Bewertung

Review: #13.18 Post-Mortem

Foto: Chicago Fire - Copyright: 2024 Open 4 Business Productions LLC. All Rights Reserved.
Chicago Fire
© 2024 Open 4 Business Productions LLC. All Rights Reserved.

Es ist ein knappes Jahr her, als bekannt wurde, dass Eamonn Walker in Staffel 13 nicht mehr als Chief Boden zum Hauptcast gehören wird, Gastauftritte aber möglich sind. Die Staffel ist fast zu Ende, aber vor einigen Wochen kam die Meldung, dass er in Episode 18 zurückkehren wird. Als ich das gelesen habe, habe ich mich unglaublich gefreut. Auch wenn ich Dom Pascal mag und er sich gut in die Wache eingegliedert hat, vermisse ich Boden. Ist vielleicht auch einfach Macht der Gewohnheit. Als ich dann aber las, warum er zurückkommt inkl. dem Teaser... war ich mir nicht sicher, was ich davon halten sollte. Es klang irgendwie fremd und auch so, als würde man diese Episode nur einbinden, um einen halbwegs plausiblen Grund zu haben, diese vermisste Figur zurückzubringen. Letztlich war es doch so viel mehr.

Eamonn Walker hat vor Ausstrahlung ein Interview gegeben, was ich aber erst danach gelesen habe. Ich hatte nur kurz gelesen, dass es für ihn nicht einfach war, Boden wieder zu spielen und seine Stimme war nur ein Grund. Der andere war, was man zu sehen bekommen hat, und ich muss sagen, für mich war es auch nicht einfach zu schauen. Boden wieder auf der Wache zu haben, war ein vertrautes und familiäres Gefühl, aber gleichzeitig auch ein fremdes. Nicht mal so sehr, weil er nun eine neue und andere Position hat, sondern weil es Eamonn Walker ganz wunderbar mit Mimik und Gestik gelungen ist, eine andere Atmosphäre zu schaffen, die ausgedrückt hat, dass er nicht zu Besuch gekommen ist, sondern eine Aufgabe zu erfüllen hat, die eine gewisse Professionalität voraussetzt. Ich fand es etwas seltsam, als ich den Teaser gelesen habe, weil mir beim Lesen schon in den Sinn kam, dass wir eine Episode präsentiert bekommen werden, die möglicherweise einer Stand-alone Episode gleicht, letztlich aber keine ist. Man muss aber auch sagen, dass sich "Chicago Fire" auch diesmal nichts getraut hat, was bei "Chicago Med" anders ist. Bereits im Vorfeld wurde vermutet, dass es sich bei dem Feuerwehrmann, der sich noch im Gebäude befand, um Jack Damon handelt. Dem war tatsächlich so und als diese Gerüchte aufkamen, war für mich klar: Noch ein Nebencharaktere, dem man sich schnell entledigen kann. Dass dem nicht so war, war dann doch überraschend für mich.

Die Aufklärung des Hergangs war eigentlich gar nicht so spektakulär, auch wenn das jetzt ein bisschen negativ klingt. Trotzdem war diese Episode großartig in sich selbst. Es waren die vielen kleinen Details, die dafür gesorgt haben, es etwas in einem anderen Licht zu sehen. Allem voran natürlich das erste Zusammentreffen von Boden und Pascal. Allerdings herrschte da noch keine Art Rivalitätskampf, sondern eher so ein Treffen auf neutralem Boden. Das änderte sich aber, als die Befragung zum Hergang immer weiter vorangeschritten war. Im Übrigen war es auch gar nicht schlimm, dass weder Violet Mikami noch Lizzie Novak diesmal anwesend waren. Liegt vielleicht auch daran, weil sie als Sanitäterinnen ohnehin nicht so etwas zur Aufklärung beitragen können.

