Bewertung

Review: #3.18 Bedingungslos

Der Fall der Woche macht besonders Christopher Herrmann schwer zu schaffen und zeigt ihn von einer sehr sensiblen Seite, die man in dem Maße noch nicht gesehen hat. Kelly Severide hingegen macht seinen damaligen Fehler April gegenüber wieder gut und Sylvie Brett und Joe Cruz treffen eine schwere Entscheidung für ihre Zukunft.

Es trifft ihn sehr

Der Fall der Woche beschäftigte vor allem die Feuerwehrmänner, die selbst Kinder haben. Dazu zählen Chief Boden, Scott Rice, Mouch und Herrmann. Besonders Letzterer kam überhaupt nicht damit zurecht, dass ein Vater wissentlich sein eigenes Kind in Gefahr bringt und dabei zunächst überhaupt keine Reue zeigen wollte. Allerdings muss man sagen, dass Ed Slater, der Vater des kleinen Alex, gar nicht zurechnungsfähig gewesen ist, um überhaupt zu begreifen, was geschehen ist. Das soll natürlich nicht heißen, dass seine Tat zu entschuldigen ist. Denn ein Vater hat die Pflicht sein Kind vor genau solch einer Gefahr zu beschützen und das ist nun mal nicht der Fall gewesen. Ich finde es auch etwas befremdlich, dass niemand dazu in der Lage war, den kleinen Alex bereits im Vorfeld da rauszuholen, bevor es zu diesem tragischen Unglück kam. Immerhin haben wir erfahren, dass man die Mutter ins Gefängnis gesperrt hat. Vielleicht wäre so auch der Tod des Jungen zu verhindern gewesen.

Ich weiß auch nicht, ob man hier Herrmann wirklich ankreiden kann, dass er Ed eine verpasst hat. In erster Linie ist er auch nur ein Mensch und selbst ein fünffacher Vater, der es niemals zulassen würde, seine Kinder in Gefahr zu bringen. Auf der anderen Seite wurde aber auch deutlich, wie nahe Herrmann solch ein Einsatz geht, wenn Kinder darin verwickelt sind und er seine Entscheidungen eher emotional trifft, was zwar verständlich ist, jedoch aber auch seinen Job in Gefahr bringen kann. Hier hat mir Matthew Caseys Verhalten sehr gut gefallen. Wahrscheinlich hängt dies mit Kaplan Orlovsky zusammen, von dem man nach dessen Unfall erfahren hat, niemanden zu haben und es hier auch Casey gewesen ist, der sich dieser Sache angenommen hat. Ich denke, es hätte wahrscheinlich auch niemand anderes als er sein können, der Herrmann vor einer noch schlimmeren Tat gegenüber Ed Slater abhalten konnte.

Wie ernst Casey seinen Job nimmt, konnte man auch daran erkennen, als er den Kaplan um Hilfe für Herrmann gebeten hat. Gerade dieser ist eben nicht nur ein Geistlicher, der einen ganz anderen Zugang zu dem Feuerwehrmann gefunden hat, ist er doch auch jemand, der in den ganzen Fall nicht so involviert ist und genau deswegen eine Stütze für Herrmann gewesen ist. Mir haben Orlovskys Worte in der Kirche sehr gut gefallen, die einfach auch nochmals deutlich gemacht haben, in ihm genau den richtigen dafür gefunden zu haben.

Er hat grünes Licht bekommen

Schon seit einigen Folgen reifte in Peter Mills immer mehr der Gedanke heran, wieder der Rüstgruppe anzugehören. Dazu brauchte er aber das Okay von seinem Arzt. Entgegen meiner Vermutung, dass Mills nie wieder als Feuerwehrmann arbeiten kann, wurde ich eines Besseren belehrt. Denn tatsächlich hat sich sein Problem mit dem Schwindel gelegt. Ein bisschen enttäuscht war ich doch oder vielmehr verwundert darüber, dass die Autoren beschlossen haben, ihn wieder zur Rüstgruppe zu schicken. Ich hatte eher den Gedanken, man würde hier noch ein kleines Drama einbauen, welches eben verhindert, Mills wieder als Feuerwehrmann zu erleben.

Doch wenn man sich die Worte von Orlovsky nochmal durch den Kopf gehen lässt, der auch von dem Verlust eines Vaters gesprochen hat, könnte man vielleicht annehmen, Mills habe diesen Schicksalsschlag noch immer nicht verkraftet und möchte seinem Vater ein Zeichen setzen, indem er nicht nur in dessen Fußstapfen tritt, sondern die Berufung seines Vaters zu seiner eigenen macht.

Beim Schauen dieser Folge ist mir aber auch noch eine andere Möglichkeit in den Sinn gekommen. Nämlich diese, dass Mills zwar für eine Weile zur Rüstgruppe zurückkehrt, dann aber bemerkt, wie wichtig ihm seine Familie ist. Obwohl er sich jetzt noch dagegen ausspricht, das Erbe seines Großvaters anzunehmen bzw. das Restaurant mit seiner Schwester und Mutter wieder aufzumachen, könnte ich mir vorstellen, dass er seine Meinung revidieren könnte. Auf jeden Fall finde ich es sehr schön, dass man das Treffen zwischen Mills und Leonard Mills nochmal thematisiert wird und so (zumindest mir) nochmals deutlich wird, dass das Thema Familie einen hohen Stellenwert hat.

Versöhnung

Nachdem wir in der letzten Folge April kennen gelernt und erfahren haben, dass sie Severides damaliges Verhalten nicht verzeihen kann, erfährt man jetzt, was genau vorgefallen ist und ich muss sagen, dass ich Severide durchaus verstehen kann. Dass es ihm unangenehm ist, dass Benny damals mit einer seiner Lehrerinnen geschlafen hat, ist wohl für jeden nachvollziehbar. Gerade in der Schulzeit und als Jugendlicher möchte man eben nicht das Gesprächsthema Nummer 1 sein, weswegen Severide sich auch von April distanziert hat. Ich bin aber froh, dass es zu einer Versöhnung der beiden gekommen ist, auch wenn April noch den ein oder anderen Vorbehalt hat. Ich bin mal gespannt, ob sich zwischen den beiden noch etwas entwickeln wird.

Randnotizen

  • Dass Brett und Cruz sich trennen war nach den letzten Folgen mehr als absehbar. Denn obwohl ich die Szenen mit den beiden sehr gut gefallen haben, fiel mir auch auf, dass man die beiden unbedingt trennen will. Ich bin wirklich mal gespannt, wie es weitergehen wird und ob Cruz herausfindet, dass Otis sich in Brett verliebt hat, was ich vollkommen an den Haaren herbei gezogen finde, da es auch nie wirklich irgendwelche Anzeichen dafür gegeben hat.
  • Wie sehr sich Chief Boden seit der Geburt von Sohnemann Terrence verändert hat, konnte man wieder sehr schön an der letzten Szene erkennen. Es ist immer wieder toll zu sehen, wie liebevoll er mit dem Kleinen umgeht. Ich hoffe, man erlebt noch die ein oder andere Szene zwischen Vater und Sohn.

Fazit

Die Ereignisse von #3.18 Bedingungslos zeigen den Charakteren von "Chicago Fire" sehr deutlich, wie kostbar das Leben ist und wie wichtig es ist, seine Mitmenschen nicht als selbstverständlich hinzunehmen. Dennoch gab es auch den einen oder anderen Punkt, der nicht richtig überzeugen konnte.

Daniela S. - myFanbase

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