Review: #3.23 Alle für einen
Wow! Es ist so ziemlich das einzige, was mir zu diesem Staffelfinale einfällt. Man könnte zwar sagen, dass es im Gegensatz zum Finale der zweiten Staffel etwas schwächer bezüglich der Dramatik gewesen ist. Aber was den Zusammenhalt innerhalb der Truppe betrifft, hat man hier großartige Arbeit geleistet und hat einen Cliffhanger kreiert, der einem den Atem stocken lässt und bei dem man sich bereits schon jetzt Gedanken darum macht, wie der Auftakt zur neuen Staffel sein könnte.
Geständnis
Nun kennen wir also den Grund, warum Scott nur mit halber Kraft bei den Einsätzen tätig gewesen ist. Wie ich es bereits vermutet hatte, sorgt er sich um die Zukunft seines Sohnes und was mit diesem sein würde, würde sein Vater bei einem der Einsätze tödlich verunglücken. Auf der einen Seite habe ich natürlich dafür Verständnis, dass er so denkt. Allzu lange ist der Tod von Logans Mutter ja noch nicht her. Doch die Medaille hat eben immer zwei Seiten, gerade diese 'zweite Seite' macht Scott sehr unsympathisch. Obwohl Severide seit vielen Jahren einer seiner besten Freunde ist, hatte er nicht genug Vertrauen zu ihm, um ihm gestehen zu können, was ihn dazu bringt, seinen Job nicht zu 100 Prozent zu machen. Stattdessen hat er versucht, einen Keil zwischen die Rüstgruppe und die Drehleiter zu treiben, der beinahe für einen endgültigen Bruch zwischen den Freunden geführt hätte. Allerdings ist Scott nun auch nicht doof, denn er bemerkte durchaus, dass Severide sein Verhalten hinterfragt. Doch auch diesmal kann er nicht zu seinem 'Problem' stehen, sondern schlägt eine riskante Rettungsaktion vor, bei der ich mich noch immer frage, ob Severide dem zugestimmt hätte, wenn dieser Vorschlag von jemand anderen gekommen wäre.
Doch anscheinend hat gerade dieser Vorschlag Severide dazu bewogen, den Vorwürfen von Otis und Cruz nachzugehen, wodurch er eine schwere Entscheidung treffen musste. Nachdem er herausgefunden hatte, dass der Atemregler gar nicht defekt gewesen ist, hat er selbst erkannt, dass etwas nicht stimmen kann. Gut gefallen hat mir, dass er Scott klar gemacht hat, wie viele Feuerwehrleute es mit Familien gibt, die eben dennoch alles geben.
Der Zusammenhalt ist wieder hergestellt
Nach der Kündigung bzw. Suspendierung von Scott kann man sehr gut sehen, wie der Zusammenhalt innerhalb der Truppe wieder hergestellt ist, was vor allem bei dem nervenaufreibenden Einsatz bitter nötig gewesen ist. Natürlich gab es schon eine gewisse Anzahl von Einsätzen, bei denen es vor allem auf die Verlässlichkeit eines jeden ankam und dennoch hatte man bei diesem Einsatz eine Anspannung im Körper, die erst dann wieder wie weggeblasen war, nachdem Severide, Dawson und Chief Boden unbeschadet aus den Flammen herauskamen. Für mich war dieser Einsatz besonders. gerade weil sich Chief Boden in die Flammen begeben hat und damit auch wieder einmal deutlich machte, welch tolle Qualitäten er als Anführer dieser Wache hat. Zum anderen liegt die Besonderheit für mich auch darin, weil er es durch seinen Alleingang geschafft hat, die Truppe wieder zusammenzuführen. Dass der Zusammenhalt wieder vorhanden ist, zeigte sich aber bereits schon bei Severide und Dawson, die trotz der Dramatik eine sehr tolle und freundschaftliche Szene hatten. Ich denke, gerade diese Szene sollte vor allem auch dem Zuschauer deutlich machen, wie wichtig Zusammenhalt ist, damit man gefährliche Situationen heil übersteht.
Untermauert wurde der Zusammenhalt nochmals von Cruz, der es nicht akzeptieren konnte und wollte, dass man den Leuten im Feuer keine Rettung mehr ermöglichen wollte. Hier konnte man mal wieder sehen, wie sensibel er eigentlich ist, da er sogar seine (erst beginnende) Karriere für das Leben seiner Freunde geopfert hätte. Mein Gott, es war sehr emotional, wie sie alle vor dem brennenden Gebäude standen und man förmlich gespürt hat, wie sehr sie um das Leben der anderen gebangt haben. Nun können sie sich sicher vorstellen, wie sich Chief Boden bei dem Einsatz im letzten Staffelfinale gefühlt hat.
Ein weiterer Punkt, der den Zusammenhalt der Truppe sehr gut zeigte, war der, als sie alle geschlossen meinten, sie hätten den Vorgesetzten der anderen Wache bedroht. Dies dürfte Boden auch zeigen, dass er noch immer in der Lage ist, diese Wache zu leiten.
