Bewertung

Review: #3.16 Unter Feuer

Während Mouch sich einer neuen Aufgabe stellen muss, legen Welch und Casey ihre Feindschaft beiseite, Pridgen fliegt raus und Chief Boden wird auf charmante Art und Weise von Donna beigebracht, ruhig wieder arbeiten gehen zu können.

Rauswurf und Rückkehr

Ich bin so froh, dass man Pridgen endlich von Wache 51 abgezogen hat. Es war nun wirklich kein Zustand mehr, und wie sagt man immer so schön? 'Der Fisch stinkt zuerst am Kopf'. Und genauso könnte man auch die Situation zwischen Pridgen und der Truppe bezeichnen. Wie ich schon meiner letzten Review angesprochen habe, scheint er das Wort Respekt nicht einmal zu kennen. Denn auch wenn er derjenige ist, der die gesamte Verantwortung für die Truppe übernimmt, kann man wohl erwarten, nicht so eigenmächtig wie er zu sein.

Wobei Pridgens Eigenmächtigkeiten vor allem darauf zurückzuführen sind, dass er ein erhebliches Problem mit Casey hat. Doch gerade bei so einem Job, ist es eigentlich unerlässlich, seine persönlichen Probleme und Befindlichkeiten hinten anzustellen, einfach um das Wohl anderer nicht zu gefährden. Besonders sollte diese ungeschriebene Regel für einen Chief gelten. Es nützt jedoch nichts, wenn sich dieser überaus sicher auf seinem Posten fühlt und seine Machtposition dafür ausnutzt, um anderen den Job streitig zu machen. Eben dies hat Pridgen getan und damit gleich zwei Menschenleben riskiert. Noch schlimmer ist ja die Tatsache, dass er nicht nur seine Schuld nicht einsieht, er versuchte diese einem anderen in die Schuhe zu schieben und weil er eben genau wusste, dass er seinen Posten aufs Spiel setzt, wollte er auch noch Welch in die ganze Sache mit hineinziehen, nur um damit erneut seine Macht zu demonstrieren. Solch eine Person ist einfach nicht tragbar und ich bin sehr froh, dass man dem ein Ende gesetzt hat und man Pridgen nun endgültig los ist.

Zudem muss man fast sagen, wie schade es ist, dass mit ihm auch Welch weg ist. Ich frage mich, ob man diese letzte Amtshandlung von Pridgens nicht hätte rückgängig machen können? Zumal sie ja wirklich pure Eigenwilligkeit gewesen ist und rein gar nichts damit zu tun hatte, ob Welch seinen Job gut oder schlecht macht. Aber nun gut, passiert ist eben passiert.

Sehr gut hat mir bei der Enthebung von Pridgen auch gefallen, dass man Chief Boden ins Boot geholt hat, der aus dem Hintergrund heimlich die Fäden gezogen hat. Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, ob er es gewesen ist, der von sich aus Pridgen geholt hat. Sollte es so gewesen sein, kann man irgendwie sogar nachvollziehen, warum er die Anrufe getätigt hat. Vielleicht fühlte er sich für die aktuelle (Gott sei Dank beendete) Situation verantwortlich. Oder aber er hat indirekt einen Weg gesucht, um wieder bei seiner Truppe sein zu können. Es war schon recht amüsant, als er heimlich sein Funkgerät angeschaltet hatte. Ich freue mich auf jeden Fall sehr Boden bald wieder auf der Wache begrüßen zu dürfen.

Kriegsbeil begraben

Vielleicht wäre der Rauswurf von Pridgen nichts geworden, hätte Welch sich nicht so korrekt verhalten. Wie mir schon der letzten Folge auffiel, hat er anscheinend einen anderen Standpunkt. Wenn man bedenkt, wie er noch am Anfang dieser Staffel gewesen ist, muss man diese Wandlung doch lobend erwähnen. Allerdings kommt die Versöhnung mit Casey auch nicht gerade von ungefähr. Zwar hat Welch sich nicht wie sonst benommen, doch man konnte schon noch erkennen, dass beide nicht besonders gut aufeinander zu sprechen sind. Der ausschlaggebende Punkt zur Versöhnung oder vielleicht doch eher Waffenstillstand (?) ergab sich durch den letzten Einsatz, als einer den anderen vor einem Schuss bewahrt hat. Hierbei konnte man auch erkennen, wie wichtig Welch sein Beruf ist, da er mit Leib und Seele Feuerwehrmann ist. Wäre ihm dieser nicht so wichtig, hätte er Pridgen den Gefallen getan und seine Aussage beim Gebäudebrand unterstützt.

