Review: #7.01 Sie ist weg
"Chicago Fire" ist endlich aus der Pause zurück und beweist mal wieder, warum ich diese Serie liebe. Nach dem recht faden und enttäuschenden Staffelfinale kann der Auftakt zur siebten Staffel einiges wieder wettmachen und führt mit Emily Foster die Nachfolgerin von Gabriela Dawson ein, die eine interessante Vergangenheit zu haben scheint.
Emily Foster
Kurz nach dem Finale der sechsten Staffel wurde bekannt, dass Monica Raymund für die nächste Staffel nicht mehr als Gabby zurückkehren wird. Ich muss zugeben, dass ich erleichtert über diese Nachricht gewesen bin, gerade nach dem Storyverlauf dieser Figur. Doch natürlich habe ich mir auch überlegt, wer ihre Nachfolge als Sanitäterin antreten könnte.
Mit Emily Foster wird uns nun die Nachfolgerin präsentiert und ich muss zugeben, dass sie auf mich bisher einen recht sympathischen Eindruck macht. Das mag daran liegen, dass sie locker drauf ist und sich auch nicht wirklich etwas daraus macht, an ihrem ersten Tag zu spät gekommen zu sein. Das soll nicht heißen, dass ich das gutheiße, aber es zeigt mir, wie lässig dieser Charakter zu sein scheint, da sie für ihre Verspätung auch eigentlich keine Schuld trifft, da man sie zunächst an einen anderen Ort geschickt hatte.
Auf den ersten Blick stimmt auch die Chemie mit Sylvie Brett, auch wenn diese noch immer ihrer alten Kollegin nachtrauert und sich vielleicht sogar ein bisschen schuldig fühlt, da sie Gabby unmissverständlich klargemacht hat, mit ihrer Art nicht immer zurechtzukommen. Dazu kommt auch die Aussage von Wallace Boden, dass er es nicht länger duldet, dass Sylvie mit allen für diesen Posten in Frage gekommenen Anwärter nicht klarkommt.
Ich denke nicht, dass das mit Emily passieren wird. Emily scheint nicht der Typ zu sein, der sich bei einer Kleinigkeit gleich vertreiben lässt. Mir hat dabei auch gut gefallen, dass sie gleich einen Draht zu Sylvie gesucht hat und jene schien damit auch kein Problem zu haben, obwohl sie momentan nicht daran interessiert ist, zu ihrer neuen Kollegin eine Beziehung aufzubauen, da sie noch immer Gabby nachtrauert. Aber nach dem gemeinsamen Einsatz scheint Sylvie beeindruckt von ihrer neuen Kollegin zu sein und vielleicht ist das Eis nun gebrochen.
Wobei man natürlich sagen muss, dass Emilys Andeutung über ihr vorheriges Leben gepaart mit dem Spott des Arztes, dass die Mächtigsten tief fallen, durchaus dafür sorgen, dass nicht nur Sylvie ins Grübeln kommt, sondern auch ich. Ich bin auf jeden Fall gespannt, was Emily anscheinend zu verbergen hat. Ich könnte mir vorstellen, dass sie einmal Ärztin gewesen ist und aus irgendeinem Grund ihren Job verloren hat. Mal sehen, was uns dieser Charakter noch so bringen wird.
Schatten der Vergangenheit?
Als beim Staffelfinale klar war, dass Carl Grissom der Serie offenbar noch eine Weile erhalten bleiben wird, war ich alles andere als begeistert. Mir ist dieser Charakter ein echter Dorn im Auge, denn ich traue ihm nicht über den Weg.
Wir wissen, dass er Zahlen manipuliert und eine gemeinsame Vergangenheit mit Kelly Severide hat, bei der er bereits in der vorherigen Staffel deutlich gemacht hat, dass dieser ihm nicht genügend gedankt hat und Grissoms Ansicht auf der Karriereleiter nicht vorankommen möchte.