Neue Jobs
Beruflich hat sich in dieser Staffel einiges getan für die Figuren. Dawson ist beispielsweise nun Feuerwehrfrau auf der Drehleiter, Mills war zunächst als Sanitäter unterwegs und vor seinem Weggang wieder bei der Rüstgruppe. Doch am interessantesten ist, dass Cruz nun ebenfalls der Rüstgruppe angehört. Ein bisschen erstaunt war ich über diese Tatsache auch, einfach weil ich es nicht wusste bzw. damit rechnete. Letztlich muss ich jedoch sagen, dass mir die Entwicklung ganz gut gefällt. Ich hatte ja anfänglich gedacht, dass Cruz diese Entscheidung ziemlich kurzfristig getroffen hat, um Otis so die Möglichkeit zu geben, von den Aufzügen wegzukommen. Dass es letztlich mit Brett zusammenhängt, hatte ich nicht erwartet.
Ich bin mal gespannt, wie es in der nächsten Staffel weitergehen wird, zumal sich mit der Entscheidung von Cruz auch die berufliche Karriere von Otis ändert, die ihm sicher gut tut, zumal es eh schon lange sein Traum gewesen ist, dauerhaft der Fahrer der Drehleiter zu sein und zum Glück haben Cruz und Otis ihre kleine Meinungsverschiedenheit im Nachhinein noch geklärt.
Was ist genau geschehen?
Erst einmal muss ich meine Meinung bezüglich Jack Nesbitt revidieren. Ich hatte beim letzten Mal angenommen, er wird von seinen zwielichtigen Männern selbst sehr unter Druck gesetzt, doch vermutlich lag ich da falsch und er steckt doch tiefer in diesen Geschäften drin, als ich zunächst angenommen hatte und genau das macht ihn meiner Meinung nach umso gefährlicher.
Nach dem spannenden Cliffhanger aus der letzten Folge, hatte ich große Angst, man könne Casey etwas antun, sobald man dahinterkommt, welchen Plan er verfolgt bzw. dass er von Antonio und Voight auf die Truppe angesetzt wurde. Jetzt bin ich mir nicht mehr ganz sicher, ob Nesbitt beobachtet hatte, wie Casey das Handy angeschaltet hatte. Es war jedoch sehr klug von ihm, das Aufnahmegerät zu vernichten. Ob er sich damit allerdings einen Gefallen getan hat, wage ich zu bezweifeln.
Grund für diese Annahme ist die letzte Szene, in der Dawson die verwüstete Wohnung betritt und die tote Katya findet. Beim Sehen dieser Szene stellte ich mir eine Frage: Wo ist Casey? Alleine das Betrachten der Wohnung machte offensichtlich, dass ein Kampf stattgefunden hat und möglicherweise eine Entführung. Diese könnte mit der Verbindung zusammenhängen, die Casey mit Katya hatte, denn obwohl Jack erst kürzlich meinte, er habe kein Problem damit, dass Casey mit Katya flirtet, so hatte man schon bei dieser Aussage den Eindruck, als habe er sehr wohl ein Problem damit. Hier bleibt es in jedem Fall spannend, wie man diese Handlung auflöst.
Randnotizen
- Eine sehr tolle Szene gab es mal wieder zwischen Chief Boden und seiner Frau Donna. Ich kann ihn vollkommen verstehen, dass er Bedenken hat, eine Wache zu leiten, bei der er selbst das Gefühl hat, keine Autoritätsperson mehr zu sein. Und auch hier stimmt das Sprichwort 'Hinter jedem starken Mann, steht eine starke Frau.' Schließlich war es Donna, die ihren Mann daran erinnert hat, welche Persönlichkeit dieser doch hat. Es wäre nicht auszudenken, wenn der Chief nicht mehr bei Wache 51 wäre!
- Eine der Überraschungen dieser Folge ist wohl das sexuelle Abenteuer zwischen Sean Roman und Brett. Hierbei handelt es sich sicherlich nicht um eine Einmaligkeit. Vielmehr könnte man daraus einen Handlungsstrang erschaffen, der die derzeitige freundschaftliche Beziehung zwischen Brett und Cruz in ein anderes Licht rückt.
- Man kann sicher davon ausgehen, dass der Schwangerschaftstest von Dawson positiv ist, was die Beziehung zu Casey aufrütteln könnte. Zum einen, da sie demnächst ein Jahr als Anwärterin bei der Wache tätig sein dürfte und einer Hochzeit nichts mehr im Wege stünde. Zum anderen wäre es aber auch für den Zuschauer sicher interessant, wenn eine Feuerwehrfrau ein Kind erwartet und sie somit ihren Beruf nicht mehr ausüben könnte. Dann gäbe natürlich noch die Möglichkeit, dass Casey aufgrund der aktuellen Situation mit Jack überhaupt keinen Kopf für ein Kind hat. So oder so könnte sich hier eine interessante Storyline ergeben.
Fazit
Mit diesem nervenaufreibenden und spannenden Finale samt Cliffhanger geht die dritte Staffel von "Chicago Fire" zu Ende. Rückblickend lässt sich bei dieser sagen, dass es vor allem um Freundschaft, Trauer, Vertrauen und Verluste ging. Zwar gab es die schon seit Beginn an der ersten Stunde, doch gerade weil man die Charaktere nun noch besser kennt, hat man einen etwas anderen Blick auf die Dinge, die unsere Feuerwehrmänner erleben und freut sich unheimlich auf weitere tolle Handlungen in Staffel 4!
Daniela S. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: SpartacusErstausstrahlung (US): 12.05.2015
Erstausstrahlung (DE): 29.02.2016
Regie: Michael Brandt
Drehbuch: Michael Brandt & Derek Haas
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