Bewertung

Review: #1.14 Wendungen

Zwar hatte #1.14 Wendungen in meinen Augen die ein oder andere Schwachstelle, doch der Cliffhanger am Ende riss nochmal einiges heraus. Sehr interessant ist der Handlungsbogen um Clarice, Shay und Daniel. Aber auch durch die neuen Erkenntnisse um Severides Vergangenheit lässt sich erahnen, dass noch mehr hinter dem Verschwinden von Eric Whaleys Schwester steckt. Ob Antonio diesen Anschlag überlebt, ist nach wie vor sehr fraglich.

Alleiniges Sorgerecht

In gewisser Weise kann ich Daniels Handeln durchaus verstehen. Immerhin war es ja Clarice, die ihren Mann von einen auf den anderen Tag verlassen hat und es ist in meinen Augen auch nicht so, als habe es keine Warnhinweise bezüglich Clarice und Shay gegeben. In einer meiner letzten Reviews äußerte ich bereits den Verdacht, Daniel habe eine Ahnung, dass bei den beiden noch immer Gefühle im Spiel sind und dass er verlassen wurde, beweist dies auch. Ob es aber wirklich taktisch klug ist, das alleinige Sorgerecht haben zu wollen, weiß ich nicht genau. Es könnte gut sein, dass der Krieg zwischen den Dreien jetzt erst richtig losgetreten wird. Zumal muss ich Clarice auch zu Gute halten, dass sie Daniel angeboten hat, so gut es geht für seinen Sohn da sein zu können. Dies macht ja nun nicht jede Mutter und da hätte ich mir doch von ihm eine andere Reaktion erwartet.

Dies wäre wohl besser gewesen, denn ich gehe jetzt nicht mehr davon aus, dass es zu einer ruhigen Einigung kommen wird. Dafür hat Shay kurz davor bewiesen, wie wichtig ihr Gerechtigkeit ist und selbst wenn Clarice durch die Trennung von Daniel nicht gerecht gewesen ist, so wird sie doch noch immer von Shay geliebt und wie ich bereits schrieb, ging sie ja einen Schritt auf ihren Ex zu. Hier erwartet uns sicherlich noch die ein oder andere Streitigkeit der Parteien, da ich mir nicht vorstellen kann, dass man es unter den Tisch fallen lässt.

Die Vergangenheit holt ihn ein

Schön, dass Severide alles gut überstanden hat, auch wenn es mir etwas missfällt, den Zuschauer die Genesung vorenthalten zu haben. Damit meine ich nicht, dies jetzt Schritt für Schritt gebraucht zu haben, aber so ein kurzer Einblick wäre sicherlich nicht falsch gewesen. Allerdings hat Severide dazu momentan sowieso keine Zeit, da ihn seine Vergangenheit eingeholt hat in Form von Eric. Es war schon ein bisschen seltsam, warum die beiden anscheinend so schlecht aufeinander zu sprechen sind und ich bin froh, dass man diese Enthüllung nicht wie ein Kaugummi in die Länge gezogen hat, sondern noch in dieser Folge erfahren hat, was den Frust von Eric auf Severide ausgelöst hat.

Die neuen Erkenntnisse über seine Vergangenheit und seine Verlobung mit Renée zeigen einmal mehr, dass Severide gar kein so schlechter Kerl ist. Wer hätte denn die Schuld auf sich genommen und dabei genau gewusst, dass er nicht mehr bei seiner Familie in Spe beliebt sein würde? Die wenigsten vermutlich und genau das zeichnet den Feuerwehrmann in meinen Augen aus. Aber auch die Tatsache, dass er sich noch immer um seine ehemalige Verlobte sorgt und offenbar doch ein schlechtes Gewissen hat beziehungsweise sich noch immer für sie verantwortlich fühlt. Ich könnte mir auch durchaus gut vorstellen, dass es jetzt zu einer Zusammenarbeit zwischen Severide und Eric kommen könnte, um dessen Schwester wieder auf die richtige Bahn zu leiten. Irgendwie wäre es nur logisch, wenn man diese Dame auch einmal zu Gesicht bekommt. Ansonsten fände ich es ziemlich unlogisch, diesen Charakter in die Handlung mit einfließen zu lassen.

Ein weiterer, der von seiner Vergangenheit eingeholt wird, ist Cruz, auch wenn dies im ersten Augenblick nicht so erscheint. Wie wir ja vor ein paar Folgen gesehen haben, hat er Flaco im Feuer sterben lassen und kurze Zeit später schien er mit dieser Schuld nicht leben zu können. Genau dies macht sich in dieser Folge sehr deutlich bemerkbar. Denn es war sehr offensichtlich, dass Cruz nach Wiedergutmachung sinnt. Auch darf man darauf gespannt sein, ob er sich Mouch noch anvertrauen wird, wobei ich mir vorstellen könnte, dass ein weiterer Mitwisser nicht gut wäre.