Es war durchaus interessant, dass in diesen knapp 45 Minuten der Einsatz in Rückblenden erzählt wurde und dieser aber nur knapp fünf Minuten war. Die Atmosphäre bei diesem Einsatz hat für mich auch nochmal unterstrichen, was Chicago Fire so besonders macht und ein bisschen hat mich auch an die erste Episode überhaupt erinnert. Ich glaube aber, es kam in der Serie noch nie vor, dass man dachte, alle seien aus dem Gebäude, obwohl sich noch jemand drinnen befunden hat. Dass der Alarm losgeht, das ist nichts Neues und dennoch war es diesmal anders, aber weniger dramatisch. Was vielleicht daran liegt, weil Jack noch nicht so lange dabei ist und mir noch immer die emotionale Bindung zu ihm, aber auch zwischen ihm und Kelly Severide fehlt, wobei man in der Krankenhausszene deutlich spüren konnte, dass diese sich jetzt vermutlich stärken wird.

Nun aber zur Befragung. Die war schon nicht ohne, eben weil Boden in einer anderen Position da war. Ich fand vor allem die erste Befragung von Christopher Herrmann schmerzhaft. Wenn man bedenkt, dass die beiden ein durchaus freundschaftliches Verhältnis haben, dann tat es doch etwas weh, sie so förmlich miteinander umzugehen. Einen kurzen Moment hatte ich auch gedacht, Boden sei etwas enttäuscht von Herrmann, weil er nicht sein Nachfolger geworden ist. Überhaupt war es gut gemacht, dass es wieder mit eingeflossen ist und man auch diesmal bemerkt hat, dass Herrmann sich nicht sicher ist bzw. sich unsicher fühlt. Gerade bei dem Einsatz und der Entscheidung war er wieder verunsichert. Es tat mir durchaus leid. Ich habe auch das Gefühl, man verunsichert ihn schon eine Weile. Ich glaube nämlich, das war vor einigen Staffeln noch anders.

Bodens Umgang mit Stella Kidd empfand ich aber eher als freundschaftlich. Er hat auch ein bisschen die Vaterrolle übernommen und das ist ein herrlicher Spagat, den Walker im Interview auch angesprochen hat. Und es ist auch ein kleines Detail, was die Episode für mich so besonders macht. Boden war immer irgendwie die Figur, die für alle da war und die Vaterfigur darstellte, und er weiß einfach, dass Stella gute Arbeit leistet. Kein Wunder, dass er Pascal dann besonders in den Fokus nimmt. Die Szene, bei der man Nahaufnahmen von beiden Gesichter hat, war schon sehr toll. Sie hat für mich nochmal verdeutlicht, dass hier der neue und alte Chief in einem 'Ring' sind. Aber wie gesagt, es sind die kleinen Details, die es so besonders macht. Obwohl Chief Boden nicht mehr der Häuptling der Wache ist, hat er ein besonderes Augenmerk auf die Truppe und setzt sich für sie ein. Daher war es auch spannend und ziemlich metaphorisch zu sehen, als er seinen Bericht abgeschlossen hat und Pascal etwas hinter ihm saß und Boden zugegeben hat, dass er auch nichts anderes gemacht hätte, was wohl auch daran liegt, dass Pascal auch die Verantwortung übernommen hätte und Boden hätte es nicht anders gemacht.. Es war wie eine Übergabe des Stabs und ich denke, das hat gefehlt, um eine Art Abschluss zu bekommen, also damit der Weg dann für Pascal 'wirklich frei ist'. Deswegen fand ich auch die Szene im Krankenhaus unglaublich stark und Pascal hat erkannt, dass er diesen Moment nicht stören sollte.

Fazit

Es war eine Stand-Alone-Episode, die keine war, aber dennoch überzeugen konnte. Eamonn Walker hat nichts an der Intensität verloren, die Chief Boden ausmacht und dennoch war es anders. Es war zu merken, dass sich etwas verändert und dass "Chicago Fire" eine andere Episode präsentiert hat, die aber dennoch großen Anklang bei mir gefunden hat.

Daniela S. - myFanbase

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