuerwehrfrau und das wurde bei dem Einsatz mit dem Baby sehr schön unterstrichen. Sylvie hingegen muss erst einmal damit zurechtkommen, dass sie ihre Kindheitsfreundin verloren hat und sie muss damit zurechtkommen, dass teilweise sie dafür verantwortlich ist, da sie Hope mit der Wache in Verbindung gebracht hat. Damit will ich keinesfalls sagen, dass dem so ist. Denn immerhin erwartet man ja von seinen ältesten Freunden, dass sie einen nicht so derart manipulieren. Ich hoffe, Sylvie kann sich das bald verzeihen. Dazu wäre es aber wohl wichtig, dass auch Stella ihr verzeiht und das sah leider erst einmal nicht danach aus. Ich hoffe, die beiden kommen schnell wieder ins Reine.

Molly's North

Nachdem Brian 'Otis' Zvonocek mit seiner letzten Idee eher gescheitert ist und belächelt wurde, greift er nun zu einer neuen Möglichkeit. Nachdem er nämlich gelesen hat, dass das Mac's schließen muss, reift in ihm der Plan heran, mit dieser Bar eine Fusionierung zu machen. Etwas schade fand ich, dass Christopher diese Idee erst einmal abgelehnt hat. Dabei sah es in der letzten Folge danach aus, als würde er Otis ernst nehmen. Zumal er eben auch wissen müsste, wie Otis sich dabei fühlt. Gut gefallen hat mir dabei aber, dass Otis weiter darum gekämpft hat und sich durchsetzen konnte! Ich glaube zwar nicht, dass viel Wind um Molly's North gemacht wird, aber wahrscheinlich war das alles nur Mittel zum Zweck.

Ich denke, bei dieser ganzen Aktion ging es darum, dass sich Otis und Lilly, die Tochter des Besitzers, näher kommen. Ich würde mir wirklich sehr wünschen, dass man aus den beiden mehr macht. Lilly war mir vom ersten Moment an sympathisch und die beiden harmonieren in meinen Augen perfekt zusammen! Nicht zu vergessen, dass Otis auch mal etwas vom Liebesglück verdient hat. Warten wir mal ab, ob die Autoren meinen Wunsch erhören.

Wie geht es mit ihm weiter?

So wirklich hätte ich nicht geglaubt, dass wir Ramon Dawson noch einmal wiedersehen werden. Nicht, dass es mich nicht gefreut hätte, doch für mich war es irgendwie 'auserzählt'. Nichtsdestotrotz nahm sein erneutes Auftauchen eine sehr dramatische Wendung.

Im Grunde ist Ramon ein guter Kerl, der einfach nur das Beste und jedem helfen möchte. Doch das ist manchmal genau das, womit er seine Mitmenschen auf die Palme bringt. Ich würde es vielleicht als Chef auch nicht so toll finden, wenn mir ein Mitarbeiter, der gerade mal einem Monat in der Firma ist, Verbesserungsvorschläge unterbreitet. Zumal Ramon sehr penetrant sein kann, was nicht bei jedem gut ankommt. Kein Wunder also, dass seine Tochter Gabriella Dawson ihm eigentlich untersagt hatte, Matt zu erwähnen. Aber natürlich hat er genau das getan und hat damit auch Gabby gegen sich aufgebracht, die ihm eine deutliche Ansage gemacht hat.

Da es bei dieser Folge aber um das Midseason-Finale geht, war klar, dass am Ende noch etwas völlig Dramatisches passieren und es mit einem spannenden Cliffhanger enden wird. Nachdem Gabby und Sylvie zu einem Einsatz gerufen wurden, werden sie erst einmal Zeugen von einem wilden Durcheinander. Dazu finden sie auch zwei am Boden liegende Personen vor, die bluten. Als wenn das nicht schon dramatisch genug wäre, handelt es sich bei einer dieser Person um Gabbys Vater!

Ich vermute mal, dass sich Gabby so oder so Vorwürfe machen wird, ihrem Vater Egoismus vorgeworfen zu haben. Denn sein beherztes Eingreifen zeigt, dass er das Herz am rechten Fleck hat. Ich bin mal gespannt, ob durch diese Tat bzw. diesen Vorfall Antonio Dawson in die Handlung eingebunden wird. Denn Gabby wird sich sicher Vorwürfe machen und wird (familiären) Beistand brauchen.

Randnotizen

  • Ich fand es gut, dass Kelly Severide nicht näher auf Stellas Kuss eingegangen ist. Für mich funktionieren die beiden als Freunde sehr viel besser und ich hoffe, das sehen die Autoren genauso.
  • Stellas Ersatz auf der Wache war wirklich ein Witz. Kein Wunder, dass er so oft die Wachen gewechselt hat. Aber immerhin konnte er dazu beitragen, sie zurück auf die Wache zu holen.
  • Mir hat das Gespräch zwischen Stella und Randy 'Mouch' McHolland sehr gut gefallen. Wie schon bei der großen Tragödie in der fünften Staffel, beweist Mouch auch diesmal sehr viel Einfühlungsvermögen, um seine Mitmenschen aufzuheitern.

Fazit

Hoffen wir mal, dass wir Hope jetzt zum letzten Mal gesehen haben. Als Sympathieträgerin kann man sie wahrlich nicht (mehr) bezeichnen. Dennoch muss man den Autoren einfach ein großes Lob dafür aussprechen, wie sie ihre Intrigen haben auffliegen lassen. Gespannt darf man auch darauf sein, wie es zwischen Otis und Lilly weitergeht, die sehr toll miteinander harmonieren. Aber das Spannendste ist wohl: Wie geht es mit Ramon weiter? Jetzt heißt es: Geduldig abwarten.

Daniela S. - myFanbase

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