Bewertung

Review: #8.12 Falscher Alarm

Foto: Joe Minoso, Dreharbeiten zu "Chicago Fire" - Copyright: myFanbase/Annika Leichner
Joe Minoso, Dreharbeiten zu "Chicago Fire"
© myFanbase/Annika Leichner

Von der letzten Woche verspüre ich tatsächlich noch ein wenig Ärger, denn wenn man so viel Potenzial in einer einzigen Episode verschenkt, was ich von der Mutterserie "Chicago Fire" nicht gewohnt bin, dann kann das auch mal nachhallen. Da ist es gut, wenn in der neuen Woche zwar nicht Herausragendes passiert, aber dennoch auf allen Ebenen eine solide Leistung geboten wird.

Die Episode stand ein wenig unter der Thematik, wer wohnt mit wem? Entscheidend ist die Frage vor allem in der WG von Joe Cruz und Sylvie Brett, die es noch nicht so recht über sich bringen konnten, sich wieder jemand dritten im Team zu suchen, denn damit wäre Brian "Otis" Zvonecek auch hier ersetzt. Aber da die Mehrkosten an Miete inzwischen deutlich ins Geld gehen, ist es eine notwendige Entscheidung. Dennoch hat sich spätestens mit der Erwähnung von Cruz‘ Verlobten Chloe Allen die Frage aufgetan, ob die Wohnungssituation nicht schon wieder ausgehandelt werde muss, wenn die beiden tatsächlich heiraten oder umgekehrt, warum ist sie nicht als Mitbewohnerin in Frage gekommen, da Paare das Zusammenleben von der Hochzeit gerne ausprobieren. So oder so ist es seltsam, wie auch die Entscheidung, zunächst Nick Porter als Mitbewohner zu nehmen. Dieser ist bisher als Gastdarsteller zu sehen gewesen, vor allem im Zusammenhang mit dem Slamigan. Hier muss ich loben, dass nicht einfach jemand genommen wurde, sondern aus dem Cast ausgeschöpft wurde und als komödiantische Unterhaltung haben die Szenen auch gut funktioniert. Dass es am Ende Emily Foster doch werden würde, war zwar schon früh klar, aber es war auch herrlich, wie sie ständig alles kommentierte, um ihre Unzufriedenheit auszudrücken. Sie ist in der WG definitiv gut aufgehoben, vielleicht auch um mal bei ihr in andere Themen eindringen zu können.

Wer mit wem, wird dann überraschend auch noch zur Thematik bei Stella Kidd und Kelly Severide. In dieser Episode ist mir sehr deutlich bewusst geworden, dass die beiden inzwischen für die Szenen zuständig sind, für die lange Matt Casey und Gabriela Dawson da waren. Es passiert keine wirkliche Dramatik, höchstens eine kleine Irritation und am Ende gibt es einen wunderschönen Moment, der einen positiv aus der Episode entlässt. Diesmal ist das Ganze damit verbunden, dass Kelly Stella einlädt, endgültig bei ihm zu wohnen, da er sie immer bei sich haben will. Toll auch wieder, dass er diesen Wunsch von sich aus äußert, denn für ihn ist es bekanntlich der größere Schritt. Nun eröffnet sich dadurch für Matt wiederum die Frage, wie es für ihn weitergeht. Nachdem seine Wohnung verbrannt ist, hat er mal Bemühungen gezeigt, bis Kelly ihm erklärt hat, dass er solange bei ihm bleiben könnte, wie er es braucht. Ich könnte mir aber vorstellen, dass er auf Dauer dem glücklichen Paar nicht auf der Pelle hängen will.

Die Beziehungen von Darren Ritter und Blake Gallo standen nicht zentral im Fokus, aber auch hier gab es kleine Details, bei denen mir vor allem gefällt, wie die beiden weiterhin untereinander agieren. Sie sind die beiden Anwärter und sie sind unterschiedliche Typen, aber ihr Umgang miteinander, der offenbar sofort Liebe auf den ersten Blick war, ist wirklich sehr unterhaltsam. Bei Ritter lernen wir nun seinen Freund Eric kennen. Er wirkt auf jeden Fall nicht unsympathisch, aber vor allem als Ritter am Ende Stella gegenüber gesteht, dass er eine von Eric heißgeliebte Kreuzfahrt nicht so prickelnd fand, habe ich mich natürlich gefragt, ob hier schon eine Trennung eingeläutet werden konnte, denn wenn er seinem Partner nicht anvertrauen kann, dass er den Urlaub bescheidend fand, dann spricht das für Probleme. Ob man dann tatsächlich den Weg hin zu Blake gehen würde, schwierig, zumal bei ihm jenseits seiner Heterosexualität nichts bekannt ist und er scheint mit Violet auch sehr glücklich zu sein. Aber man weiß es nicht, für "Chicago Fire" wäre es auf jeden Fall dann die erste schwule Liebesgeschichte, während wie durch Leslie Shay und Emily bei den Lesben ja schon einiges geboten bekommen haben.

Die zentrale Tätigkeit der Feuerwehrleute wird dieses Mal durch eine sehr spannende Handlung mit einer dicken Überraschung am Ende erzählt. Eine Serie von Fehlalarmen an einer Privatschule kosten einem anderen Mann beinahe das Leben (wobei ich an dieser Stelle fragen muss, wo waren denn die Kollegen von 20?), was eine große Brisanz von Leben und Tod geschaffen hat. Ich habe wirklich lange gedacht, dass einer der Jugendlichen sich einen Scherz erlaubt hat, um Aufmerksamkeit zu erregen, aber dass es am Ende ein Schüler sein würde, der gemobbt wird und nur aus dem Alptraum herauswill, das war unerwartet, aber auch thematisch sehr ergreifend. Mir hat es sehr gefallen, wie Kelly und Matt in dieser Geschichte gemeinsam agiert haben, aber auch der Gastauftritt von Trudy Platt war herrlich, die am liebsten alles kurz und klein gemacht hätte. Vor allem aber Kelly war im Umgang mit dem Jungen, der sich am Ende bei dem Familienvater entschuldigt, sehr süß. Vaterträume ahoi!

Fazit

"Chicago Fire" ist in dieser Woche sehr ruhig am Werke, ohne klare Highlights, aber das ist mir nach der vorherigen schlechten Woche deutlich lieber. Es waren diesmal die kleinen Momente und eine überraschende Wendung, die in Erinnerung bleiben werden.

Lena Donth – myFanbase

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