Review: #1.13 Tot und warm
Ich muss sagen, Episode #1.13 Tot und warm hat mich mal wieder schlichtweg begeistert und führt letztlich dazu, dass "Chicago Fire" immer weiter zu einem meiner derzeitigen Favoriten aufsteigt. Sehr schön, dass man eine weitere Facette von Chief Boden hinzugefügt hat. Ebenso schön ist es, dass Severide seine Entscheidung nochmals überdacht hat und es auch endlich eine Entscheidung in dem Fall Nancy Casey gibt.
Keine Rettung mehr möglich
Dass Chief Boden einen Narren an Ernie gefressen hat, konnte man ja schon in der ein oder anderen Folge sehr gut erkennen. Ebenso die Tatsache, dem Jungen helfen zu wollen. Als dann noch bekannt wurde, dass Boden seit Jahren keinen Kontakt mehr zu seinem Sohn hat, fügten sich für mich die Puzzleteile immer mehr zusammen und mir erschien es nur umso logischer, dass er in Ernie eine Art 'Ersatzsohn' sieht und diesem selbstverständlich auch helfen möchte, vielleicht als Wiedergutmachung. Umso schlimmer war es mitansehen zu müssen, wie der Junge mit dem Leben bezahlen musste! Ich hoffte bis zur letzten Sekunde, Ernie möge es schaffen und überlegen. Nicht nur, damit Boden nicht leiden muss, sondern auch damit der Junge eine zweite Chance bekommt ein Leben zu führen, welches er verdient hätte. Doch die schweren Verbrennungen ließen einfach erahnen, dass es kein Happy End geben wird. Ich darf gar nicht mehr darüber weiter nachdenken, sonst steigert sich meine Wut auf Onkel Ray ins Unermessliche.
Womit wir beim zweiten Punkt diesen Handlungsbogen wären, welcher mir missfallen hat, aber dennoch sehr gut reingepasst hat. Onkel Ray ist wahrlich kein Sympathieträger und mit dem Verschulden von Ernies Tod erst recht nicht. Mit Sicherheit hätte Chief Boden anders handeln müssen, gerade weil er erst neulich Casey von einer schlimmen Tat abgehalten hat. Jedoch zeigt dies auch, wie nahe ihm das Ganze geht und wie schuldig er sich wegen Ernie fühlt. Und mal ehrlich? In gewisser Weise hat Ray dies auch absolut verdient. Ich gehe einfach mal davon aus, dass Chief Boden nach seiner Beurlaubung seinen Posten behalten darf. Natürlich wird es eine Verwarnung und vielleicht auch eine Anhörung geben, mehr aber nicht, denke ich. Und selbst wenn, wird die Truppe garantiert hinter ihrem Chief stehen.
Diese Beurlaubung hat aber auch zu einem Wiedersehen mit seinem Sohn geführt und dies habe ich Boden von ganzem Herzen gegönnt. Hoffentlich werden Vater und Sohn endlich mehr Kontakt zueinander haben, dies wäre zumindest sehr wünschenswert. Durch den Tod von Ernie hat Boden meiner Ansicht nach nur nochmals erkannt, was wirklich wichtig im Leben ist und ich hoffe, ihm wird es nicht kaputt gemacht.
Er bleibt
Ich wusste es! Ja, ich wusste es einfach, dass Severide eine übereilte Entscheidung bezüglich seines Umzugs mit Royce nach Madrid getroffen hat. Allerdings muss ich meine Meinung über Royce dann doch noch einmal revidieren. Ich meiner letzten Review schrieb ich, dass sie mir nicht sonderlich sympathisch ist. Doch ich muss sagen: Mit dieser Folge hat sich das Blatt gewendet. Zwar glaube ich noch immer nicht, dass ihre Beziehung zu Severide von langer Dauer gewesen wäre, da die beiden in meinen Augen einfach zu verschieden sind. Doch im Grunde wollte sie ihm nur eine Hilfe sein und das rechne ich ihr hoch an. Ich glaubte nämlich tatsächlich, Royce wolle ihn für sich haben und deswegen mit ihm nach Madrid. Doch vielleicht hat sie einfach bemerkt, wie schwer es Severide gefallen wäre, würde er bleiben, ohne seinem Job nachgehen zu können. Ein bisschen leid tat sie mir daher schon, als sie feststellen musste, doch alleine umziehen zu müssen. Jedoch könnte ich mir gut vorstellen, dass die beiden noch ein freundschaftliches Verhältnis haben werden und vielleicht sehen wir Royce doch noch einmal wieder.
