Review: #6.23 Aus der Traum

Mit #6.23 The Grand Gesture liefert uns "Chicago Fire" ein Staffelfinale, welches mich ehrlich gesagt eher enttäuscht als begeistert hat. Grissoms Verhalten brachte keine Katastrophe, Joe Cruz hat es noch immer nicht fertig gebracht Sylvie Brett seine Gefühle zu gestehen und Gabriela Dawson hat mal wieder eine Seite von sich gezeigt, die deutlich macht, wie egoistisch sie ist.

Es ist mein Körper

Leider hat mich mein Gefühl nicht getäuscht. Gabby und Matthew Casey haben in der letzten Episode erfahren, dass eine erneute Schwangerschaft aufgrund eines Bauchaneurysma für sie tödlich enden könnte. Daraus kann man schließen, dass wohl keine weitere Schwangerschaft kommen wird – allerdings ist Gabby ein wahrer Sturkopf und hat sich dadurch wirklich sehr unbeliebt bei mir gemacht.

Wie ich befürchtet hatte, sorgt dieses Thema für einen erneuten Streit zwischen den beiden Eheleuten und wahrscheinlich sogar zum Bruch der Ehe. Denn Gabby hat sich in den Kopf gesetzt, dass sie auf natürlichem Weg schwanger werden und ein Kind bekommen will. Das finde ich sogar verständlich, ebenso wie die Angst, die sie hat, dass bei einer Adoption wieder etwas schiefgehen könnte. Dafür habe ich wirklich Verständnis. Aber nicht für die Art und Weise mit der sie Matt klar macht, dass es ihr Körper ist und sie darüber bestimmt. Wie er schon sagte, ist die Familienplanung eine gemeinsame Entscheidung von beiden. Eine Entscheidung, die über das restliche Leben entscheidet, für das ich aber eher schwarz sehe. Gabby hat sich sehr, sehr egoistisch verhalten. Ja, Matt hat sie aufgrund ihres starken Charakters geheiratet. Aber für mich bedeutet ein starker Charakter auch, sich beim Partner fallen zu lassen und zum Teil ihm die Entscheidungen zu überlassen und genau hier liegt das alles entscheidende Problem.

Denn Gabby sieht die Dinge, die Matt für sie tut, als Bevormundung. Genau aus diesem Grund hat sie auch sehr ungehalten darauf reagiert, dass er sich bei der Adoptionsagentur nur erkundigt hat. Während Gabby an seiner Stelle vermutlich bereits alles geplant und fest gemacht hätte, hat er lediglich Informationen eingeholt. Und nachdem sie sich jetzt eine Auszeit erbeten und bei Chief Hatcher weitere Informationen für Puerto Rico eingeholt hat, glaube ich, dass wir in der kommenden Staffel Matt ohne Gabby erleben werden.

Der neue Commissioner ist...

Grissom. Schon seit seinem ersten Auftritt ist mir dieser Typ einfach nicht sympathisch. Er hat etwas Gefährliches an sich, etwas Manipulatives. Leider hat man dies nicht für einen interessanten Cliffhanger genutzt. In meiner Review hatte ich die Theorie aufgestellt, dass Grissom für das Verschwinden von Renée Royce' Sohn verantwortlich ist. Besonders da er Kelly Severide gedroht hat, nachdem dieser ihn angeblich verraten hat. Doch leider ist es vollkommen anders gekommen und das enttäuscht mich doch.

Es war zwar klar, dass Grissom es gewesen war, der die Presse Wallace Boden auf den Hals gehetzt hat. Ich hätte allerdings nicht gedacht, dass es bei diesem Staffelfinale letztlich darum geht, dass er die Zahlen der letzten zwölf Jahre frisiert hat und das vertuschen konnte. Denn nach der Einführung von Grissom und allen weiteren Ereignissen rund um ihn, habe ich mir deutlich mehr erwartet, als dass er 'nur' Zahlen frisiert und man ihn nun umso länger ertragen muss. Ich hoffe, wir müssen ihn in der neuen Staffel nicht allzu lange ertragen.

Fall gewonnen

Nachdem Renée wieder in der Stadt aufgetaucht ist, haben wir erfahren, dass sie Kelly für einen Fall benötigt, bei dem Menschen zu Schaden gekommen sind. Bis hierhin habe ich nicht recht daran geglaubt, dass es ihr tatsächlich um den Fall geht bzw. man endlich mal etwas mehr darüber erfährt.

Um den harten Gegner entgegen treten zu können, möchte Renée eine Art Probelauf durchführen, um zu sehen, dass Kelly vor Gericht einen kühlen Kopf bewahrt. Würde sie ihn besser kennen, hätte sie gewusst, dass das nicht nötig gewesen wäre. Dennoch fand ich es schön, die beiden mal auf einer anderen Ebene zu erleben und nicht den Eindruck zu bekommen, dass es zwischen den beiden vielleicht doch noch ernst werden könnte.

Wobei ich sagen muss, dass ich diesen Gedanken einen Moment lang hatte. Zumal Kelly von Renée geküsst worden ist und bei Stella Kidds Durchschreiten des Lofts hatte ich für einen Moment den Gedanken, dass die beiden möglicher Weise im Bett gelandet sind. Das wäre mir sehr missfallen, da man uns in den letzten Episoden den Eindruck vermittelt hat, Kelly liebt nur Stella. Schön, dass man das in dieser Episode nochmals unterstrichen hat.

Randnotizen

• Der Einsatz von Gabby und Sylvie war sehr dramatisch und ich frage mich bei Sylvies emotionalen Ausbruch, ob dahinter vielleicht nicht doch mehr steckt. Es wäre toll, wenn man in der nächsten Staffel etwas mehr über ihre Vergangenheit erfahren würde.
• Das Verhalten von Joe gegenüber Sylvie hat mir sehr gut gefallen, dass er so selbstverständlich für sie da war. Allerdings frage ich mich, ob wir uns in der neuen Staffel weiterhin damit abfinden müssen, dass er nicht in der Lage ist, ihr seine Gefühle zu gestehen. Immerhin hat Sylvie klar gemacht, dass sie ihn nur als Freund sieht.
• Nach aktuellen Meldungen, scheint Monica Raymund nicht mehr zur Serie zurückzukehren. Ich kann nicht gerade behaupten, dass ich traurig über einen Ausstieg wäre. Gabby hat seit einigen Staffeln immer wieder ein Verhalten an den Tag gelegt, welches mir sehr missfiel und auch in der Ehe mit Matt gibt es immer wieder unnötige Dramen, die ich langsam satt habe.

Fazit

Mit diesem Finale hat "Chicago Fire" für mich leider keine Glanzleistung vollbracht. Wenn man mal bedenkt, was uns in den letzten Staffeln als Finale geboten wurde, war dieses wirklich das schwächste bisher. Mir ist klar, dass man nicht immer ein Knaller liefern kann, doch hier wurde leider viel Potenzial verschenkt, welches man gut als Cliffhanger hätte nutzen können. Dennoch freue ich mich auf Staffel 7 von "Chicago Fire"!

Daniela S. - myFanbase

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