Kneipe und doch keine Versetzung

Zwar ist es mir noch immer ein Rätseln, warum Herrmann die Bar gekauft hat, aber warten wir einmal ab, wie sich diese Geschichte noch entwickelt. Gut möglich wäre es jedoch, dass er in der Kneipe eine neue Bleibe für sich und seine Familie sieht. Immerhin wohnt Herrmann noch immer bei seinen Schwiegereltern und man konnte als Zuschauer schon mehrfach miterleben, dass ihm dieser Umstand nicht gefällt.

Ebenso wenig gefiel es anscheinend Otis, als Wette zu gelten, dabei war es mehr als offensichtlich, welchen Scherz Severide sich mit seinem Kollegen erlaubt hat beziehungsweise wie man Otis versteckt dazu bringen konnte, sich doch nicht versetzen zu lassen. Wie ich schon neulich befürchtet habe, ging es ihm wohl anscheinend einzig und alleine darum, mal das Löschfahrzeug zu steuern. Daran zeigt sich mir aber auch, welch geringes Selbstwertgefühl Otis haben muss. Aber vielleicht wendet sich das Blatt in der nächsten Folge und ihm wird sein Traum erfüllt. Es ist zumindest schön zu sehen, dass er der Truppe erhalten bleibt.

Familienprobleme

Davon war neben Casey auch Dawson betroffen und diese tat mir am Ende der Folge sehr leid. Allerdings möchte ich zunächst mit dem Handlungsbogen um Casey und Nancy beginnen. Eine sehr emotionale Szene die sich den Zuschauern zwischen Mutter und Sohn bot und erkennen ließ, dass Nancy eine neue Chance aufs Leben bekommt. Aber allem Anschein nach, scheint Nancy dies nicht zu würdigen. Nicht zuletzt, weil sie sich ihren Auflagen widersetzt, sondern auch, da sie ihrem Sohn ziemlich offensichtlich etwas verschweigt. Dies könnte etwas sein, was ihr Leben in Freiheit gefährden könnte. Warum sonst sollte sie solch ein Geheimnis darum machen, mit wem sie sich trifft und sich zudem noch von Casey bevormundet fühlen? Für mich ergibt das keinen logischen Sinn. Ich hoffe mal nicht, dass Nancy irgendwelchen Mist baut, nachdem sie so dafür gekämpft hat, aus dem Gefängnis zu kommen. Sollte es dennoch so kommen, fände ich diese aufgebaute Storyline dämlich, aber warten wir einmal ab.

Abwarten heißt es wohl auch bei Antonio, bei dem es nach der letzten Szene alles andere als gut aussieht. Dabei frage ich mich noch immer, wie er nur darein geraten konnte. Dawson bemerkte sofort, dass mit ihrem Bruder etwas nicht in Ordnung gewesen ist. Und mal ehrlich: Er sah selbst aus, als sei er auf Droge. Doch dahinter steckt garantiert mehr, als Antonio zunächst zugeben wollte. So ganz kann ich mir nicht vorstellen, dass er 'nur' an „einem Fall dran ist“. Vielmehr sah es so aus, als wäre er selbst wo rein geraten und von selbst nicht mehr herauskommt oder wird möglicherweise erpresst. Man kann nur hoffen, dass Antonio den Angriff überlebt. Es bleibt in jedem Fall sehr spannend. Durch diesen Handlungsstrang wird wohl auch erst einmal Dawsons Beziehung zu Mills auf Eis gelegt, die allem Anschein nach, nicht mehr unter einem allzu guten Stern steht.

Fazit

Wieder einmal beweist die Serie, was sie so sehenswert macht. Auch wenn ich #1.14 Wendungen etwas schlechter als die letzte bewerten muss, da mir die Genesung von Severide zu schnell ging und ich es auch sehr schade finde, dass die Tat von Boden aus der vorherigen Folge mit keiner weiteren Silbe erwähnt wurde, konnten mich die Handlungen insgesamt alle überzeugen und mitfiebern lassen. Mit der Einführung von Eric baute man sogleich auch einen neuen und interessanten Handlungsbogen auf, der eine neue Facette von Severide zeigt. Auch bei Casey und Dawson könnte es weiterhin spannend bleiben. Ich freue mich zumindest sehr auf die nächsten Folgen.

Daniela S. - myFanbase

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