Bereits nachdem Grissom befördert wurde, war mir klar, dass er es der Wache 51 nicht leicht machen würde. Kaum hatte ich sozusagen diesen Gedanken zum Ende gebracht, wird uns im Auftakt dessen Assistent Jerry Grosch präsentiert. Bei Jerry handelt sich nicht nur um jemanden, der die Ansichten und Methoden von Grissom befürwortet und dessen Anweisungen ausführt, Jerry hat auch eine Vergangenheit mit Boden.
Ich bin mir nicht ganz sicher, was ich von diesem Handlungsstrang halten soll. Einerseits finde ich es gut, dass man etwas aus Bodens beruflicher Vergangenheit erfährt, andererseits hat Jerrys Auftauchen einen seltsamen Beigeschmack. Durch Boden haben Kelly, Matthew Casey und wir Zuschauer erfahren, dass Jerry einst unter Boden gearbeitet hat, als dieser Captain gewesen ist. Jener ist es auch gewesen, der erkannt hat, dass Jerry als Feuerwehrmann ziemlich ungeeignet ist, dafür aber ein gutes politisches Verständnis hat. Doch genau diese Aussage von damals scheint ihm nun sehr gefährlich zu werden.
Denn so wie es scheint, möchte Grissom dafür sorgen, dass sich personaltechnisch auf Wache 51 etwas ändert, weswegen er Jerry ausfindig gemacht und damit beauftragt hat, die Wache besonders scharf unter die Lupe zu nehmen. Auf der einen Seite finde ich es spannend, sollte sich in der Führungsposition auf der Wache tatsächlich etwas ändern. Auf der anderen Seite befürchte ich aber auch, dass wir uns diesbezüglich eher im Kreis drehen. Schon in den vergangenen Staffeln kam immer wieder die Storyline auf, dass man Boden als Chief absägen möchte. Sollte diese beginnende Storyline ähnlich verlaufen, wäre ich sehr enttäuscht von den Autoren, da wir solch eine Vorgehensweise schon so häufig hatten, dass es mich langsam langweilt. Warten wir einmal ab, doch bis jetzt konnte man mich noch nicht überzeugen, ich hoffe aber, dass sich das noch ändern wird.
Matt, der ehrenhafte Ehemann
Im Staffel-6-Auftakt wurde Matt eine Verdienstmarke für seinen beruflichen Einsatz als Feuerwehrmann verliehen. Ich finde, man sollte ihn auch darin ehren, dass er so viel Verständnis für seine Ehefrau aufbringt. Ich war ziemlich frustriert darüber, wie egoistisch Gabby sich verhalten hat und vor Matt klar stellte, dass er sie wegen ihrer Stärke liebt und geheiratet hat. Ja, Gabby ist stark, aber das was sie im Finale als Stärke bezeichnet, bezeichne ich als egoistisch.
Nachdem sie ja auf Anraten der Ärzte keine eigenen Kinder mehr bekommen sollte, war das aber genau ihr Wunsch und Matt war dagegen, aus Angst, seine Frau deswegen zu verlieren. Doch statt sich damit auseinanderzusetzen, beschloss Gabby, zu einer Hilfsorganisation nach Puerto Rico zu gehen. Ich war sehr aufgebracht und sehr wütend darüber, wie Gabby agiert hat. Als dann bekannt wurde, dass Monica die Serie verlassen hat, war ich sehr froh, denn für mich hat man ihren Charakter immer mehr kaputt geschrieben. Zeitgleich habe ich mich gefragt, wie man das in die Serie einbauen will, denn der Monicas Ausstieg kam doch ziemlich überraschen und schnell. Allerdings bin ich sehr froh, dass man Monica offensichtlich für diese Episode nochmals verpflichten konnte.
Der Leidtragende ist für mich erneut Matt, denn in meinen Augen liebt er Gabby mehr, als sie ihn. Mir tat es weh, ihn alleine in der Wohnung zu sehen. Doch er war nicht nur traurig und enttäuscht über die Entscheidung seiner Frau, sondern auch – vollkommen zurecht – wütend. Genau diese Wut zeigte sich für mich auch bei dem ersten Einsatz, den die Truppe zu absolvieren hatte.