Dass die beiden niemals so ein Verhältnis wie Severide und Shay haben werden, dürfte jedem klar sein. Zudem bin ich der festen Ansicht, ihre Reaktion war mit das Ausschlaggebende, dass er bleibt. Verständlich, warum Shay verletzt war, es von Jetzt auf Gleich zu erfahren, dass ihr bester Freund ein Umzug bleibt und schon im Begriff ist, diesen in die Tat umzusetzen. Selbst wenn Severide diesen Entschluss relativ kurzfristig gefasst hat, hätte er mit Shay ab diesem Zeitpunkt reden müssen. Auf der anderen Seite fand ich ihre Reaktion auch recht angemessen, da er dadurch erkannt hat, was er alles aufzugeben bereit ist. Sehr gut hat mir daher auch die Szene mit seinem Vater Benny gefallen, der ihm durch das gemeinsame Gespräch nochmal deutlich machte, wie sein Leben weiterlaufen würde. Ich müsste lügen, wenn ich behaupte, es war falsch von ihm, Royce in so einem Licht darzustellen. Denn auch wenn sie Severide helfen möchte, so habe ich auch die Befürchtung, dass er über kurz oder lang den Umzug bereut hätte. Sehr schön war in jedem Fall auch mit anzusehen, dass Shay Severide mental unterstützt hat. Ich bin schon sehr auf den weiteren Verlauf nach der Operation gespannt, die sicherlich gut verlaufen ist.
Bewährung
Ich bin sehr froh, dass Nancy Bewährung bekommen hat. An sich fand ich den Handlungsbogen rund um ihren Gefängnisaufenthalt schon recht interessant, bin auch auch sehr froh, dass man diesen nun beendet hat. Doch auch hier muss ich sagen, habe ich wirklich bis zur letzten Sekunde gebibbert, ob Nancy nun frei kommt, oder eben nicht. Dabei fragt man sich doch, ob Christie nun ausgesagt hat. Irgendwie würde ich mir dies sogar von Herzen wünschen, gerade weil der Anhörungstermin sehr emotionale Szenen beinhaltet hat und man den Zuschauern durch Caseys Aussage sehr deutlich machte, dass Nancy ihre Tat bereut und auch weiß was Recht und Unrecht ist. Auf mich wirkte es aber auch so, als habe sich Christie durch Caseys Worte an die Vergangenheit erinnert gefühlt. Sonst hatte ich nie den Eindruck, sie sei sehr emotional.
Sehr gespannt darf man wohl darauf sein, wie gut das Zusammenleben zwischen Mutter und Sohn funktionieren wird. Sie stehen sich zwar recht nahe, allerdings sind mittlerweile 15 Jahre vergangen und dementsprechend verändert haben sich die beiden ja auch. Man kann sich sicherlich auf die ein oder andere Streitigkeit einstellen.
Versetzungsantrag
Ich weiß nicht, ob Otis nicht doch zu voreilig gehandelt hat. Denn ich bin mir ziemlich sagen, dass er seine Chance fürs Fahren schon noch bekommen hätte. Warum also will er sich gleich versetzen lassen? Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass er von der anderen Truppe ausgenutzt wird, warum, kann ich nicht mal genau sagen, ist einfach so ein Gefühl.
Ein eher schlechtes Gefühl hab ich auch Shay und Clarice betreffend. Mag sein, dass Shay sie noch immer liebt. Aber ob dies auch auf Gegenseitigkeit beruht, bezweifle ich doch stark. Damit will ich nicht sagen, dass Clarice keine Gefühle für Shay hegt. Ich befürchte nur, dass diese nicht stark genug sind, damit die Beziehung länger hält. Das glaube ich auch bei Mills und Dawson. Hier sind die Gefühle meiner Meinung nach nur einseitig, was über kurz oder lang nicht gut gehen könnte, da Dawson noch immer etwas für Casey empfindet, auch wenn sie dies immer besser verstecken kann.
Fazit
#1.13 Tot und warm hat mal wieder sehr schön gezeigt, wie tiefgründig die Charaktere der Serie sind und wie emotional eine Folge von "Chicago Fire" sein kann. Punkten konnten in jedem Fall die Handlungsstränge von Chief Boden und Casey. Aber auch die anderen konnten Spannung auffahren und lassen den Zuschauer mit einer Vorfreude auf die Fortsetzung zurück.
Daniela S. - myFanbase
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Warm and DeadErstausstrahlung (US): 30.01.2013
Erstausstrahlung (DE): 28.07.2014
Regie: Alik Sakharov
Drehbuch: Michael Brandt & Derek Haas
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