Anders als bei Pridgen weiß Welch nämlich sehr gut, dass man zwischen Beruf- und Privatleben unterscheiden muss, um keine falsche Entscheidung zu treffen. Genau diese Haltung von ihm macht es mir momentan etwas schwierig, keine Sympathie für Welch zu empfinden, auch wenn ich nach wie vor weiß, was er sich in der Vergangenheit alles geleistet hat. Dafür zeigte er sich viel zu ehrlich und ich wünsche mir, dass man ihn doch noch gelegentlich sehen wird.

Vater wider Willen

Dann und wann greifen die Macher angesprochene Handlungsstränge aus vergangenen Staffeln wieder auf. Wie wir innerhalb der ersten Staffel erfahren haben, ist Mouch ein registrierter Spender. Damals war Shay auf der Suche nach einem Spender und entdeckte das Geheimnis von ihrem Kollegen. Es ist schön zu sehen, dass man sich hierfür eine Handlung ausgedacht hat, die einige amüsante Momente mit sich brachte.

Nachdem sich also jemand in den Rechner der Klinik gehackt hatte, ist die Anonymität dahin und Mouch wird damit konfrontiert, einen Sohn zu haben. Dass der Feuerwehrmann von dieser Nachricht wie vom Schlag getroffen wurde, war abzusehen. Scheinbar hat er nicht damit gerechnet, dass sein Sperma jemals verwendet und dann auch noch zu einem Kind führen wird. Nun ist es so, dass Mouch mit so etwas gar nicht umgehen kann und total überfordert damit ist. Daher fand ich es toll, wie seine Freunde und Kollegen ihm Mut zu gesprochen haben, auch wenn es letztlich Trudy gewesen ist, die ihn zumindest dahingehend bewegt hat, zumindest am Treffpunkt zu erscheinen. Ich fand es herrlich amüsant, wie er ihr klar machen wollte, dass er zum Vatersein nicht befähigt ist und es ihm vollkommen ausreicht, Feuerwehrmann zu sein und Trudy an seiner Seite zu wissen.

Ich hatte ja anfänglich die Vermutung, Mouchs Sohn wäre beim ersten Einsatz dabei gewesen. Glücklicherweise hat sich diese Vermutung als falsch erwiesen. Denn mal ehrlich es wäre schon recht soapartig gewesen, wenn sich die beiden bei einem Einsatz gefunden hätten. Dabei wäre es ihm aber nicht möglich gewesen, einem Treffen fern zu bleiben. Ich finde es ein bisschen schade, dass er sich seinem Sohn nicht vorgestellt hat. Es wäre sicher sehr interessant gewesen, hätten sich die beiden gegenüber gestanden. Allerdings sieht es schon danach aus, als würde Mouch noch Bekanntschaft mit seinem Sohn machen und ich wäre nicht überrascht, würde Trudy dies in die Hand nehmen.

Schließlich kennt sie Mouch recht gut und ihr ist sicherlich auch aufgefallen, wie verhaltend er sich im Molly's benommen hat. Daraus schließe ich, dass sie ahnt, dass es nicht zum Treffen gekommen ist und Mouch dadurch vielleicht erheblich leiden wird. Auf jeden Fall bin ich sehr gespannt auf den weiteren Verlauf dieser Handlung.

Randnotizen

  • Ich bin mal gespannt, ob Dawson sich demnächst auch mit jemand Neuem treffen wird. Auf jeden Fall ist die Sache mit Phil nicht so gut gelaufen, wie es geplant war. Es wäre toll, wenn man Dawson und Casey erst einmal getrennte Wege gehen lässt, auch wenn man merkt, dass auf beiden Seiten noch Gefühle da sind.
  • Mir gefällt die Freundschaft zwischen Dawson und Brett sehr gut. Sie ist zwar von Intensität geprägt, man merkt aber doch, dass sie noch nicht allzu fest ist. Ich bin mal gespannt, wie man hier weiter verfahren wird.
  • Sehr süß war es, wie Donna Boden klar machte, seine Familie auf der Wache unterstützen zu müssen und dabei eigentlich nur darauf hin gearbeitet hat, ihren Mann wieder loszuwerden.

Fazit

Mit dem Abzug von Pridgen hat man einen Handlungsstrang beendet und könnte zur alten Tagesordnung übergehen. Spannend bleibt dabei die Storyline um Mouchs Vaterschaft, die nach #3.16 Unter Feuer sicherlich noch eine spannende Angelegenheit wird. Und bei Dawson und Brett wird man wieder eine Freundschaft zwischen zwei Frauen sehen, die sehr interessant werden könnte, sollte man sie vertiefen können.

Daniela S. - myFanbase

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