Auf mich wirkte es ähnlich wie auf Kelly: Dass Matt einen Todeswunsch hat, weswegen er sich in einen Schacht begeben hat, um den Verletzten zu retten. Allerdings wirkte es nur so, denn Matt ist in meinen Augen niemand, der sich wegen Liebeskummer aufgeben und sein Leben beenden würde. Somit war beziehungsweise ist sein Arbeitsdrang wie eine Art Ventil, um über seine momentane Liebessituation nicht nachdenken zu müssen.
Sehr gut hat mir in diesem Zusammenhang auch die gemeinsame Szene mit Kelly gefallen. Wenn wir uns an den Auftakt der dritten Staffel erinnern, gab es eine ähnliche Szene zwischen den beiden, bei der aber Matt Kelly beigestanden hat. Diesmal ist es Kelly, der seinen Freund ermutigt, nicht aufzugeben. Wobei man sagen muss, dass man Matt bei dem Videochat mit Gabby deutlich angemerkt hat, dass er bereits zu akzeptieren beginnt, dass seine Frau vorerst nicht zu ihm zurückkehren wird. Ich bin aber auch froh darüber, dass es einen richtigen Abschied zwischen Matt und Gabby gegeben hat. Bei diesem wurde auch einmal wieder deutlich, wie ehrenhaft Matt ist. Er liebt Gabby so sehr, dass er sie gehen lässt, obwohl sie ihm angeboten hat, mitzugehen. Mal ehrlich? "Chicago Fire" ohne Matt kann ich mir nicht vorstellen. Mich freut aber auch, dass Gabby erkannt hat, was für ein Glück sie mit Matt hatte. Dadurch kann ich mit diesem Ende sehr gut leben.
Randnotizen
- Die Schachpartie zwischen Brian 'Otis' Zvonecek und Stella Kidd hat mir recht gut gefallen. Ich denke, diese Art von 'Wettkampf' war sehr wichtig für die beiden und für die Charakterentwicklung. Ich bin gespannt, ob das sich das Verhältnis zwischen den beiden nun verbessert wird.
- Als im Frühjahr die traurige Nachricht kam, dass DuShon Monique Brown gestorben ist, war ich ziemlich entsetzt und traurig. Ich mag Connie als Charakter einfach und werde sie vermissen. Schön, dass Connie nochmals eine Erwähnung in der Serie fand. Obwohl Connie nicht gestorben ist, fand ich die Reaktionen der Truppe angemessen, was verdeutlicht hat, dass nicht nur Connie sondern auch DuShon geliebt wurde.
- Sehr gut hat mir auch die Angelszene zwischen Matt, Kelly und Boden gefallen. Die Drei waren einen Moment lang so ausgelassen und es unterstreicht auch nochmals, dass sie nicht nur Kollegen, sondern auch Freunde sind.
- Sehr amüsiert hat mich auch der neue Name von Boden und ich bin gespannt, wie oft Emily dahingehend noch korrigiert werden muss.
Fazit
Der Auftakt der siebten Staffel von "Chicago Fire" kann sich sehen lassen und macht einiges aus dem Finale wett. Die Einführung von Emily konnte durchaus überzeugen und auch der (endgültige) Abschied von Gabby wurde gut dargestellt. Abzuwarten bleibt die beginnende Storyline von Boden und Grosch, in welche Richtung sie sich entwickeln wird. Punkten konnten auch die schönen und emotionalen Momente, die die Serie für mich so besonders machen.
Daniela S. - myFanbase
Die Serie "Chicago Fire" ansehen:
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: A Closer EyeErstausstrahlung (US): 26.09.2018
Erstausstrahlung (DE): 27.09.2020
Erstausstrahlung (Pay-TV): 04.03.2019
Regie: Sanford Bookstaver
Drehbuch: Derek Haas
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